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Sechste Wanderung durch Kopenhagen.

S e ch ste W and eru ng . Man gehe oder fahre (es ist anzuraten, sich bei dieser Wanderung eines Wagens oder Automobil-Droschke zu bedienen, wenn man nicht eben ein guter Fußgänger ist) in gerader Richtung von Köngens Nytorv (G 11) durch die üstergade, über den Amagertorv, durch die Vimrnel- skaftet und Nygade, übeF den Gammcltorv, durch die Frederiksbcrgg^eTwelcher Straßenzug die Hauptgeschäfts- ' und Verkehrsader der Stadt bildet, und über den Raad- husplads, wo ein Kiosk neben der Zentralhaltestelle'der elektrischen Straßenbahnen, nach der breiten Vesterbro- Passage (Boulevard), an welche sich die aus den alten /Festungswerken entstandenen Boulevards anschließen. — Die Grenze zwischen der alten Stadt und Vesterbro soll durch zwei 20 m hohe Granitsäulen, welche je eine 3 m hohe Bronze­ statue eines Lur-Bläsers*) tragen, bezeichnet werden. — L. nach der Lange-Bro (Brücke) führt der Vestre-Boulevard. Auf dem großen Terrain zwischen dem Boulevard, der großen Zentral-FeuerwehrStation und der Stadt liegt am Rathaus­ platz, dem neuen Verkehrszentrum der Stadt und Mittel­ punkt des Straßenbahnnetzes, das neue, im dänischen Renaissancestil von Prof. Nyrop erbaute ^Rathaus (II 8/9), auf der Stadtseitc mit einem 105 m hohen,' viereckigen Turm, auf der Boulevardseite mit einem kleineren runden Taubenturm versehen. Die Haupt­ fassade zeigt unter den Fenstersäulen eine Reihe Köpfe, zum Teil Porträts des Baumeisters, der Magistratsherren und der Bürgermeister. Über dem großen Portal, zu beiden Seiten von Schildknappen bewacht, steht, mit einem Bal­ dachin überdeckt, die in Kupfer getriebene vergoldete Kolossalstatue des Gründers von Kopenhagen, des Erz- x biscTiofs Absalon. Oben bildet das Dach eine lange Balustrade, auf welcher sechs Statuen: Kopenhagencr Nachtwächter der verschiedenen Zeitalter, in deren Mitte das Stadtwappen und eine mächtige Fahnenstange. Dahinter erhebt sich um das ganze Gebäude der Dachrücken als eine mit vier Türmen versehene, hohe, stilisierte Stadtmauer. Die zu beiden Seiten der Wächterreihe kurz auslaufenden Flügel der Mauer tragen *) „Lur“ = altnordische Kriegstrompete, wovon einige Exemplare in der Dänischen Sammlung aufbewahrt werden. Im Zoologischen Garten werden oft ähnliche Instrumente nachmittags geblasen; s. S. 134.

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