Cellitinnen 3_2018_finale_Version 30.7.2018

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Abschied vom Kreißsaal Mechtild Schröter war 40 Jahre im Heilig Geist-Krankenhaus tätig

und der Moment, in dem ein Kind ‚das Licht der Welt‘ erblickt, jedes Mal aufregend. Den Entschluss, Hebamme zu werden, hatte sie eher zufällig ge- fasst. „Meine Mutter ging mit mir nach meinem Schulabschluss zur Berufsberatung und man legte mir Broschüren für die dreijähri- ge Krankenschwesterausbildung vor.“ Eher zufällig sah sie im Zuge dessen auch den Prospekt für die Ausbildung zur Hebamme. Ja, das habe sie dann interessiert. Die Aus- bildung war damals kürzer als heute und Mitte der siebziger Jahre waren Geburten noch eine Sache, über die öffentlich kaum gesprochen wurde. Anders als heute empfand sie den Kreißsaal als einen Ort, an dem etwas Geheimnisvolles pas- sierte. Das fand sie spannend. Nach der Hebammenausbildung in Mainz trat die gebürtige Rhein- land-Pfälzerin ihren Dienst dann in Köln am Heilig Geist-Krankenhaus an. Bis dahin war noch Schwester M. Benedikta von den Cellitinnen zur heiligen Maria im Kreißsaal tä- tig. Sie war Hebamme und Kran- kenschwester und half dem ersten Kind in der Klinik für Geburtshilfe in Longerich im Januar 1964 auf die Welt. Mechtild Schröter arbei- tete dann Ende der siebziger Jah- re noch mit Ordensschwester M. Rita zusammen, die als Leiterin Zusammenarbeit mit den Ordensfrauen

Hebamme Mechtild Schröter mit ihrer Nachfolgerin Tanita Hanowski

„Ja, ich würde es wieder tun, wenn ich mich entscheiden müsste: Ich würde wieder Hebamme werden – oder reich und berühmt, das wäre auch noch eine Alternative“, sagt sie und lacht dabei aus vollemHals. Mechtild Schröter, Hebamme, 62 Jahre alt, steht kurz vor dem Ru- hestand. Sie wirkt zufrieden und entspannt. Seit 1977, also seit

mehr als 40 Jahren, ist sie in der Geburtshilfe des Heilig Geist-Kran- kenhauses tätig und man merkt deutlich: Sie hat ihren Beruf mit Leidenschaft ausgeübt. Zwischen 3.500 und 4.000 Kindern hat sie über ihre Berufsjahre hinweg auf die Welt geholfen. So genau kön- ne sie das aber nicht mehr sagen. Dennoch sei jede Geburt auf ihre Weise etwas Einzigartiges gewesen

v. li. Die Schwestern M. Benedikta und M. Stephanie

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CellitinnenForum 3/2018

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