GOLF TIME 2/2023
#mywayback zum Ausdruck gebracht. Für uns war immer klar, dass die Top 50 der Weltrangliste #mywayback sind. Insofern ist das Thema im Hinterkopf noch nicht abgeschlossen, aber man kann nicht den Hashtag auf der Tasche tragen und in je dem Post auf Social Media rausknallen, da geht irgendwann einmal auch der Druck aus dem Vorhaben raus. Deswegen haben wir beschlossen, den Claim erst mal run terzunehmen. Es sind natürlich jetzt ganz neue Ziele, die wir uns setzen. Es kommt jetzt Sebastian Klöckner, ein Osteopath aus Hamburg, der mich schon ein, zwei Mal behandelt hat, hierher, um meine Problem chen am Nacken zu behandeln. Und da nach ist dann mein Team um Fitnesstrai ner Paul Götte und Swing-Coach André Kruse für drei Wochen hier, und dann wird richtig Vollgas gegeben. Eine Art Intensiv Trainingslager, bevor es Mitte April nach Japan geht. Du hast die letzten Jahre ja auch einiges an deinem Team geändert. Was war die Motivation dazu und wie zufrieden bist du im Moment? Ja, jetzt bin ich richtig toll aufgestellt und an dem Team werde ich mit ziemlicher Sicherheit auch nichts mehr ändern. Ich habe jetzt noch sechs bis sieben Jahre auf der DP World Tour und vielleicht auch auf der PGA Tour vor mir, da braucht es ein ideales Umfeld. Der Grund für den Wech sel? Ich wollte einfach meine alte DNA zu rück. Die hatte ich 2014 und 2015 total ver loren durch neue Trainer etc. Dann kamen die Verletzungen und ich habe gar nicht mehr so geschwungen wie früher. Mit An dré Kruse habe ich es geschafft, wieder zu meinem alten Schwung zurückzukehren, natürlich gepaart mit kleinen Verbesserun gen. Ich hätte mir gewünscht, das schon 2014 mit André angepackt zu haben und nur Kleinigkeiten zu verändern. Meine Schlagfläche war immer geöffnet, davon bin ich komplett weg, hin zu einem neutra len Griff, ähnlich dem von Dustin Johnson. Ich wollte dadurch auch länger werden, aber da hat es mir alle meine Sehnen und Nerven komplett entzündet. Im Nachhin ein betrachtet war das völliger Humbug. Ich war auch zu alt für solche krassen Än derungen. Der Wechsel des Managements zu Dirk Schimmel von ethos GmbH war auch ein Super-Move. Ich hatte zuvor ein paar englische Manager, und als Deutscher ein ausländisches Management zu haben, ist immer eine komische Sache. Auch die Mentaltrainer waren alle Engländer, da kannst du dich einfach nicht so öffnen. Mit Holger Fischer und Martina Berger sowie Fitnesscoach Paul Götte klappt das jetzt dagegen alles wunderbar.
TV-Flight eingeteilt, was ich auch schon lange nicht mehr hatte, insofern war das auch ganz cool. Aber zurück zu Indien: Ja, das Ganze hatte sich ein wenig aufgebaut. Ich hatte in dieser Saison bereits viele gute Resultate. Mit einem Sieg dort hatte ich aber nicht unbedingt gerechnet. Ich habe am Freitag und Samstag der Turnierwoche so schlecht geschlafen. Vielleicht zwei bis drei Stunden mit jeder Menge Kopfkino, und ich habe mich am Sonntagmorgen komplett fertig gefühlt. Aber ich habe es dann solide durchgezogen. Ich hatte ein tolles Duell mit Yannik Paul am Laufen, in dem wir gegenseitig Druck aufeinander ausgeübt haben. Und dann mit einem Schlag Vorsprung zu gewinnen, war schon der Hammer. In Indien ist ein Sieg natür lich etwas anderes als in Europa. Nach Be endigung des Turniers waren die meisten Leute schon auf dem Nachhauseweg, da kannst du nicht ganz so die große Sause machen. Ja, wir hatten eine kleine Feier mit dem Players-Relations-Team. Nick Bachem war auch die ganze Zeit bei mir und lief sogar die letzten neun Löcher mit. Und dann bin ich hier auf Mauritius gelandet, das erste Mal seit wir hierher gezogen sind. Ich habe meine Frau und die Kinder hier im Februar abgeliefert und bin dann Richtung Pebble Beach geflogen. Ich habe sechs Wochen am Stück gespielt und kam dann wieder hier an mit der Trophäe im Gepäck. Der Golf club hat mich mit der Luxus-Limousine vom Flughafen abgeholt. Sogar ein Kame rateam war mit dabei. Das war schon rich tig cool. Ich habe hier im Resort dann zwei Partys organisiert. Eine für die Villenbesit zer und eine für die Mitglieder. Es ist schon toll, wie herzlich wir hier auf der Insel auf genommen wurden. Es waren beinahe neun Jahre seit deinem letzten Sieg auf der DP World Tour. Da ist viel passiert, sowohl privat als auch golferisch: vom Verlust der Tourkarte bis zur „Wieder auferstehung“. Kannst du uns da kurz noch einmal abholen, was alles passiert ist und wie der „#mywayback“, den du auch auf Social Media in den letzten Jahren proklamiert hast, vonstatten ging? Ich musste nach dem bitteren Absturz auf die Challenge Tour nach all den Verlet zungen einfach etwas ändern. Wir haben in dieser Phase klar gesagt, wenn ich da auf der Challenge Tour herumdümple und mich sogar in der Opferrolle sehe und her umheule, werde ich da nicht rauskommen. Also habe ich die Challenge einfach ange nommen und dies eben mit dem Hashtag Aber hattest du denn dann doch ein wenig Gelegenheit, zu feiern?
FLAT
THINK
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GOLF TIME | 2-2023
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