Blickpunkt Schule 5/2024
Bildung für nachhaltige Entwicklung in Deutschland
Titelthema
und inklusiven Bildungsprozess er fahrbar zu machen. Für einen gelin genden Transformationsprozess ist es notwendig, dass die Vision, der Plan und die Strategie von BNE von allen mitentwickelt werden. Dafür sollte sich die Institution Schule nun ver stärkt nach innen und außen öffnen, sodass mehr Schnittstellen und Ko operationen zu außerschulischen Ak teuren genutzt werden können. Hand lungsfeld vier sieht als einen weiteren ‘Baustein’ zur Transformation des Bil dungssystems vor, BNE in Lehr- und Bildungsplan zu integrieren. Eine wei tere Grundlage nachhaltiger Entwick lung ist die Partizipation aller gesell schaftlichen Gruppen. Im fünften Handlungsfeld wird dargelegt, dass Kinder und Jugendliche die Beteili gung erhalten sollen, ihre Zukunft ak tiv und selbstwirksam mitgestalten zu können. Mithilfe dieser fünf Hand lungsfelder wird ersichtlich, inwiefern BNE theoretisch in das deutsche Bil dungssystem integriert wird. Doch wie erfolgt die praktische Umsetzung der Handlungsfelder in den Schulen? Die praktische Umsetzung von ‘BNE’ Aufgrund des Föderalismus üben die Bundesländer BNE unterschiedlich auf Ebenen der Frühkindlichen-, Schul-, und Hochschulbildung aus. Das Bundesland Hamburg setzt den eigens entwickelten ‘Masterplan BNE 2030’ um. Neben einem breiten un terstützenden Angebot von außer schulischen Bildungsakteuren bieten auch die Hamburger Schulen vielseiti ge Projekte, Programme und Wettbe werbe bezüglich BNE an. Einen außer schulischen Lernort für BNE stellt beispielsweise das Zentrum für Schul biologie und Umwelterziehung (ZSU) dar. Es bietet Schülerinnen und Schü lern unterrichtsergänzende Angebote zu naturwissenschaftlichen Themen.
Die Bedeutung von BNE »Wir können die erste Generation sein, der es gelingt, die Armut zu be seitigen, ebenso wie wir die letzte sein könnten, die die Chance hat, unseren Planeten zu retten« (Zitat von Ban Ki-moon, UN-Generalsekretär 2007 bis 2016). In dieser Aussage des UN- Generalsekretärs Ban Ki-moon wird deutlich, dass nun, auf dramatische Weise ausgedrückt, möglicherweise die letzte Chance bestehe, den Plane ten retten zu können. ‘Retten’ kann man ihm vor allem dann, wenn wir Menschen mit nachhaltigem Handeln die Umwelt verbessern. Aufgrund des Klimawandels stellen sich Fragen, wie sich Ernährungssicherheit für alle Menschen gewährleisten lässt, wie man umweltfreundliche Energiever sorgung erzeugen kann und auf wel che Art und Weise Ressourcen auf natürlichem Wege nutzbar sind. Für die Beantwortung dieser rele vanten Fragen erfordert es kreatives Denken und Visionen, Mut zur aktiven Zukunftsgestaltung sowie Wissen und Fähigkeiten, die eine nachhaltige Ent wicklung des Planeten hervorbringen können. Der Grundstein für die Wis sensvermittlung und den Fähigkeits erwerb kann in der Erziehung und Bil dung junger Generationen gelegt werden. Dementsprechend veranker ten die Vereinten Nationen mit dem UNESCO-Weltaktionsprogramm ‘Bil dung für nachhaltige Entwicklung’
Nachhaltigkeit als ein globales und nationales Bildungsziel. ‘BNE’ be zeichnet somit die Bildung zur nach haltigen Entwicklung. Bis zum Jahr 2030 soll mittels Bildung für Nach haltigkeit und nachhaltige Lebens weisen sichergestellt werden, dass Schülerinnen und Schüler Kompeten zen und Qualifikationen zur Gestal tung ‘nachhaltiger Entwicklung’ gewinnen. Der deutsche Beitrag zum UNESCO-Weltaktions programm ‘Bildung für nachhaltige Entwicklung’ Im deutschen nationalen Aktionsplan ‘Bildung für nachhaltige Entwicklung’ werden im Bereich der Schulbildung fünf Handlungsfelder zu BNE im Bil dungssystem verankert. Erstes Hand lungsfeld bezieht sich auf die Aner kennung der BNE als Gesamtaufgabe des Bildungswesens. Neben Bundes- und Landesebene werden somit auch Behörden der Bildungsverwaltung bei Struktur- und Netzwerkförderung so wie der Bereitstellung von Ressourcen zur Mitgestaltung gefordert. Das zweite Handlungsfeld sieht vor, BNE thematisch in Aus-, Fort- und Weiter bildungen für Lehrkräfte und päda gogische Fachkräfte einzugliedern. Handlungsfeld drei bezieht sich auf den Auf- und Ausbau lokaler sowie regionaler Bildungslandschaften. Denn es gilt, BNE als partizipierbaren
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