Cellitinnen 3_2018_finale_Version 30.7.2018

Medizin | Betreuung

Operation notwendig ist. Keine vier Wochen später fand der Eingriff statt. Die Patientin war nach der Behandlung sichtlich erleichtert. Der Eingriff verlief unkompliziert und schmerzfrei. Sie durfte ihre Schilddrüse ‚behalten‘ und muss auch keine Medikamente zur Re- gulierung der Schilddrüsenfunktion nehmen. Die Thermoablation ist ein nicht-operatives Verfahren, bei dem durch Wärme das schädliche Gewebe zerstört wird. Zuvor wird durch eine Feinnadelbiopsie (Punk- tion der Schilddrüse) und eine nu- klear-medizinische Untersuchung (Szintigraphie) ausgeschlossen, dass es sich bei den Knoten um ein Schilddrüsenkarzinom (Krebs) handelt. Bei der Methode der Thermoablation wird unter loka- ler Betäubung eine kleine Sonde durch die Haut in den Schilddrü- senknoten eingeführt. Mithilfe eines Radiofrequenzgenerators wird ein hochfrequenter Wechselstrom er- zeugt. Durch die Sonde wird er auf den Knoten gelenkt und erhitzt diesen. Diese Temperaturerhöhung zerstört den Schilddrüsenknoten schonend, das behandelte Gewebe wird danach vom körpereigenen Abwehrsystem selbstständig ab- gebaut. So wird der Schilddrüsen- knoten mit der Zeit deutlich kleiner. Die Funktion der Schilddrüse bleibt erhalten, ohne dass eine anschlie- ßende Hormontherapie notwendig wird. Es entsteht keine Narbe, die Erfolgsquote ist hoch und die Kom- plikationsrate sehr niedrig. Wie funktioniert die Thermoablation?

Ultraschall der Schilddrüse

Köln Nord-West unter Leitung von Chefarzt Dr. Thomas Wilhelm von der Klinik für Chirurgie II – Allge- mein- und Visceralchirurgie. Die Chirurgen haben langjährige Er- fahrung in der Behandlung von gut- und bösartigen Schilddrüsen- knoten. „Die Thermoablation bietet eine echte Alternative für Patienten mit Schilddrüsenknoten, besonders wenn ein bösartiger Knoten im Vorfeld ausgeschlossen werden konnte. Ist die Operation nicht ver- meidbar, bin ich froh, mit Dr. Wil- helm einen kompetenten Experten in der operativen Behandlung von gut- und bösartigen Schilddrüsen- knoten an meiner Seite zu haben. Von dieser Zusammenarbeit profi- tieren besonders unsere Patienten“, erklärt Schneider.

Erfahrung am St. Vinzenz-Hospital

Professor Schneider führt das Verfahren der Thermoablation be- reits seit etwa vier Jahren erfolg- reich durch. Neben Standorten in Frankfurt und Hamburg ist das St. Vinzenz-Hospital eine der we- nigen Einrichtungen, die die Be- handlungsmethode anbietet. Er- gänzend zur Thermoablation bietet der Experte für hormonelle Erkran- kungen (Endokrinologe) auch die medikamentöse Hormontherapie bei Schilddrüsenbeschwerden an. Gebündelt wird diese Exper- tise im Westdeutschen Zentrum für Thermoablation am Standort St. Vinzenz-Hospital. Ist die Opera- tion nicht vermeidbar, besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem zertifizierten Schilddrüsenzentrum

Westdeutsches Zentrum für Thermoablation St. Vinzenz-Hospital Merheimer Str. 221–223

50733 Köln-Nippes Tel 0221 7712–362

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CellitinnenForum 3/2018

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