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Zur Geschichte Kopenhagens.

dieser Forderung verweigerte, fing ein dreijähriger Krieg an, mit dem Resultat, daß die Herzogtümer bei Dänemark verblieben. — Am 5. Juni 1849 wurde die freie Verfassung durch das neue Grundgesetz des dänischen Reiches vom Könige sanktioniert. Im Jahre 1853 wurde ein neues Thron­ folgegesetz gegeben, dem zufolge die dänische Krone nach dem Tode des Königs 1863 an den Prinzen Christian von Dänemark aus dem Hause Schleswig-Holstein-Glücksburg überging. Dieser, geb. 8. April 1818, bestieg den Thron am 15. November 1863 als Christian IX. (1863— 1906). Er hatte gleich nach seiner Thron­ besteigung Krieg zu führen, in welchem 32 000 Dänen gegen Preußen und Österreich kämpfen mußten. Dieser ungleiche Kampf endete mit dem Verluste der Herzogtümer Holstein und Schleswig. Bald aber kamen bessere Zeiten. Handel und Industrie nahmen einen mächtigen Aufschwung. Durch die Verheiratung dreier Töchter des Königs mit dem verstorbenen König Eduard VII. von England und dem verstorbenen Zaren Alexander III. von Rußland sowie mit dem Herzog Ernst August von Cumberland wurden einflußreiche Beziehungen zu auswärtigen Staaten herbeigeführt. Sein zweiter Sohn wurde schon 1863 zum König von Griechenland unter dem Namen Georg I. erwählt. — Am 3. und 4. Oktober 1884 wurde das 1828 wieder erbaute Christiansborgschloß durch Feuer total eingeäschert. — Am 15. November 1888 feierte der König sein 25jähriges Regierungsjubiläum, und am 26. Mai 1892 seine goldene Hochzeit. — Am 29. September 1898 starb die Gemahlin Christians IX., Königin Louise, in ihrem 81. Lebensjahre. — Am 18. No­ vember 1905 wurde der zweite Enkel des alten Königs auf Amalienborg- Slot zum König von Norwegen unter dem Namen Ilaakon VII. erkoren, 525 Jahre nachdem der letzte König eines selbständigen Norwegens, IlaaJcon VI., gestorben war (s. S. 40). Eine große Erweiterung hat die Stadt unter diesem König durch die Schleifung der Festungswälle erfahren, an ihrer Stelle ist ein neuer, schöner Stadtteil mit Boulevards entstanden. Ein Teil der Wälle wurde zu Parkanlagen umgeschaffen. Am 29. Januar 1906 starb der alte rüstige und bis zu seiner letzten Stunde mit Regierungsangelegenheiten beschäftigte König plötzlich auf Amalienborg-Slot. Ihm folgte auf dem Thron sein ältester Sohn Frederik V III. (1906— 1912), geb. 3. Juni 1843, vermählt am 28. Juli 1869 mit Prinzessin Lovisa von Schweden, starb plötzlich (14. Mai 1912) auf der Rückkehr von einer Erholungsreise, in Hamburg. Sein ältester Sohn, Kronprinz Christian, geb. am 26. September 1870, vermählt am 26. April 1898 mit Herzogin Alexandrine von Mecklenburg- Schwerin (Schwester der deutschen Kronprinzessin), bestieg am 15. Mai 1912 den Thron als Christian X.

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