Blickpunkt Schule 1/2024

nicht die Gelenkigkeit des Yogas erfordert, aber auf der bewährten und präventiven Traditionellen chinesischen Medizin (TCM) ba siert. Dazu später mehr. d) Resilienz Anzustreben ist eine Balance zwi schen dem sogenannten Para sympathikus und dem Sympathi kus . Der Parasympathikus ist für die Erholung, Regeneration und Regulierung des vegetativen Ner vensystems zuständig; eine seiner Hauptfunktionen ist der ausrei chende nächtliche Schlaf als Re generation. Der Sympathikus hin gegen ist zuständig für Aktivie rung, aber auch für Dauerkampf, Stress und ‘Fluchtverhalten’. Alle Organe im Körper sind davon im Positiven wie im Negativen be troffen. Bei einem Burnout findet ein Zusammenbrechen des Zu sammenspiels von Parasympathi kus und Sympathikus statt. Die Erholung davon dauert sehr lange. Einen weiteren Aufschluss über die Resilienz , d.h. über die physi sche und psychische Wider standsfähigkeit, gibt die soge nannte ‘Herzratenvariabilität’ (HRV), da sie die Verteilung von Parasympathikus und Sympathi kus als Stressindex anteilig mit tels eines Messverfahrens be nennt. Die Aktivierung des Para sympathikus muss immer wieder im Mittelpunkt stehen. Zur Aktivierung des Parasympathikus tagsüber seien hier kurz zwei Übun gen vorgestellt: In der ersten Übung erhielten wir eine spezielle Plastikku gel, die über elektronische Sensoren die Pulsfrequenz misst. War sie an fangs noch rot ( Bluthochdruck), so verfärbte sie sich durch entspannte und tiefe Bauchatmung beim Einat men und langsames Ausatmen über orange zu grün; d.h. ein akuter Blut hochdruck wird binnen kürzester Zeit signifikant gesenkt. – Eine andere Übung war das Autogene Training , → Zwei Übungen – zwei Erfahrungen

stehen auf keinen Fall im Widerspruch zueinander oder gegeneinander. a) Selbstmanagement Ich manage mich selbst, anstatt dass ich mich von außen treiben lasse. Ein wichtiger Spruch hierzu: »Kein Tag hat genug Zeit, aber ich nehme mir die Zeit.« b) Achtsamkeit Die historischen Wurzeln der Achtsamkeit liegen im Buddhis mus, der die Achtsamkeit zu sei nem Kern und Herzstück seiner Lehre gemacht hat. Es geht da rum, ganz und nur im Jetzt, im momentanen Augenblick zu ver weilen. Oft sind unsere Gedanken ja schon wieder woanders und schweifen ab statt zu verweilen. Es geht hier nur um das Eintau chen in den Augenblick, das an dere wird ausgeblendet und es wird nur der Moment wahrgenom men und nicht gewertet (was u.U. Unruhe auslöst). Ein Kernsatz hier: »Wenn ich sitze, sitze ich; wenn ich stehe, stehe ich; wenn ich laufe, laufe ich!« Und nicht: »Wenn ich sitze, denke ich schon ans Stehen usw.« → → c) Entspannung: die Stärke der Gedanken, die Tatsachen (im Körper) schaffen … Unser Körper kann nur gesund bleiben bzw. werden, wenn bei uns die Balance zwischen Spannung und Entspannung immer wieder gelingt. Es gibt mehrere bewährte Techniken der Entspannung; alle haben gemeinsam, dass unsere Vorstellungskraft auf die physio logischen Abläufe einwirkt, sie steuert. Bei all diesen Techniken spielt die Atemtechnik eine wich tige Rolle, da sie das vegetative Nervensystem positiv beeinflusst. Hierbei geht es um Bauchatmung statt Brustatmung. Die sechs großen Entspan nungstechniken sind: allgemeine Entspannung durch Atemtechnik, Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, Meditation, Yoga, Qi Gong . Besonders das Qi Gong ist hier hervorzuheben und praktikabel, da es zum Beispiel →

eine Form der Selbsthypnose. Hier zeigte sich, dass die Vorstellungskraft den Körper beeinflusst: »Ich bin ganz entspannt und mein rechter Arm wird schwer (und warm).« Diese Selbstein rede wird spürbar und erfahrbar in die Tat umgesetzt. Dasselbe gilt für die Selbstbefehle »linker Arm«, »rechtes Bein«, »linkes Bein« usw. Minimaler Aufwand – große Wirkung Allein mit den beiden beschriebenen Übungen, zumindest eine dreimal tägliche drei- bis fünfminütige Atemübung – ähnlich selbstver pflichtend wie das tägliche Zähne putzen –, würde einen nicht uner heblichen Beitrag zur eigenen Resi lienz, resp. physische und psychische Widerstandsfähigkeit und damit zur Prophylaxe oder zur Regeneration leisten. ‘Entspannungsprophylaxe’ ist eigentlich täglich noch notwendi ger als ‘Zahnprophylaxe’. Übrigens, wie oben bereits ausgeführt, ist dies auch etwas für Kinder und Jugend liche und auch für Ihre Enkelkinder etwas Sinnvolles. Selbst ein bis drei Minuten vor Unterrichtsbeginn ist es eine sinnvolle Handlung! Ausblick: die Traditionelle chinesische Medizin (TCM) Ein ganz anderes Herangehen als die westliche Medizin, die eigentlich mehr verkürzt gesagt ein Reparaturbetrieb (»Was macht mich wieder gesund?«) ist, hat die Traditionelle chinesische Medizin (»Was macht mich krank?«). In diesem Bereich der Fragestellung (»Was macht mich krank?«) ist die chinesische Medizin fortschrittlicher als die westliche Medizin, da sie pro phylaktisch ist. Sie arbeitet vorzugs weise an den Ursachen der Krankheit und nicht nur an den Symptomen. In der nächsten Ausgabe von Blickpunkt Schule werde ich ausführlicher das chinesische ‘Qi Gong’ (mit Literatur empfehlung) vorstellen! Bleiben Sie gesund und tun Sie ak tiv etwas dafür! Alles Gute für das neue Jahr 2024!

Senioren

30

SCHULE

Made with FlippingBook Digital Publishing Software