Cellitinnen 1_2017

Idee | Einsatz

nehmen von Einsiedeln. Reich an Eindrücken machte sich die Gruppe Richtung Bonn auf, aber nicht ohne die eine oder andere geplante Rast. Nach rund zwei Stunden Fahrt erreichte man Freiburg, um das bekannte Münster zu besichtigen. Nahezu unversehrt hat die Kirche zahlreiche Kriege, aber vor allem die beiden Weltkriege überstan- den. Dadurch kann das Innere des Gotteshauses eine große Zahl an mittelalterlichen Kunstwerken wie Altäre, Glasmalereien und Skulp- turen vorweisen. Diese ließen die Damen auf sich wirken, bevor es weiter gen Norden ging. Regen begleitete die Gruppe bis kurz vor Alzey, der heimlichen Hauptstadt von Rheinhessen. Dort lachte dann die Sonne vomHimmel und endlich konnte man die Beine ausstrecken und sich bewegen. So langsam kam man dem Bonner Venusberg näher. Von der Reise wohlbehalten schließlich im Se- niorenhaus Maria Einsiedeln ange- kommen, wurden die ‚Namens- sucher‘ freudig von Bewohnern, Ordensschwestern und Kollegen empfangen.

15. Jahrhunderts. Die schlichte äußere Form und die überwälti- genden Ausschmückungen im Inneren der Klosteranlage sind ar- chitektonische Meisterleistungen und beeindruckten tief. Die prunk- voll ausgestattete Gottesmutter, die vielen Fresken und Gemälde lassen einen demütig werden. Die Chororgel von 1754 ist das älteste Instrument der Klosterkirche.1988 wurden die Marienorgel und 1990 die Mauritiusorgel nachträglich ein- gebaut. Mit einem eigens dafür ent- wickelten Video-Audio-System ist es den Organisten möglich, an den beiden dreißig Meter auseinander liegenden Orgeln virtuos vierhändig zu spielen. Nach diesen zahlreichen, kaum zu erfassenden Darstellungen und Ab- bildungen ging die Führung weiter zur Stiftsbibliothek. Diese beher- bergt etwa 230.000 gedruckte Bücher, 1.230 Handschriften und 1.040 Bände des frühen Buch- drucks (Inkunabeln). Am Abend nahmdie Gruppe amStundengebet in der Klosterkirche teil. Geistig gut versorgt, sorgte man sich später auch um das leibliche Wohl.

Die Besichtigung der ‚Kreuzigung Christi‘, einem Panorama mit 360 Grad-Rundbild aus dem 19. Jahr- hundert, stand am nächsten Mor- gen auf dem Programm. Die Form des Bildes vermittelt den Eindruck, man stünde mitten im Geschehen. Bei der anschließenden kurzen Wanderung auf dem Panoramaweg verwöhnte die Sonne, die atembe- raubenden Aussichten reichten vom See bis zu den schneebedeckten Berggipfeln. Beeindruckend war auch der einmalige Blick von oben über die barocke Klosteranlage mit ihren Wirtschaftsgütern. Weil das Wetter so herrlich war, wollten noch einige weiter zum Frauenkloster der Benediktinerinnen, verfehlten aber den Weg und sahen das Kloster nur von Ferne. Zum Abschluss des Tages fanden sich alle zur Mes- se in der Klosterkirche ein. In der Gruppe wurde mehr und mehr eine gelungene, verbindende und un- gezwungene Vertrautheit spürbar.

Rückfahrt

Am nächsten Morgen hieß es zeitig aufstehen, Tasche packen, frühstü- cken und in aller Stille Abschied-

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