CellitinnenForum_2_2021

KOMPETENZ

KOMPETENZ

Professionelle Wundversorgung

die bettlägerig sind, reagieren auf Reize wie: leichtes Ausstreichen der Gliedmaßen, langsames Hin-und- her-schwenken des Kopfes (Gleich- gewichtssinn) das ein Gefühl von Schwere vermittelt, Gerüche sowie visuelle Reize wie bunte Bilder oder Windspiele.“ WICHTIG IST BASALE STIMULATION BEI SCHWER DEMENZIELL VERÄNDERTEN MEN- SCHEN. Die BS will die Sinne der Bewoh- ner ansprechen und aktivieren. Ur- sprünglich alsTherapie für wahrneh- mungsgestörte Kinder entwickelt, findet sie seit den 80er Jahren in der Altenpflege Anwendung: für Men- schen, die die Fähigkeit zur aktiven Kommunikation verloren haben. Über den Geruchssinn oder das Ge- hör kann die BS an die Biografie an- knüpfen:Gerüche, Lieder, Geschich- ten aus der Kindheit ansprechen, die aus dem aktiven Gedächtnis verschwunden sind, wie bei verges- senen Speisen mit Erinnerungen an besondere Mahlzeiten. „Es gibt dem Menschen wieder das Gefühl zu sein“, weiß Roßkamp. „Er erlebt sich im Hier und Jetzt als Person mit einer lebendigen Vergangenheit.“ Der SKB im St. Ritastift arbeitet mit Massagen der Arme und Bei- ne. Wellness-Angebote wie La- ckieren der Fingernägel und an- schließender Handmassage sind willkommene Beschäftigungen. Ätherische Öle und Klangschalen schaffen eine entspannte Atmo- sphäre, auch für Traumreisen. Das fühlt sich gut an, als sei man im Urlaub. (M.A.)

Vorbeugen und Pflege eines Dekubitus im Seniorenhaus. E ines der gravierendsten Ge- sundheitsprobleme pflege- bedürftiger Menschen ist der Dekubitus. Ein Dekubitus ist eine lokal begrenzte Schädigung der Haut und/oder des darunterliegen- den Gewebes, typischerweise über knöchernen Vorsprüngen, infolge von Druck oder Scherungen (Haut- schichten, die sich zueinander ver- schieben). Die Entstehung eines Dekubitus kann häufig durch gezielte Pflege verhindert werden. Dabei spielen Schulung und Beratung eine wich- tige Rolle. Zur Prophylaxe gehört, dass die Pflegefachkräfte in regel- mäßigen Abständen eine profes- sionelle Einschätzung vornehmen. Sie untersuchen den Hautzustand, sowie die Druck- und Scherkraftein-

Mit allen Sinnen im Hier und Jetzt Die basale Stimulation lädt Menschen mit demenzieller Veränderung ein, sinnenhaft am Leben teilzunehmen.

wirkung. Auch jüngere Patienten, die nach einer Operation lange lie- gen müssen, sind dekubitusgefähr- det. Die pflegerische Maßnahmen richten sich an dem Dekubitusrisiko aus. Wichtig sind dabei immer Be- wegungsförderung, Druckentlas- tung oder -verteilung und die regel­ mäßige Kontrolle der Maßnahmen sowie deren stringente Durchfüh- rung. Auf die Hautpflege und -kon-

trolle sowie auf eine ausreichende Ernährungs- und Flüssigkeitszufuhr ist ebenfalls zu achten. Besonders gefährdete Stellen sind Hinterkopf, Wirbelsäule, Ohrmuscheln, Schul- terblatt, Ellenbogen, der untere Rü- cken und die Hüfte, Knie, Knöchel oder Fersen.DasThema Dekubitus- prophylaxe wird in den Senioren- häusern der Cellitinnen zur hl. Maria sehr ernst genommen. (A.A./P.C.)

I m Dürener Seniorenhaus St. Ritastift bittet Marc Roßkamp, Mitarbeiter in der Sozial-Kultu- rellen-Betreuung (SKB), mich in einen Sessel, lädt ein, die Augen zu schließen und wahrzunehmen, was er mir unter die Nase hält. Ein zarter Duft von einem guten äthe- rischen Öl, das er dann sanft auf meine Handfläche einmassiert. Wow, Wellness, denke ich, woh- lig entspannt. Basale Stimulation, sagt Roßkamp.

Er muss es wissen. In seiner Ba- chelorarbeit über Mäeutik hat er die Arbeit mit Basaler Stimulation (BS) für Menschen mit demenzieller Ver- änderung in den Fokus gesetzt. Im St. Ritastift kommen alle Bewohner in den Genuss seiner Forschungs- ergebnisse. „Wir bieten das ganze Spektrum an“, erzählt er. „Bei Men- schen mit demenzieller Verände- rung wirken Handmassagen mit Ölen, leichte und feste Berührungen sowie bekannte Düfte. Bewohner,

Entwicklungsstufen eines Druckgeschwürs (Dekubitus)

Haut

Fett

Muskeln

Knochen

Grad 1

Grad 2

Grad 3

Grad 4

Grafik: Getty Images

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CellitinnenForum 02 | 2021

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