Cellitinnen 1_2017

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Werteorientierte Führung Von der theoretischen Grundlage zur praktischen Anwendung

Mitarbeiter motivieren, Teams hel- fen durchzustarten, Ziele setzen, Entscheidungen treffen und sowohl angenehme als auch unangeneh- me Gespräche führen – plakativ zusammengefasst sind das Dinge, mit denen sich Führungskräfte im Umgang mit ihren Mitarbeitern tagtäglich auseinandersetzen. Es gibt Organisationen, die mit diesem weitgehend ungeregelten Grundgerüst irgendwie zu Recht kommen. Die Angestellten ‚funk-

Die Zeiten haben sich geändert. Menschen suchen in ihrer Arbeit einen Sinn, fragen nach demWozu und nicht nur nach dem Warum. Identifikationsmöglichkeit mit dem Unternehmen, Führungskom- petenz und Personalentwicklung sind ausschlaggebend für die Mit- arbeiterzufriedenheit. Die Sinn- haftigkeit, in einem Pflegeberuf zu arbeiten, mag sich auf den ersten Blick von selbst erklären: Menschen helfen, heilen, pflegen, in einem

bei sicher auf der Grundlage des Wertekanons des Unternehmens handeln. Definiert man diese Ori- entierungspunkte nicht, bliebe das oberste Unternehmensziel der Stif- tung der Cellitinnen zur hl. Maria, ‚Der Mensch in guten Händen‘, eine leere Worthülse.

Von der Theorie zur Praxis

Die Grundwerte des Cellitinnen- verbundes wurden 2010 mit den

tionieren‘, sind je nach Persönlich- keit und angeborenem Führungs- talent ihres Vorgesetzten mehr oder weniger motiviert, machen häufig Dienst nach Vorschrift und haben keine weitere Bindung zu ihremUn- ternehmen. Würde der oben skiz- zierte, eigentlich nicht vorhandene Rahmen ausreichen, um eine Or- ganisation, wie beispielsweise den Cellitinnenverbund mit seinen acht Kranken- und 19 Seniorenhäusern zu führen, könnte an dieser Stelle der Schlusspunkt stehen – es reicht aber bei Weitem nicht.

christlichen Haus erweitert um den Begriff Caritas (christliche Nächs- tenliebe). Auf den zweiten Blick wird allerdings deutlich, dass Mitarbeiter heute von ihrem Dienstgeber eine klar definierte Wertebasis erwarten, an denen sie ihre Arbeit ausrichten und gleichzeitig Entscheidungen der Führungskräfte nachvollziehen können. Den Führungskräften wie- derummuss dafür ein Instrumenta- rium an die Hand gegeben werden, mit dem sie Führungssituationen methodisch planen, durchführen und kontrollieren können und da-

Ordensschwestern ausgearbeitet und für alle Mitarbeiter verschrift- licht: Bescheidenheit, Gelassen- heit, Verantwortungsbewusstsein, Wahrhaftigkeit, Dankbarkeit, Herz- lichkeit, persönliche Zuwendung, Gemeinschaft (die ‚Glorreichen Acht‘). Das ‚Leitwerk‘ (2011) nimmt die Grundwerte auf und vereint sie mit den aus der modernen Manage- mentlehre stammenden Führungs- aufgaben. Die Onlineplattformen ‚CHRIK‘ und ‚KUK‘ vermitteln den Mitarbeitern ein solides Wissen über das Wertefundament des

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