086544970

92

Vierte Wanderung durch Kopenhagen.

archäologische Forschung im allgemeinen. Kein Reisender sollte es unterlassen, dieses Museum, das einzig in seiner Art ist, zu besuchen. Seine Aufgabe ist es,AufseliIuß über die ursprüngliche Lebensweise des Menschen im Norden und speziell Dänemarks zu geben. Es wurde 1807 auf Vorschlag des Prof. Nyerup gegründet, erhielt aber seine eigentliche große Erweiterung (1816—65) durch C. J. Thomsen und wurde von Worsaae (f 1885) reorganisiert. Das Museum hat zwei Abteilungen, und zwar: die heidnische Zeit bis zum Jahre 1000 n. Chr. ( Steinzeit, Bronzezeit, Eisenzeit), Direktor: Dr. S. Müller; die christliche Zeit (Mittelalter, Renaissanceperiode), Direktor: Dr. Mackeprang. Beim Besuch des Museums muß man die Reihenfolge (chronologisch) innehalten, da es nicht gestattet ist, außer der Reihe zurückzugehenT Zunächst l. im Eingang (wo Thomsens Marmorbüste steht) das Erdgeschoß ringsum, dann ebenso im ersten Stock, und schließlich in der zweiten Etage das Schloßmodell. Die heidnische Zeit. (Das frühere altnordische Museum.) I. D ie S t e i n z e i t . A. Ältere Steinzeit (etwa das 4. Jahrtausend v. Chr.). Grabfunde: I Skelett eines Mannes aus einem Abfallhaufen ( Kokken - mödding). — Wohnplatzfunde: 3— 6 Abfallhaufen und darin gefundene bearbeitete Gegenstände aus Holz, Knochen, Feuerstein und Ton. — 7 Gezahnte Beinspitzen zum Fischfängen; Beile aus Elchknochen u. Hirschgeweih. — 8, 9 Pfeilspitzen u. a. m. — 10— 14 Werkzeuge, Beile u. Meißel, Harpunenspitzen, Beinspitzen mit Feuersteinschneide. — 15 Schlagwaffen aus Bentiergeweih, Beile aus Elchgeweih, Halszierate aus Hauzälmen von Wildebern. — 10, 17 Boote aus ausgehöhlten Baum­ stämmen. — 18 Doppelruder. — 19 Fallen für Otter oder Wasservögel. — 20 Teile einer Fischreuse. — 21 Skelett eines Urochsen. B. Jüngere Steinzeit (3.— 2. Jahrtausend v. Chr.). Grablunde: 22, 23 Aus kleineren Steinkammern ( Düsser ): Tongefäße, Feuersteinbeile und Schmucksachen aus Bernstein. — Aus Biesenstuben ( Kämpehöfe): 24— 36 Beile, Meißel, Pfeilspitzen, Bernsteinperlen u. Tongefäße. — 37 Menschliche Schädel, wovon einige trepanierte*). — Wohnplatzfunde: 38— 45 Beste von Tongefäßen, Beingeräte, Kohlenreste, Tierknochen, verkohlte Körner von Weizen, Gerste u. Hirse, durch­ glühte Lehmstücke von der Verkleidung der Hüttenwände (42 stammt aus der Kopenhagener Grundschicht-, hierdurch ist bewiesen, daß es schon in der Steinzeit hier Ansiedlungen gab). — Opfer- u. Depotfunde: 46— 51 Beile, Meißel, Speerspitzen. — Bernsteinfunde: 52— 54 Perlenreihen mit Mittel- und Schlußstücken. — Werkzeuge u. Hausgerät: 55— 74 Beile u. *) Ein Stück der Hirnschale ist (bei lebendigem Leibe) ausge­ schnitten worden.

Made with FlippingBook - professional solution for displaying marketing and sales documents online