Leseprobe

Huysum einen gezeichneten Motivvorrat mit einzelnen Pflanzen angelegt hat, lässt sich nicht nachweisen. Studienblätter ein- zelner Blumen, wie sie unter anderem zahl- reich im British Museum aufbewahrt werden, wurden von der Forschung mittlerweile Jans Vater Justus van Huysum (1659–1716) zugeschrieben. 5 Aus dem Nachlassinventar Jan van Huysums von 1749 wissen wir, dass der Künstler Studienblätter ganzer Kompo- sitionen bis zum Schluss in seinem Besitz behielt. Auch einige Gemälde verwahrte er für mehrere Jahre. Daraus konnte er ein- zelne Blumen herausgreifen und in neuem Kontext miteinander kombinieren. 6 In der Sammlung des Städel Museums werden unter dem Künstlernamen Jan van

Huysum 17 Zeichnungen geführt, darun- ter neben arkadischen Landschaften (Kat. Nr. 9) und der Darstellung einer Krabbe (Kat. Nr. 40) acht skizzenhafte sowie sorg- fältig ausgeführte Blumen- und Früchte- zeichnungen. Die Zuschreibung dieser Blät- ter ist oft schwierig, da bis in das frühe 19. Jahrhundert hinein zahlreiche Künstler in der Art van Huysums arbeiteten oder Kopien seiner Werke anfertigten.

| 1  | Van Gool 1750/51, II, S. 13. | 2  | Sam Segal hat die Zeit zwischen 1721 und 1735 als van Huysums »mature period« beschrieben, in der seine qualitativ stärksten Werke entstan- den, vgl. Delft/Houston 2006/07, S. 58. | 3  | Vgl. ebd., S. 16. | 4  | Vgl. ebd., S. 62, Anm. 43. | 5  | Vgl. ebd., S. 65. | 6  | Vgl. ebd., S. 47.

Abb. Jan van Huysum, Blumen in einem geflochtenen Korb, 1733, Schwarze Kreide und Wasserfarben, auf Papier, 419 × 352 mm, Teylers Museum, Haarlem, Inv. Nr. U+ 041

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