Cellitinnen 1_2017

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Schnell in den Alltag zurückfinden Physiotherapie als wirkungsvolle Unterstützung nach Operationen

In der Physiotherapie werden ge- störte physiologische Funktionen gezielt behandelt, damit Patienten, die eine Einschränkung des Bewe- gungsapparates haben, ihre natür- lichen Fähigkeiten zurückerlangen. Der Physiotherapeut nutzt dabei die passive und aktive Bewegung zur Heilung von Krankheiten oder der Wiederherstellung normaler Bewegungsabläufe. Er kann somit beispielsweise operative Therapien sinnvoll ergänzen.

Vorrichtung fest verbunden. Nach dem Eingriff befand sich Frau Müller bereits stationär in physiotherapeu- tischer Nachbehandlung und nach ihrem Aufenthalt hat sie zweimal wöchentlich die ambulante Physio- therapie besucht. Anfangs bestand der Therapie- schwerpunkt aus abschwellen- den Maßnahmen, wie manueller Lymphdrainage und der Anlage von Lymphtapes. Aufgrund der ope- rativen Versorgung mittels Hand- gelenk-Fixateur konnte bereits ab dem ersten postoperativen Tag das

konnte, wenn auch eingeschränkt. Nur sechs Wochen nach der Ope- ration wurde der Fixateur entfernt, sodass alle Bewegungsrichtungen nun vollkommen frei waren und in der Therapie aktiv, assistiv geübt werden konnten. Frau Müller be- kam darüber hinaus ein therapie- begleitendes, intensives Eigen- übungs- und Dehnungsprogramm, das besonders wichtig war, da sie ihre Anstellung in der Gastronomie schnell wieder aufnehmen wollte.

Das lässt sich anschaulich an einem Beispiel erklären. Eine Patientin,

„Hätte man Frau Müller konser- vativ eine Gipsschiene angelegt,

nennen wir sie Frau Müller, hat sich bei einem Fahrradsturz eine distale Radiustrümmerfraktur (komplizier- ter, handgelenksnaher Speichen- bruch) zugezogen. Im St. Vinzenz- Hospital wurde ihr imRahmen eines operativen Eingriffs ein externer Handgelenksfixateur angelegt. Das ist ein durch die Haut von außen befestigtes Haltesystem, das den betroffenen Körperteil ruhigstellt. Dazu werden Pins im Knochen ver- ankert und nach Reposition des Knochenbruchs mit einer starren

Üben des kompletten Faustschlus- ses und der Umwendbewegung des Unterarms erfolgen. Ebenso war es möglich, die Narben innen und außen am Handgelenk direkt zu behandeln. Zwei Wochen nach dem Eingriff konnte bereits mit dem Beugen und Strecken des Handgelenks begonnen werden. Dies hatte für Frau Müller den großen Vorteil, dass sie ihren Alltag zuhause nach relativ kurzer Zeit wieder alleine bewältigen

anstatt sie mit einem externen Handgelenksfixateur zu versor- gen, wäre es uns nicht möglich gewesen, direkt nach der OP so früh und intensiv mit dem Beüben verschiedener Bewegungsrichtun- gen zu beginnen“, erklärt Günter Krumm, Leiter der Physiotherapie im St. Vinzenz-Hospital. So hat Frau Müller keinerlei Ein- schränkungen zurückbehalten und kann auch ihrem Hobby, dem Bas- teln, wieder problemlos nachgehen.

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