UPM-Biofore-Magazine-3-2016-DE

Übergreifende globale Trends, wie Ressourcenknappheit, Bevölkerungswachs- tum, Urbanisierung und höhere Lebens­ standards sorgen für ein steigendes Interesse an Biochemikalien.

UPM Biochemicals ist ein branchen- führender Entwickler holzbasierter Chemikalien. Der Markt für diese umweltfreundlichen Produkte wird Prognosen zufolge in den kommenden Jahren erheblich wachsen.

Nach Schätzungen des Verbands der Europäischen chemischen Industrie (CEFIC) belief sich der Marktwert der globalen chemischen Industrie im Jahr 2013 auf 3,2 Billionen Euro. Bis zum Jahr 2030 wird dieser Wert voraussichtlich auf 6,3 Billionen Euro ansteigen. „Bisher entfällt aber nur ein geringer Anteil dieser Zahl auf biobasierte Chemikalien“, erklärt Ovaska. Alternativen zu Öl in Kunststoff UPMBiochemicals konzentriert sich gegenwärtig auf die folgenden vier Produktkategorien: chemische Bausteine, Ligninprodukte, Biofibrillen und biomedizinische Produkte. „Biobasierte chemische Bausteine können beispielsweise ölbasierte Chemikalien in der Kunststoffproduk­ tion ersetzen“, erklärt Juuso Konttinen , Vice President, UPMBiochemicals. Holzbasiertes Lignin stellt für vielfäl- tige Produkte und Verwendungszwecke eine Alternative dar. „Beispielsweise kann es zur Herstel­ lung biobasierter Harze als Ersatz für die bei der Sperrholzproduktion verwen- deten Harze auf fossiler Basis genutzt werden“, so Konttinen. Bei Biofibrillen handelt es sich um Zelluloseprodukte aus Mikro- und Nano­ fibrillen, die zumFormen und Verstärken

verschiedener Materialien verwendet werden können.Biofibrillen eignen sich auch für neue biomedizinische Anwendungen. UPMhat kürzlich GrowDex® auf demMarkt eingeführt. Dies ist ein proprietäres Hydrogel für die Zellkultivierung in der medi- zinischen Forschung und anderen Anwendungsbereichen. F&E-Rollouts beginnen UPM investiert bereits seit einigen Jahren in die Biochemikalien- Forschung. „F&Emuss langfristig geplant werden und erfordert Ausdauer. Wir haben jetzt endlich den Punkt erreicht, an demwir unsere Innovationen im Bereich Biochemikalien allmählich kommerzialisieren können“, verrät Ovaska. Die Durchbrüche von UPMbei Biochemikalien stellen sich kurz nach den Erfolgen des Unternehmens bei der Biokraftstoffentwicklung ein. ImAnschluss an eine lange Forschungsphase und erfolgreiche Tests in einer Pilotanlage hat UPM eine Produktionsanlage für seine Biokraftstoffinnovation UPMBioVerno eingerichtet. „Die kommerzielle Produktion setzt umfangreiche Investitionen

Jyrki Ovaska und Juuso Konttinen

voraus. Bevor wir Entscheidungen treffen, müssen wir sicher sein, dass die Technologie funktioniert.“ Juuso Konttinen fügt hinzu, dass Innovationen die Zusammenarbeit zwischen Universitäten, Forschungs­ einrichtungen und den Unternehmen, die die neuen Technologien entwickeln, voraussetzen. „Das benötigte Fachwissen kann nicht vomUnternehmen allein bereit- gestellt werden. Es ist wichtig, die rich- tigen Partner und Netzwerke zu finden.“ Ein gutes Beispiel für diese Art von breit gefächerter Zusammenarbeit ist das ValChem-Projekt von UPM. Bei diesemProjekt geht es darum zu beweisen, dass die Produktion chemi- scher Bausteine und Lignin aus Holz­ rohstoffmöglich ist. An diesem inter- nationalen Projekt sind Experten aus der Forstwirtschaft, der chemischen Industrie und der Biotechnologie betei- ligt. ValChemhat von der EU Förder­ mittel in Höhe von 13,1 Millionen Euro erhalten. 

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