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Zur Geschichte Kopenhagens.

Kopenhagen, und seit der Zeit ist es ununterbrochen die Hauptstadt des dänischen Reiches und die Residenz der dänischen Könige geblieben. Christopher III. starb kinderlos. Nach einem kurzen Interregnum wurde die Regierung dem Grafen Christian von Oldenburg, Stammvater des oldenburgischen Königshauses, dessen Abkömmlinge noch jetzt in Dänemark regieren, angeboten. Christian I. (1448— 1481). Unter ihm wurden die Universitäten in Upsala, 1476, und in Kopenhagen, 1479, gestiftet. Sein Sohn Hans, welcher 1481— 1513 regierte, hatte mit den schwedischen Aufrührern zu kämpfen. Christian II. (1513— 1523) war bestrebt, den Bürger- und Bauern­ stand zu heben, wodurch er die Erbitterung des Adels gegen sich erregte. Unter der Leitung Oustav Wasas erhob sich der schwedische Adel gegen Christian II., welcher sich gezwungen sah, aus dem Lande zu ziehen (1523), um bei seinem Schwager, dem deutschen Kaiser Karl V., Hilfe zu suchen. Gleich nach der Abreise des Königs sagten sich die Schweden von der Kalmar-Union los und wählten 'Gustav I. Wasa zum König (1523— 1500). In Dänemark wählten die Reichsräte an Stelle Chri­ stians II. den jüngsten Sohn Christians I., Herzog Frederik von Schleswig und Holstein, zum König. Frederik I. (1523— 1533) mußte sein Reich sozusagen erobern, denn Christian II. hatte noch eine große Partei (den Bürger- und Bauernstand) für sich, welche die Rückkehr des Königs erwartete, und überall leisteten die Städte bewaffneten Widerstand. Im Jahre 1531 kam Christian II. mit Heer und Flotte zurück, und wurde in Norwegen als König empfangen. Als er 1532 nach Kopenhagen zu Unterhandlungen kam, wurde er trotz „freien Geleits“ als Gefangener nach Sönderborg- Schloß geführt, wo er 17 Jahre lang in einer zugemauerten Turmkammer lebte, bis endlich der folgende König Christian III. den 68jährigen „Usurpator“ 1549 nach Kallundborg-Schloß führen ließ, wo er seine letzten Jahre verlebte (t 1559). Bei Frederiks I. Tode kam es zu Thronstreitigkeiten. Die Reichsräte wählten Frederiks Sohn Christian zum König, der als Christian III, (1533— 1559) regierte. Die Bürger und Bauern mit Kopenhagen an der Spitze riefen den gefangenen Christian II. zum Herrscher aus. Ein erbitterter Bürgerkrieg brach aus, und erst 1536 gelang es Christian III. Kopenhagen einzunehmen. Im gleichen Jahre wurde der Protestantismus als Staatsreligion erklärt und die katholischen Kirchengüter eingezogen. Unter Frederik II. (1559— 1588), dem Sohne Christians III., wurde das Finanzwesen des Staates durch die kluge Verwaltung des Staats­ mannes Feder Oxe in Ordnung gebracht. Die Wissenschaften hatten in Frederik II. einen warmen Beschützer. Ihm folgte sein elfjähriger Sohn als Christian IV. (1588— 1648), er wurde 1596 volljährig erklärt und in Kopenhagen gekrönt. Ihm ist die Erweiterung Kopenhagens und der die Stadt früher umgebenden Festungswerke zu danken, er pflegte Baukunst und Schiffsbauerei, doch sah er sich infolge von Finanzschwierigkeiten genötigt, den „Öresund-Zoll“ zu erhöhen. Dies verwickelte ihn 1643 in einen Krieg mit Holland und Schweden, dessen Truppen Jütland brand­ schatzten. Der König schlug die holländische Flotte in der Nordsee, kehrte dann in die Ostsee zurück, wo er auch die schwedische Flotte trotz ihrer Überlegenheit besiegte, obwohl ihm bei der Leitung der zehn­ stündigen Schlacht ein feindliches Geschoß das rechte Auge ausriß. Ruhig band sich der König ein Tuch um den Kopf und auf sein Schwert gestützt, leitete er die Schlacht bis zum siegreichen Ende. Im nächsten

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