Vitamin K 2_2022

Neues aus der Medizin

15

„Die Mitarbeitenden unseres Schockraums sind hervor ragend geschult und arbeiten als optimal aufeinander einge spieltes Team, denn nur so können wir alle auch in schwieri gen und zeitkritischen Situationen effizient unser Bestes für die Patienten geben“, betont Prof. Lögters. „Von der ersten Behandlung habe ich nur ganz wenig mitbekommen“, erinnert sich Emre Demirdelen. „Ich hatte furchtbare Schmerzen und habe überhaupt nicht begriffen, was mir da passiert ist.“ Noch am Unfallort hatte er ver sucht, immer wieder aufzustehen und war ein ums andere Mal bewusstlos geworden. Erst im Laufe der nächsten Tage im St. Vinzenz-Hospital beginnt er zu realisieren, was für ein großes Glück er gehabt hat. „Ich bin zwei Mal operiert worden und war 28 Tage im Krankenhaus. Nichts ging

„Ich habe wirklich einen Schutzengel gehabt. Ich bin sicher, mein ungeborener Sohn hat auf mich aufgepasst.“ – Emre Demirdelen ist 24 Jahre alt, als ihm im September 2021 bei einem Unwetter am Rheinufer ein großer Baumstamm auf den Rücken fällt. Seine rechte Hüftpfanne ist gebrochen, ebenso sein rechter Oberschenkel, die rechte Schulter ist ausgekugelt, die linke Hüfte ebenfalls gebrochen, mehrere Nach einem schweren Unfall wurde Emre Demirdelen im Regionalen Traumazentrum am St. Vinzenz-Hospital umfassend versorgt. Ein Jahr später trifft er seine Ärzte wieder.

Rippen geprellt. Der junge Mann wird von Rettungskräften vor Ort erstversorgt und dann ins St. Vinzenz-Hospital gebracht – hier wartet im Schockraum des Zentrums für Notfallmedizin bereits ein ganzes Team aus Ärzten verschiedener Fachrichtungen und Pflegenden darauf, ihn zu versorgen. „Herr Demirdelen steht als ein klassisches Beispiel für die Patien ten, die wir in unserem Regionalen Traumazentrum versorgen“, erläutert Prof. Dr. Tim Lögters, Chefarzt der

mehr. Gar nichts konnte ich alleine machen.“ Eine Tatsache, die für den ambitionierten Kraftdreikämpfer zur besonderen Herausforderung wurde. Als er – erst im Krankenhaus – er fährt, dass seine Lebensgefährtin schwanger ist und er Vater wird, ist dies für ihn die größte Motivation, schnell wieder fit zu werden. Heute, ein Jahr später, ist Emre Demirdelen zutiefst dankbar für die gute Versorgung, die er im Trauma zentrum bekommen hat. Im nächsten Monat sollen Teile des Stabilisierungsmaterials aus dem Oberschenkelknochen entfernt werden – und dann kann der ehrgeizige Sportler auch hoffentlich beim Training wieder voll durchstarten.

Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Hand chirurgie und Orthopädie. „Er kam damals mit schwersten Verletzungen zu uns in die Notaufnahme“, erinnert sich der Chefarzt. Auch wenn ein Fall noch so kompliziert und ungewöhnlich ist – das multiprofessionelle Schockraumteam arbeitet nach einem festgelegten Schema Hand in Hand: Der Patient muss stabilisiert, seine Wunden versorgt, seine Schmerzen gelindert werden. Gleichzeitig muss sich das Team sehr rasch einen detaillierten und lückenlosen Überblick ver schaffen, welche Verletzungen vorliegen und in welcher Reihenfolge sie bestmöglich zu versorgen sind. „Als regionales Traumazentrum haben wir strenge Kriterien zu erfüllen, die eine umfassende und lückenlose Versorgung von Schwerstverletzten gewährleisten“, erklärt Prof. Lögters. Die Kriterien lauten: Stehen bestimmte Diagnosemöglich keiten rund um die Uhr zur Verfügung? Können Fachärzte unterschiedlicher Fachdisziplinen innerhalb kürzester Zeit hinzugezogen werden? Sind die Mitarbeitenden entspre chend der Richtlinien und Abläufe zur Behandlung von Traumapatienten in Notaufnahmen ausgebildet?

Chefarzt Prof. Dr. Tim Lögters

Klinik für Unfall- und Wiederherstellungs chirurgie, Handchirurgie und Orthopädie Tel 0221 7712 - 172

unfallchirurgie.kh-vinzenz@cellitinnen.de www.vinzenz-hospital.de St. Vinzenz-Hospital | Köln

Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 2.2022

Made with FlippingBook - Online Brochure Maker