GOLF TIME 7/2019

DR. MED. NORBERT DEHOUST Lehrstellenleiter der deutschen Gesell- schaft für Manuelle Medizin (MWE) und der österr. Arbeits- gemeinschaft für Manuelle Medizin (ÖAMM), Hcp –4,1

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KOPFSACHE Wenn der „Wendehals“ versagt! TILT-POSITION F ast jeder Golfer hatte schon mal einen steifen Hals oder hat sich über Nacht „verlegen“. Aber beim älter werdenden Golfer stellen sich häufiger auch dege- und nicht mit dem Unterkörper. „Over the top“ oder von außen nach innen kommende Schwungbewegungen sind die Folge und der Golfer ist nicht fähig, im Durchschwung sein Gewicht nach links zu verlagern. Er fällt eher im Durchschwung auf sein rechtes Bein zurück (Bild 2) .

Mit sanften Traktionsmobilisationen kann man die strukturellen Veränderungen der steifer werdenden Gelenkkapseln der Wirbel- gelenke der HWS behandeln und tatsächlich eine nachhaltige Beweglichkeitsverbesserung erzielen. Der Grundsatz: „Form follows function and function follows form“, der auch für die Biomechanik gilt, lässt uns diese Prozesse leichter verstehen. Empfehlenswert ist es, die erreichte Beweg- lichkeitsverbesserung durch regelmäßige Mobilisationen in längeren Zeitintervallen zu konservieren. Dazu gibt es auch Eigen- behandlungen, wie zum Beispiel eine Dehn- technik der oberen HWS. Dabei wird unter Beibehaltung der maximalen Beugung der HWS eine Rotation bis zur Bewegungsgrenze in beide Richtungen durchgeführt. GT

nerative Veränderungen der Halswirbelsäule (HWS) ein, die eine Einschränkung der Be- weglichkeit, vor allem der Rotationsfähigkeit zur Folge haben. Da sich diese abnützungsbe- dingten Veränderungen oft langsam schlei- chend entwickeln, hinkt die Wahrnehmung für die Bewegungseinschränkung gerne der Entwicklung hinterher. WAS HEISST DAS FÜR DEN GOLFER? Wenn man beim Rückschwung, aufgrund der eingeschränkten Beweglichkeit der HWS, den Schultergürtel nicht konsequent nach rechts rotiert und damit sein Gewicht auf die rechte Seite verlagert (beim Rechtshänder), weil man das Gefühl hat, den Ball aus den Augen zu verlieren, dann stellt sich gerne die sogenannte „Tilt-Position“ ein (Bild 1) . Der Golfer bleibt damit beimRückschwung mit seinem Gewicht eher auf der linken Seite, beugt eher das linke Bein und streckt eher das rechte Bein, um eben den Ball nicht aus den Augen zu verlieren. Das fördert wieder- um eine Schwungeinleitung mit den Armen

STRUKTURELLE VERÄNDERUNGEN Die unbefriedigenden Auswirkungen wie Slice und Pull sind Golfern bestens bekannt. Was tun? Auch hier ist die Manuelle Medizin in der Lage zu helfen.

DIE HALSWIRBELSÄULE-MOBILISATION EIGENBEHANDLUNG DEHNTECHNIK

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GOLF TIME | 7-2019

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