GOLF TIME 4/2024

COVER | DANNY WILLETT

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ie Diagnose war ein Schock: Zwölf bis 18 Monate Spiel pause wegen eines doppel ten Sehnenrisses in seiner linken Schulter. Das war

ses, südlich von Hamburg, teete Danny dann zum ersten Mal in diesem Jahr auf der DP World Tour auf. Es war dies dem nach erst sein zweites Turnier in dieser Saison – und, um es gleich vorwegzuneh men: Er sollte nach Runden von 76 und 72 Schlägen am Cut scheitern, verlieh dem ersten DP-World-Tour-Turnier des Jahres auf deutschem Boden aber dessen unge achtet zweifelsohne „Majorglanz“. Im Vorfeld der 41. European Open stand uns Danny Willett im GOLF-TIME- Exklusivtalk Rede und Antwort ... Danny, Sie haben heute bei teils Regen, das Pro-Am der European Open gespielt. Hat das trotz der vielen Schauer Spaß gemacht? Es war gut. Es hat etwas länger gedauert, als wir erwartet hatten. Es war aber schön,

Wie ist Ihre Erwartungshaltung diese Woche für die European Open? Eines kann ich auf jeden Fall sagen: Sie ist sehr niedrig. Ich habe in den letzten Wochen sehr hart trainiert, aber Turniere sind immer ein ganz anderes Paar Schuhe als das Training zuhause. Vor allem hier, auf einem Golfplatz, auf dem ich zum ersten Mal spiele. Ich habe mich hier knapp zweieinhalb Tage vorbereiten können, daher ja, es wird schwierig werden. Der Platz passt nicht ganz zu meinem Spiel, aber ich freue mich trotzdem auf die Runden und die deutschen Fans. Endlich wieder zu spielen ist diese Woche also wichtiger als ein möglicher Sieg? Ich glaube, dass ich nach einer so langen Pause nicht mit einem Sieg rechnen kann.

am Montag nach der BMW PGA Cham pionship in Wentworth, Mitte September 2023, als Danny Willett einen Chirurgen aufsuchte. Der achtfache Toursieger hatte sich bei dem Turnier, das er 2019 gewann, unter Schmerzen zu einem – den Umstän den entsprechend – respektablen geteil ten 64. Platz gemüht. Die Woche zuvor hatte der Engländer jedoch bei der Hori zon Irish Open, nach einer 76er-Auftak trunde, schmerzbedingt das Handtuch werfen müssen. Die Schulter hatte dem heute 36-Jährigen dabei schon längere Zeit Probleme bereitet, aber er wollte es nicht wahrhaben, trainierte und spielte trotz an haltender Schmerzen unbeirrt weiter. „Es war schlimm“, erinnert sich der zweifache Familienvater, „Woche für Woche Schmerzen und ich hoffte, dass ich sie durch gezieltes Training in den Griff bekommen könnte, aber das war natürlich im Nachhinein der ganz falsche Ansatz.“ Am Ende ging es einfach nicht mehr: Willett folgte dem Rat der Ärzte und ließ sich operieren. Doch er ließ sich nicht un terkriegen, trotzte dem Märtyrium eines sechswöchigen Gipses, den er nur zum Duschen abnehmen durfte. Er kämpfte mit eiserner Disziplin gegen die prognostizier te Verletzungspause an – mit Erfolg. Nur etwas mehr als ein halbes Jahr später trat Willet im April 2024 beim 88. Masters im Augusta National Golf Club an. Bei dem Major, das er 2016 sensationell für sich ent scheiden konnte – als erster Europäer seit damals 17 Jahren, zudem neben Sir Nick Faldo (1996) als erst zweiter Engländer überhaupt. Das Comeback, zu dem er sich erst am Sonntag vor Turnierstart entgültig ent schloss, sollte vielversprechend beginnen: Nach der ersten Runde (68, -4) belegte Willett den fünften Platz, doch es sollte nicht halten: Nach weiteren Runden von 75 (T8.), 76 (T21.) und 78 Schlägen beendete der ehemalige Champion das Turnier auf dem geteilten 45. Platz. Dennoch ein über aus respektables Ergebnis vor dem Hinter grund der Vorgeschichte. ERSTES TURNIER AUF DER DP WORLD TOUR IN DIESEM JAHR Bereits vor seinem Antritt beim Mas ters hatte Willett geplant, danach sieben Woche zu pausieren. Bei der European Open, Ende Mai/Anfang Juni auf dem North Course der Green Eagle Golf Cour

ZURÜCK IN DIE SPUR! Acht Toursiege, darunter als Krönung der Sieg beim Masters 2016. Doch dann bremsten Verletzungen Danny Willett aus, zuletzt eine schwere an der linken Schulter. Im Vorfeld der 41. European Open gewährte der 36-Jährige im GOLF-TIME-Exklusivtalk Einblicke in die wohl schwierigste Phase seiner Karriere – und wie er sie meistert.

Achter Titel: Danny Willett gewinnt die Alfred Dunhill Links Championship 2021 in St. Andrews

nochmal eine Runde zu spielen, außerdem hatten die Amateure in meinem Flight viel Spaß. Aber ja, für meinen Geschmack war es dennoch etwas zu nass. Sie haben mit der BMW International Open 2012, damals im Golf Club Gut Lärchenhof bei Köln, Ihr erstes Turnier gewonnen. Da sagten Sie, dass Sie diesen Moment nie vergessen würden. Wie stehen Sie heute zu den deutschen Fans? Die Woche in Köln war wirklich wun dervoll, die deutschen Golffans waren schon immer großartig. Sie sind sehr respektvoll gegenüber dem Spiel und wissen zu schätzen, wer gutes Golf spielt. Hier zu sein ist eine tolle Sache und ich freue mich sehr, seit langem wieder vor deutschen Fans spielen zu können.

Ich wusste nach der Operation für einige Zeit nicht, ob ich überhaupt noch einmal spielen können würde – zumindest hatte ich diesen Gedanken fest in meinem Kopf. Dass ich hier sein kann und spiele, ist daher für mich ein echtes Privileg. Wieder eine gewisse Routine zu bekommen und Turnierrunden zu spielen, ist momentan das Wichtigste. So kann ich sehen, in welchen Bereichen ich mich noch am ehesten verbessern muss. Stichwort Operation: Sie mussten sich an der linken Schulter operieren lassen. Wie haben Sie es geschafft, so schnell wieder zurückzukommen? Es hat viel Reha und eine Menge Arbeit gebraucht. Wir sind damals zunächst von einem Sehnenriss in der Schulter

Von Robin Dittrich & Marcus Brunnthaler

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