CellitinnenForum_2_2021

KOMPETENZ

KOMPETENZ

Gesichtsrekonstruktion Für Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren ist eine kompetente Versorgung durch einen plastischen Chirurgen sehr wich- tig: Oft müssen bei der Tumor-Operation große Teile des Gesichtes mit entfernt werden.

Mehr als nur ein Regelschmerz Eine Endometriose gehört zu den häufigsten Unterleibsbeschwerden der Frau. Jede Zehnte ist betroffen. B ei dieser Erkrankung treten versprengte Zellverbände aus der Gebärmutter- Zentrum für operative Frauenheil- kunde (ZOF) in der interdisziplinä- ren ‚Klinik links vom Rhein‘ in Köln tätig.

W enn durch die Operation eines Kopf-Hals-Tumors das Gesicht mit geschä- digt wird, ist das kein rein ästhe- tisches Problem: Die Operation bedeutet vorrangig auch schwere funktionelle Einbußen. Besonders häufig sind das Sprechen und die Ernährung davon stark betroffen. Das Team der Plastischen und Äs- thetischen Chirurgie am Kölner St. Vinzenz-Hospital um Chefarzt Dr. Lijo Mannil festigt seine Ex- pertise in mikrochirurgischen Ge- sichtsrekonstruktionen. Bereits im Dezember 2020 wurde im St. Vin- zenz-Hospital die erste erfolgrei- che Gesichtsrekonstruktion durch Mikrochirurgie mittels Gewebe vom Unterarm durchgeführt. Die Grund- erkrankung war eine komplexe Tumorerkrankung: ein Plattenepi- theltumor im Gesicht mit Metasta- sen in der Lunge. Nachdem der Tu- mor radikal entfernt werden konnte, lag der linke Jochbogen großflächig frei. Die geschädigten Stellen konn- ten durch Gewebe des Unterarms rekonstruiert werden, ohne dass es dabei durch eine Schädigung des Weichteilgewebes (Faszien) zu Einschränkungen in der Funktion kam. Die Hebestelle am Unterarm sowie die Lappenplastik im Gesicht verheilten zeitgerecht und mit sehr gutem Ergebnis.

Dr. Lijo Mannil.

schleimhaut (Endometrium) au- ßerhalb der Gebärmutterhöhle auf. Schmerzen und Unfruchtbar- keit sind mitunter die Folge. En- dometrioseherde lassen sich bei betroffenen Frauen, die sich in der Regel in einem Alter zwischen Pubertät und Wechseljahren be- finden, häufig am Bauchfell des Beckens, an den Eierstöcken oder der Gebärmutterwand feststellen. Auch an anderen Beckenorganen wie Blase oder Darm kann Endo- metriose auftreten. Insbesondere wenn die Herde tief in das Gewe- be anderer Organe (wie Scheide, Blase, Darm) eingewachsen sind, sollte eine Operation nur in Klini- ken durchgeführt werden, die viel Erfahrung mit diesem Eingriff ha- ben. In der Frauenklinik am Heilig Geist- Krankenhaus werden Patientinnen mit Endometriose gynäkologisch von erfahrenen Ärzten stationär betreut. Seit diesem Jahr gehört auch Sebastian Effinger, Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe, zum Team. Der Experte für dieses Krankheitsbild ist vornehmlich im

„Mit dieser zusätzlichen Exper­ tise, planen wir aktuell den Aufbau eines Endometriosezentrums an der Frauenklinik“, sagt Chefarzt der Frauenklinik, Dr. Claudius Frid- rich. Unter dem Dach der Frauen- klinik in Köln-Longerich befinden sich bereits ein von der deutschen Krebsgesellschaft zertifiziertes gynäkologisches Krebszentrum und ein Brustzentrum unter der Leitung der Senologin Priv.-Doz. Dr. Verena Kirn. (J.P.)

struktion mittels Lappenplastik aus dem Oberschenkel vor (Perforator- Supermikrochirurgie), während ein zweites OP-Team aus Hohen- lind parallel zur Lappenhebung die Tumorresektion am Hals durchführ- te. (K.M.)

Für größere Lappenplastiken be- steht nun auch eine Kooperation mit dem Kopf-Hals-Tumorzentrum am St. Elisabeth-Krankenhaus Ho- henlind. Hier nahm Mannil in einer achtstündigen OP mit seinem eige- nen OP-Team eine Gesichtsrekon-

Perforator Supermikrochirurgie

Bei der Perforator-Supermikrochirurgie handelt es sich um eine neue Technik und Weiterentwicklung der Mikrochirurgie, die es erlaubt, sehr kleine Gefäße (z.B. Arterien, Venen und Lymphge- fäße) mit einem Durchmesser von unter 1 mm (0,3–0,8 mm) zu präparieren und miteinander zu vernähen.

Grafik: Getty Images

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