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Jugendliche

20 % Jugend zeigen Sym eines ge Essverh

Rechtzeitig erkennen, langfristig helfen | Essstörungen haben viele Gesichter Zu dick, zu dünn – was ist normal? Nicht jeder, der ein paar Kilo zu viel oder zu wenig wiegt, leidet an einer Essstörung. Dennoch steigt die Zahl Betroffener immer weiter an. Dahinter steckt eine ernstzunehmende Erkrankung der Seele.

Welche Essstörungen gibt es? Magersucht

Sie ist gekennzeichnet von starkem Untergewicht. Die Betrof- fenen hungern ganz bewusst und essen extrem wenig. Sie ha- ben ständig Angst, zuzunehmen. Obwohl sie dünn sind, emp- finden sie sich selbst als dick und reduzieren ihre Nahrung immer weiter. Gewichtskontrolle wird zum wichtigsten Le- bensinhalt, aus dem freiwilligen Nahrungsverzicht ein Zwang, den Magersüchtige nicht aus eigener Kraft beenden können. Körperliche Ausfälle und Störungen bis hin zur Lebensgefahr sind die Folge! Bulimie Erst werden die Betroffenen von regelmäßigen Essanfällen heimgesucht, danach brechen sie alles wieder aus. Oft hun- gern Bulimiker auch phasenweise oder nutzen Appetitzügler. Ihr Fokus liegt auf Aussehen, Körpergewicht und Essen. Sie leiden an wiederkehrenden Heißhungeranfällen, bei denen sie eine starke Gier nach Nahrung empfinden und große Mengen an kalorienreichen Speisen zu sich nehmen. Die Folgeerkran- kungen sind ähnlich wie bei der Magersucht ausgeprägt.

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Binge Eating Wie bei der Bulimie leiden die Betroffenen unter Heißhun - gerattacken, bei denen sie die Kontrolle über ihr Essverhalten verlieren und eine übermäßige Menge meist kalorienreicher Lebensmittel verschlingen. Anders als bei der Bulimie wird die Nahrung nicht wieder erbrochen. Nach den Anfällen füh- len sich die Betroffenen meist niedergeschlagen und haben Schuldgefühle. In vielen Fällen führt Binge Eating zu Überge- wicht. Aber nicht jeder, der an Adipositas (Fettleibigkeit) lei- det, hat die Kontrolle über sein Essverhalten verloren. Zudem gibt es Mischformen dieser Erkrankungen, auch „nicht näher bezeichnete Essstörungen“ genannt.

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