Blickpunkt Schule 5/2022

Kultusministerium stärkt Demokratiebildung an Schulen

Berichte

A m 30. September 2022 haben sich auf dem Demokratiebil dungskongress in Frankfurt am Main Lehrkräfte aus ganz Hessen getroffen, um sich zu Themen der De mokratiebildung auszutauschen. Da bei wurde auch der auf den Grund werten des Grundgesetzes basierende Umgang mit Extremismus und Kon fliktsituationen im Unterricht bzw. Schulalltag in Fachforen thematisiert. Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz betonte anlässlich des Kongres ses die Notwendigkeit, Grundrechte immer wieder aufs Neue zu verteidi gen. Schule habe den wesentlichen Bildungs- und Erziehungsauftrag, Grundrechte zu vermitteln, sie in der Schule erfahrbar zu machen und da für zu sorgen, dass sich Schülerinnen und Schüler als mündige Bürgerinnen und Bürger für eine demokratische und menschenwürdige Gesellschaft einsetzen. Dies nehme die Hessische Landesregierung sehr ernst. Dr. Julia Reuschenbach, Politikwis senschaftlerin von der FU Berlin, hielt im Rahmen der Veranstaltung als Mit autorin der Lehrkräftehandreichung des Hessischen Kultusministeriums, ’Grundrechtsklarheit, Wertevermitt lung, Demokratieerziehung’, einen Impulsvortrag zu Fragen der Theorie und Praxis schulischer politischer Bil dung. Die mehr als 120 anwesenden Lehrkräfte nahmen den Impuls auf und diskutierten mit Expertinnen und Experten aus der schulischen Praxis über Themen wie die Vermittlung von Grundrechten im Schulalltag, den Vo raussetzungen für eine demokrati sche Schulkultur, den Umgang mit Antisemitismus in der Schule und In terventionsstrategien zur Prävention von Rechtsextremismus. Demokratische Werte und Haltungen stärken Zum Abschluss der Veranstaltung sprach Hessens Justizminister Prof.

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» Justizminister Prof. Dr. Roman Poseck während seiner Rede

Dr. Roman Poseck. Er thematisierte die Bedeutung von Schule zur Ver mittlung von Grundrechten sowie die Bedeutung des demokratischen Rechtsstaats, der von der Anerken nung gemeinsamer Grundwerte, Ent scheidungsregeln und einem respekt vollen Miteinander lebe. In der Veranstaltung wurde eben falls auf die bereits bestehenden un terstützenden Maßnahmen und Pro jekte des Hessischen Kultusministeri ums zur Demokratiebildung in Schu len hingewiesen. Es wurde angeregt, an diesen vielfältigen Maßnahmen teilzunehmen beziehungsweise die Angebote in der Schule zu nutzen. Dazu gehören zum Beispiel Fortbil dungen zum Klassenrat, Demokratie tage, kinderrechte Programme, das Europaschulnetzwerk, die Unterstüt zung von UNESCO-Projektschulen sowie des Netzwerks ’Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage’, Modellprojekte wie ’Starke Lehrer – starke Schüler’ an berufsbildenden

Schulen oder die Einbeziehung außer schulischer Lernorte wie NS-Opfer Gedenkstätten oder Gedenkstätten zur Erinnerung an die deutsche Tei lung und die SED-Diktatur sowie in terkulturelle und interreligiöse Pro jekte. Zu den Kooperationen des Hes sischen Kultusministeriums gehören beispielsweise gemeinsammit dem Ministerium des Innern und für Sport die Etablierung und Fortbildung von Netzwerklotsinnen und Netzwerklot sen gegen jede Form von religiös und politisch motiviertem Extremismus oder ein Projekt gegen Antisemitis mus mit Fortbildungen für Lehrkräfte und Workshops für Schülerinnen und Schüler gemeinsammit der Bildungs stätte Anne Frank. Das Orchester des Kaiserin-Fried rich-Gymnasiums Bad Homburg um rahmte und bereicherte mit seinen gelungenen Vorträgen den Demo kratiebildungskongress und erhielt großen Beifall. Annika Nord, Hessisches Kultusministerium

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