086544970

181

Roslcilde, Leire.

^Roskilde. Hotels: E isenbahn -H ., Z. V/2 —2 K., Rute Küche, Theatersaal, empfohlen. — II. E r innen , in der Ahlgade, 24 Z. v. 2—2'/2 K., F. 0,75, I). 2 u. 2% K ., P. 3—4'/2 K., mit guter Restauration, Theatersaal und Garten, Bädern, Garage. — Restauration im Bahnhofsgebäude. Roskilde, eine kleine Stadt mit ca. 10 000 Einw., liegt 30 km von Kopenhagen entfernt, an einem Meerbusen, welcher nach ihr den Namen Roskilde- oder auch Isse-Fjord führt. Durch die Eisenbahn ist diese alte Königs- und Bischofsresidenz der Hauptstadt so nahe gerückt, daß sie vielfach von dort aus besucht wird. Die schöne Domkirche mit ihren prächtigen Königs-Sarkophagen ist eine groß­ artige Sehenswürdigkeit, die kein Reisender unbeachtet lassen sollte. Außerdem bildet Roskilde jetzt den Zentral­ punkt der nordwest-, west- und südseeländischen Eisen­ bahnen. Leire war die Residenz der dänischen Könige vom Sagenkönig Dan Mikillati (der Mächtige), der seinem Reiche den Namen Danmark gab, bis zu Harald Blauzahn (Jahr 980), also die Wiege der Kraft und Poesie des nordischen Heidentums. — Jetzt ist Leire nur noch ein kleines, unbedeutendes Dorf, in wenigen Minuten durch Eisenbahn von Roskilde zu erreichen. Lctliraborg (bei Leire) ist ein Schloß aus dem 18. Jalirh. Harald Blauzahn verlegte im Jahre 980 die Königsresidenz von Leire nach Roskilde; einige Jahre später wurde die Stadt auch der Sitz der katholischen Bischöfe. — Roskilde ist seiner Quellen wegen („Kilde“ heißt Quelle) berühmt gewesen; eine Quelle in der Gegend trägt den Namen Ros- oder Hroars-Kilde nach dem Sagenkönige Hroar. Etwa 500 Jahre, bis 1443 unter dem Könige Christopher III. von Bayern, der die Residenz nach Kopenhagen verlegte, blieb die Stadt Residenz der Könige, wie sie auch bis zur Einführung der luthe­ rischen Reformation der Bischofssitz war. Auch Roskilde erlebte dieselben Wechselfälle der Zeiten wie Leire. Knud der Oroße, die Val- demare und Margarethe haben von hier aus ihre Herrschaft über den Norden ausgebreitet; die Pracht des Hofes, die Ritter- und Liebes- taten des Mittelalters, der Kultus der katholischen Kirche hatten liier ihren Hauptsitz. Der * Dom, früher Metropolitankirche des Reichs, ist die Ruhestätte der dänischen Könige. Wie die Hügel bei Eeire über die heidnischen, so wölben sich die Bogen des Roskilder Doms über die christlichen Könige.- Der Dom ist das einzige, was der Stadt aus ihrer Blütezeit ge­ blieben; ihre 2G Kirchen und Klöster wie die königlichen Wohnungen sind zerstört, nur dieses alte, großartige, im romanischen Stil erbaute Gotteshaus ist erhalten. In ihrer Bauart ist diese Kirche die schönste Dänemarks, obwohl auch ihr ein reiner Baustil fehlt. Die Anbauten passen nicht zu dem ursprünglichen Stil. So gewähren im Innern nur das

Made with FlippingBook - professional solution for displaying marketing and sales documents online