Vitamin K 2_2022

Neues aus der Medizin

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Die Experten des Lungenkrebszentrums St. Marien- und St. Vinzenz-Hospital befürworten Vorsorgeuntersuchungen bei bestimmten Risikopatienten.

zertifizierten Lungenkrebszentrums standortübergreifend zu sammen. Dr. Michael Buhr, Leiter des Instituts für Radiologie am St. Marien-Hospital, ergänzt: „In den letzten Jahren ist es uns gelungen, die Strahlendosis orientiert am Bodymass index (BMI) des Patienten so individuell einzustellen und zu reduzieren, dass die Belastung gerade noch ein Zehntel einer herkömmlichen CT-Untersuchung ausmacht.“ Dabei sei die Präzision in der Bildgebung so exakt, dass bereits Rundherde von einem Millimeter Durchmesser erkannt werden können. Erst ab einer Größe von drei Millimetern würde man aktiv werden, während kleinere Herde zunächst beobachtet werden. „Diese Beobachtungsintervalle müssen in der jetzt erwarteten Empfehlung genau definiert werden“, ergänzt Prof. Dr. Daniel Thomas, Chefarzt der Radiologie im St. Vinzenz-Hospital, der selbst an Studien zu diesemThema mitgewirkt hat. Auch er gehört zu den Mitgliedern der wö chentlichen Tumor-Konferenzen des Lungenkrebszentrums, in denen jeder Fall besprochen wird, um die bestmögliche Behandlung zu definieren. Alle Behandlungsoptionen unter einem Dach Wichtig sei es, den Patienten sinnvoll zu begleiten und zu lenken und gemeinsam die richtige Therapie festzulegen, sagt Lungenfacharzt Dr. Schlesinger. „Durch die enge Zusam menarbeit können wir die radiologische, pneumologische und thoraxchirurgische Behandlung der Patienten aus einer Hand gewährleisten.“ Alle vier Ärzte betonen aber: Der beste Schutz vor Lungenkrebs bleibt der Verzicht auf Zigaretten! Zur Raucherentwöhnung gibt es Unterstützung im Lungen krebszentrum St. Marien- und St. Vinzenz-Hospital.

Vorsorgeuntersuchungen zur Krebsfrüherkennung gehören in vielen Bereichen zum Standard, so zum Beispiel Mam mografien zur Erkennung von Brustkrebs oder regelmäßige Darmkrebsscreenings ab einem bestimmten Alter. Bei Lun genkrebs ist das bisher nicht der Fall. Eine entsprechende Empfehlung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlich keit im Gesundheitswesen (IQWiG) wird aktuell geprüft. Die Empfehlung bezieht sich auf sogenannte Low-Dose CT-Verfahren, also niedrig-dosierte Verfahren mit geringer Strahlenbelastung, für eine genau definierte Risikogruppe. Neben einem hohen Nikotinkonsum kommen Faktoren wie Krebserkrankungen in der Familie oder weitere Lun generkrankungen als Risikoparameter hinzu. Studien haben gezeigt, dass die Sterblichkeit durch Früherkennung mit Screeningverfahren verringert werden konnte und dass bei der definierten Risikogruppe die Vorteile der Untersuchung deutlich überwiegen. Geringe Strahlenbelastung bei der Untersuchung „Da die Lunge keine Schmerzsensoren hat, wird ein Tumor oft zu spät bemerkt.Wir hätten durch diese Untersuchungen die Möglichkeit, schon in einem frühen Stadium einzugreifen und zum Beispiel bronchoskopisch Gewebe zu entnehmen und zu analysieren“, erklärt Dr. Andreas Schlesinger, Lungen spezialist und Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am St. Marien-Hospital. „Je früher ein Tumor entdeckt wird, desto größer ist die Chance auf Heilung“, bestätigt auch Frank Beckers. Er ist Chefarzt der Klinik für Thoraxchirur gie am St. Vinzenz-Hospital. Die beiden Experten arbeiten bereits seit mehreren Jahren in den etablierten Strukturen des

Chefarzt Frank Beckers Klinik für Thoraxchirugie Tel 0221 7712 - 292 frank.beckers@cellitinnen.de Chefarzt Prof. Dr. Daniel Thomas Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Tel 0221 7712 - 152 daniel.thomas@cellitinnen.de

Chefarzt Dr. Andreas Schlesinger Klinik für Innere Medizin Tel 0221 1629 - 2004 andreas.schlesinger@cellitinnen.de

Leitender Radiologe Dr. Michael Buhr Institut für Radiologie Tel 0221 1629 - 6201 michael.buhr@cellitinnen.de

www.vinzenz-hospital.de St. Vinzenz-Hospital I Köln-Nippes

www.st-marien-hospital.de St. Marien-Hospital I Köln-Innenstadt

Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 2.2022

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