CellitinnenForum_2_2021

THEMA

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Förderprojekt VR-Brille Virtuelle Realität als Unterstützung der Anästhesie. M ithilfe von virtueller Rea- lität Patienten in eine an- genehme und beruhigen-

Nach der OP ‚aus der Spur‘? Wie man einem Delir vorbeugen kann. E in Delir kann als Komplikation nach einer Operation entste- hen. Der Begriff bedeutet in

„Unser Anliegen ist es, den Men- schen die bestmögliche Medizin, Pflege, Versorgung und persön- liche Zuwendung angedeihen zu lassen“, betont der Geschäfts- führer. „Hier werden uns jedoch an einzelnen Stellen finanzielle Grenzen gesetzt, die wir mit Zu- wendungen für definierte Förder- projekte überwinden möchten. Dabei sind wir auf Ihre Unterstüt- zung angewiesen. Ganz gleich, ob einmalig oder dauerhaft: Jede Spende ist wichtig und hilft, Pati- enten eine OP so angenehm wie möglich zu machen.“ (M.M)

ren und zu sehen, wie an ihnen ‚herumgedoktert‘ wird. Daher möchte das Krankenhaus für die Patienten ‚Virtual Reality Brillen‘ anschaffen, die es ihnen ermög- lichen, sich an einen sicheren Ort zu träumen. Wie das funktioniert? „Mithilfe der VR-Brillen wird eine Wohlfühlatmo- sphäre geschaffen, in der die Pati- enten die OP imPrinzip vergessen“, erklärt von der Horst. Vor allem sei es wichtig, dass sie die Geräusche der OP nicht hören. Und was eig- net sich dafür besser als eine VR- Brille, mit der man seine Umgebung komplett ausblenden kann?

de Umgebung versetzen – das ist unser Ziel“, so Patrick von der Horst, Geschäftsführer des Köl- ner Heilig Geist-Krankenhauses. Denn es gibt Momente, da möch- te man lieber woanders sein. Eine OP ist für viele Menschen ein sol- cher Moment. Manche Operationen können in Teilnarkose erfolgen. So kann der Patient während einer Operati- on selbst atmen und bleibt wach. Für viele ist es allerdings eine beängstigende Vorstellung zu hö-

eingeschränkten oder demenziell ver- änderten Patienten. Da deren Anzahl aufgrund der demografischen Entwick- lung zunimmt, haben die Krankenhäu- ser der Stiftung der Cellitinnen nach- haltige Strukturen für eine sogenannte delirsensible Versorgung geschaffen. Seit 2019 findet ein verbundweit erar- beitetes Konzept zum Demenz- und Delirmanagement in allen Kranken­ häusern Anwendung:

ursprünglicher Übersetzung „aus der Spur geraten“ und beschreibt einen Zustand, in dem die Patienten häufig orientierungslos sind, halluzinieren oder unter Angstzuständen leiden.

Das Risiko für ein postoperatives De- lir steigt vor allem bei älteren, kognitiv

 Bereits bei der Aufnahme im Krankenhaus beginnt die Vorbeugung durch die Identifikation von gefähr- deten Patienten mittels ei- nes Eingangsscreenings.  Es werden Narkosever- fahren und Medikamente ausgewählt, die ein gerin- geres Risiko für ein Delir darstellen.  Für eine bessere Ori- entierung rund um die OP können die Patienten ihre Brillen und Hörgerä- te durchgängig benutzen, das gibt ihnen Sicherheit.

 Angehörige können di- rekt nach der Operation zu den Patienten, wenn deren Zustand es zu- lässt, um bei der Orien- tierung nach der Narkose zu unterstützen.  Sollte ein Delir einsetzen, erkennen geschulte Pfle- gekräfte und Ärzte dies frühzeitig und ergreifen ent- sprechende Maßnahmen.  Besonders gefährdete Pa- tienten werden bis zu ihrer Entlassung durch speziell geschulte Pflegekräfte begleitet.

Spendenkonto: Heilig Geist-Krankenhaus, IBAN: DE67 3702 0500 0001 0340 13, Kennwort: VR-Brille für Patienten bei einer OP

Einsatzmöglichkeiten der VR-Brille

Zur Entspannung vor der OP

Während der OP

Zur Entspannung nach der OP

Folge: Eine langfristige schmerz- lindernde Wirkung, eine drasti- sche Reduzierung des Morphin- Einsatzes und eine schnellere Genesung.

Folge: Eine angstlösende Wirkung und ein natürlich entspannter Patient für eine schnellere Erholung nach einer Operation.

Folge: Ein entspannter Patient. Eine Lösung zur Behandlung und Reduzie- rung des Angstempfindens und eine Ergänzung zur Anästhesie, welche die Schmerzen, den Bedarf an Beruhi- gungsmitteln und die Nebenwirkungen verringert.

Dieses Konzept wurde durch das Land NRW gewürdigt: Das St. Vinzenz-Hospi- tal und das St. Franziskus-Hospital wur-

den in die Datenbank ‚Gesundes Land NRW‘ für innovative, qualitätsgesicherte Projekte aufgenommen. (A.Re.)

Grafik: Getty Images

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CellitinnenForum 02 | 2021

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