Cellitinnen 1_2017

Medizin | Betreuung

Für alle eine Bereicherung Ehrenamtliche Unterstützung auf der Demenz- und Delirstation

Müller-Huntemann, Lehrerin und Koordinatorin für soziale Projekte des Ursulinen-Gymnasiums, waren sofort von der Idee begeistert. Auch die Resonanz der Schüler ist durch- weg positiv. Im Mai 2016 fiel der Startschuss für das Projekt. Mitt- lerweile ist das Interesse der jun- gen Menschen so groß, dass auch andere Stationen von der ehren- amtlichen Hilfe profitieren. Bei ihrem ersten Besuch auf der Demenz- und Delirstation des St. Marien- Hospitals sind die meisten Schüler von der wohnlichen Atmosphäre sehr überrascht. Sie können sich kaum vorstellen, dass diese Sta- tion Teil eines Akutkrankenhauses ist. In der Realschule ist das Projekt als Arbeitsgemeinschaft und damit als Teil des Unterrichts angelegt. Für die Gymnasiasten ist das En- gagement der Schüler freiwillig. Die Jugendlichen werden von der Stationssekretärin betreut. Alle vier Wochen holt sie die Berichte

Rosi Schmidt (84) wartet schon den ganzen Vormittag gespannt auf ihre Mitspielerinnen. Sie fragt sich, wer im ‚Mensch ärgere Dich nicht‘ wohl heute als erste alle Hütchen nach Hause bringt. Seit zwei Wochen ist sie ungeschlagen, ob die Glücks- strähne heute abbricht oder weiter anhält? Da betreten schon Hannah und Tina, beide 14 Jahre alt, das Krankenzimmer. Endlich, das Spiel kann beginnen. Die Patienten der Demenz- und Delirstation des St. Marien-Hospi- tals erhalten regelmäßig Besuch von Schülern der neunten Klasse der benachbarten Erzbischöflichen Ursulinenschule. Hauptsächlich hö- ren die jungen Leute den oft Hoch- betagten zu. Dabei blühen einige Patienten förmlich auf. Außerdem

lesen die Jugendlichen aus Büchern vor oder die Brettspiele kommen zum Einsatz. Dabei werden einige Senioren nicht müde, die eine oder andere Anekdote aus ihrer Schul- zeit preiszugeben, denn das Lang- zeitgedächtnis funktioniert oft noch ausgezeichnet. Bereits zu Beginn des Jahres hat- ten Theresia Dümbgen, Stations- sekretärin, und Heike Schneider, Stationsleitung der Demenz- und Delirstation, die Idee, ehrenamtli- che Unterstützung in der Betreu- ung der Patienten zu suchen. Als ehemalige Ursulinenschülerin lag für Schneider eine Kooperation mit

aller Beteiligten ein. Dabei erzählen beide Seiten mit Begeis- terung von den regel- mäßigen Treffen. „Wir sind sehr froh über so viel Engagement und Motivation so junger

Menschen. Unsere Hoffnung ist, dass es so bleibt und wir für lange Zeit so motivierte Schüler bei uns im Hause haben werden“, erzählt Dümbgen begeistert.

ihrer alten Schule nahe. Elisabeth Lammering, Lehrerin der Ursulinen- realschule, und Ursula

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