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Zur Geschichte Kopenhagens

Schon zur Steinzeit hat, wie durch neuere Ausgrabungen erwiesen, an der Stelle des heutigen Kopenhagensein Boplads (Wohnort) bestanden, dessen Bewohner meist Fischzucht und Jagd betrieben. Nach und nach entwickelte sich der Ort seiner günstigen Lage wegen zu einem recht ansehnlichen Handelsplatz mit gutem Havn (Hafen), in dem fremde Kaufleute einen lebhaften Tauschhandel betrieben. Im Mittelalter wurde der Platz ein wichtiger Stapelplatz, und das Dorf Havn (der Name kommt zuerst 1043 vor) erhielt bald den Namen Köpmandshavn (Kaufmanns­ hafen), aus dem der heutige Name Kjöbenhavn entstand. Der berühmte Bischof Absalon erbaute 1167 auf einer kleinen Insel zwischen Seeland und Amack (dem jetzigen „Slotsholm") eine feste Burg gegen die wendischen Seeräuber und erhielt 1168 diese Insel nebst dem gegenüber belegeuen Dorf Köpmandshavn vom König Waldemar I. (1157— 1182) zum Ge­ schenk. Absalon schenkte 1186 die Stadt und deren nächste Umgebung an das Bistum Roskilde, in dessen Besitz sie bis zur Zeit Waldemars IV. Atterdag verblieb. Das erste Stadtrecht erhielt Kopenhagen 1254 vom Bischof Jalcob Erlandsen (unter König Christopher 1252— 1259), und 30 Jahre später erhielt es seine ersten Privilegien von König Erik Glipping (1259— 1286). König Waldemar IV . (1340— 1375) veranlaßte 1346 den Roskilder Bischof, ihm die Stadt zu überlassen. Seine jüngste Tochter Margrethe wrar mit dem norwegischen König Haakon VI. (t 1380) ver­ mählt. Deren einziger Sohn Oluf wurde nach dem Tode seines Großvaters 1375 als vierjähriges Kind zum König von Dänemark unter Vormund­ schaft seiner Mutter ernannt und erbte fünf Jahre später nach dem Tode seines Vaters die norwegische Krone. Die Vereinigung Dänemarks und Norwegens unter einem Könige dauerte bis 1814. Oluf starb plötzlich 1387, und seine Mutter, Margrethe, wurde nun die Vormünderin der beiden Reiche (1387— 1412). Infolge einer Beleidigung von seiten des schwedischen Königs Albrecht (von Mecklenburg) bekriegte Margrethe Schweden, nahm 1389 den König gefangen, und nachdem sie sich Schwe­ den unterworfen hatte, wurde 1397 die sogenannte Kalmar-Union ge­ stiftet, durch welche die drei nordischen Reiche unter eine Krone kamen. Zum König dieser 3 Reiche wurde Margrethes siebenjähriger Neffe Erik (von Pommern) unter ihrer Vormundschaft 1397 gekrönt. Erik übernahm nach dem Tode der Königin Margrethe 1412 die Regierung, wurde jedoch 1439 abgesetzt, nachdem auch 1428 eine hanseatische Flotte Kopenhagen bedroht hatte. Sein Neffe Christopher (von Bayern, 1439— 1448) folgte ihm und verlegte die Residenz von Roskilde nach

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