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Schloß Frederiksborg.

schönsten Teil des hochgelegenen Schloßparkes und sieht vor sich das schöne und prächtige, im Slots-Söen '(Schloß-See) gebaute Schloß **Frederiksborg, eine der hervorragendsten Sehenswürdigkeiten des ganzen Nordens, geöffnet im Sommer (1. Mai bis 30. September) von —5 Uhr, im Winter (1. Oktober bis 30. April) von 11—3 Uhr. NB .: eine halbe Stunde vor Schlußzeit werden keine Einlaßkarten mehr verkauft. Eintrittspreis: an Wochentagen 50 Öre, an Sonn- und Feiertagen 25 Öre. — König Christian IV. ließ das Schloß an Stelle des früheren Schlosses H illerö d slio lm errichten. In diesem alten Schlosse oder, wie man erzählt, in der Nähe desselben auf dem Felde unter freiem Himmel geboren (1577), hatte C h ristia n IV . eine solche Liebe für den Ort gewonnen, daß er 1002 beschloß, eine prächtige Burg an Stelle des Schlosses zu bauen. Seine Hofleute witzelten über den Plan zum Schlosse und nannten das ganze Unternehmen eine Kinderlaune. C h ristia n IV. verschrieb Baumeister aus England und hatte 1620 den ganzen großartigen Plan nach eigenen Zeichnungen ausge­ führt. Als Strafe für seine Hofleute ließ er Kinderschuh­ spuren in der Steineinfassung des äußeren Schloßtorcs ein­ hauen. — Von Frederiks II. Schloß sind nur die z w e i r u n d e n T ü r m e mit dem Wahlspruch des Königs: „ I F e in e H o ffn u n g z u Q ott a lle in “ und der Jahreszahl 1562 übrig. Das jetzige Schloß besteht aus drei Hauptteilen, durch Gräben voneinander getrennt. — Im Schloßhofe ist eine Kopie in Bronze des früher hier stehenden, von den Schweden 1659 als Kriegsbeute fortgeführten S p r in g ­ b ru n n en s auf Kosten des D r . J a co b sen sen . aufgestellt worden. Der Springbrunnen ist täglich einige Zeit in Tätigkeit. — Das H a u p tg eb ä u d e hat vier Stockwerke, schöne Türme und Giebel, sieben Portale mit reichem mythologischen Skulpturenschmuck und Loggien. Die Souterrains des Schlosses liegen unter dem Niveau des Wassers. Das ganze Gebäude zeigt nordischen Renaissance­ stil mit gotischen Anklängen. Es war der Lieblings­ aufenthalt des Königs F r e d e r ik VII., der hier mit seiner dritten Gemahlin, der G r ä fin D a n n er, in größter Zurück­ gezogenheit lebte. In der Nacht zum 17. Dezember 1859 wurde das Schloß mit aU seinen Kunstschätzen ein Raub der Flammen. Durch freiwillige Beiträge war es

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