GOLF TIME 2/2023

KOLUMNE

WASSERSTRATEGIE V or kurzem hat die Bundesregie rung eine „Nationale Wasser strategie“ beraten und beschlossen. Was hat das mit unseren Golfanlagen zu tun? Nun, neben zu erwartenden Einschränkungen im (Beregnungs)- Wasserbrauch in den kommenden Jahren, birgt sie auch Chancen für die Golfanlagen, in positivem Licht zum Gelingen beizutragen. Bei gut der Hälfte der zehn strategischen Themen dazu sind Golfanlagen geradezu prä destiniert, mit gutem Beispiel voran zugehen. Dabei geht es im Einzelnen um das Bewusstsein für die Ressource Wasser, ihren nachhaltigen Schutz, nachhaltige Gewässerbewirtschaf tung, gewässerverträgliche Flächen nutzung, Schutz und Sicherung des Wasserhaushalts und auch, Wasserin frastrukturen in Hinblick auf Extre mereignisse weiterzuentwickeln. Im Arbeitskreis Bewässerung des DGV wurden bereits einige Schwer punkte für eine eventuell anstehende Neuausrichtung der Bewässerung und Beregnungswassserversorgung diskutiert: Regenwasser sollte besser genutzt werden, auch durch Sammel- oder Rückhaltemaßnahmen und die Möglichkeit zur Nutzung von auf bereitetem Klärwasser sollte eruiert werden (Beispiel: Spanien, USA). Im Bereich der Platzpflege können sukzessiv Gräserbestände auf neue, trockenheitstolerantere Arten und Sorten umgestellt werden. Die Schnitthöhen sollten in den Trocken phasen nach oben angepasst werden, jeder Millimeter mehr vermeidet zusätzlichen Stress. Auch die Beregnungsanlage bietet verschiedenste Stellschrauben: Sei es durch Optimierung der Software u. a. durch Miteinbezug von Bodenfeuchte messungen und anderen Klimadaten. Oder auf dem ganz großen „Spielfeld“ Wartung und Einstellung der Regner köpfe (enormes Sparpotenzial) und, nicht zuletzt, gezielte Handbewässe rung statt der „großen Gießkanne“. Nicht ohne Stolz stellen wir fest, Golfanlagen und ihre Greenkeeper sind und bleiben ein Teil der „Natio nalen Wasserstrategie!

STRAKAS ASS → Der Österreicher Sepp Straka sorgte schon vor Turnierstart für Aufse hen. Er schlug am Montag während der Proberunde ein Hole-in-One auf einem eher ungewöhnlichen Loch, der berühmten 12. In der Geschichte des Turniers gelang dies bisher nur drei Golfpros. Straka schlug ein 8er Eisen über Rae’s Creek, der Ball sprang dreimal und landete schließlich im Loch. Hunderte Zuschauer brachen in Jubelstürme aus. Und auch Straka und seine Mitspieler konnten es kaum fassen. Im Turnier schaffte der Austro-Amerikaner bei seiner zweiten AMATEUR-SCHICKSAL → Er ist zwar jetzt schon einer der Längsten (Drive etwa 325 Meter im Durchschnitt), aber mit dem Entree beim Masters haperte es noch. Die Rede ist vom 19-jährigen Amateur Gorden Sargent von der Vanderbuilt University und amtierenden NCAA Champion, dem, als er am Montag der Masters-Woche auf die Anlage kam, der Ein tritt zur Spielerlounge verweigert wurde, weil er nicht für einen Teilnehmer gehalten wurde. Die Security-Leute nahmen ihn zur Seite und fragten, ob „die Eltern nicht besser auf ihre Kinder aufpassen können“. Sie meinten, er sei eines dieser Kids, das in der Vorwoche beim Drive-, Chip- and Putt-Contest mitgemacht hatte und nun in die offizielle Spielerlounge

Masters-Teilnahme in Folge locker den Cut, fiel aber dann wegen „schlechtem Course Management“ am Wochenende noch auf den geteilten 46. Platz zurück.

wollte, um sich ein paar Sandwiches zu ho len. Erst als Sargent sein Badge hervorkramte und sie von seiner Masters-Einladung über zeugen konnte, ließen sie ihn ins Clubhouse. „Da waren offensichtlich in der Vorwoche 13-jährige Kids, die schon wesentlich älter aussahen als ich“, meinte ein verunsicherter Gordon Sargent.

und musste den Verlust seines Rekords als ältester Spieler im Cut an den 63-jährigen Weggefährten Fred Couples mitansehen. Wie lange wird sich Bernhard Langer in Augusta, wo inzwischen Stars am Start sind, die seine Enkel sein könnten, noch diesem Stress aussetzen? „Kein Thema“, winkte der 65-Jährige ab, „solange es mir Spaß macht, diesen wunderbaren und einzigartigen Golfplatz zu spielen, werde ich auch wieder hierherkommen. Wenn ich einmal 80 oder mehr spiele, dann ist es wahrscheinlich an der Zeit, sich tat sächlich von hier zu verabschieden.“ Der zweifache Masters-Sieger (1985, 1993), hat eigentlich lebenslanges Spiel recht. Aber inzwischen gilt das unge schriebene Gesetz, dass mit 65 Schluss ist. „Natürlich habe ich mit den Verantwort lichen hier darüber gesprochen“, erklärte der dieses Jahr zum 40. Mal beim Masters spielende, fünffache Großvater. „Aber die Herren meinten, ich wüsste wohl selber am Besten, wann ich aufhören müsste.“

LANGER ATEM → Nach dem verpassten Cut beim 87. Masters im Augusta National Golf Club erklärte Bernhard Langer, dass er auch nächstes Jahr wieder an die Wa shington Road zum 88. Masters kommen werde. „Sonst hätte ich ja, so wie Sandy Lyle, jetzt meinen Abschied als aktiver Spieler bekannt gegeben“, erklärte der Anhausener mit Wohnsitz in Boca Raton, Florida. Mit seinen 65 Jahren war Langer 2023 der älteste Teilnehmer des Turniers

HUBERT KLEINER Past-Präsident des deutschen Greenkeeper-Verbands

28 GOLF TIME | 2-2023

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