GOLF TIME 4/2019 (Teaser)

Die GOLF TIME Ausgabe 4/2019 als E-Paper, Erscheinungstermin 01.07.2019. (Teaser-Variante, 21 Seiten)

TRAINING 13 SEITEN TIPPS & TRICKS

22. JHG. | AUSGABE 4 | JUli 2019 € 6,00 | CHF 7,50 | US $ 8,00

4-2019

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Teneriffa das ganzjährige golf-paradies

KämpfeR HErz Allen John über die herAusfordernde, Aber erfolgreiche rückkehr in den profi-zirkus ITAlIAN AFFAir

ROBO TEST Bälle 15 BällE AUF dEm prüFStAnd dUrCH mEnSCH & mASCHinE

Wie AndreA pAvAn bei der 31. bMW int. open dAnn doch noch Allen dAvon fuhr

Galaktisch HOMESTORY ExklusivEr bEsuch bEi DEutschlanDs lpga-tour-Export sanDra gal in floriDa

schwungstudie Tiger woods interview dieTer Thoma turnierserien samsoniTe-finale auf mauriTius golfregeln bunker-falle

Cyan Magenta Yellow Black

EDITOR’S INTRO

Karriere 2.0

lebensabschnitt Schon einmal Gedanken darüber gemacht, was nach Ihrer Golf-Karriere auf dem Plan steht? Wie es weitergeht mit dem momen- tanen Lebensstandard? Und was Sie künftig machen müssten, um genauso gut weiterleben zu können wie bisher? Ich weiß schon, Sie leben nicht vom Golfspielen, daher ist diese Frage eher rhetorischer Natur. Aber den Tausenden Pros auf den verschiedensten Touren weltweit stellt sich irgendwann einmal ganz gewiss, spätestens wenn der Körper nicht mehr mitspielt, die Gretchen-Frage: Wie geht’s danach weiter? Es ist ja nicht jeder so fit, dass er noch mit über 60 Golf auf höchstem Niveau spielen kann, wie z. B. Bernhard Langer, 61. Und selbst ein Tiger Woods, 43, bewundert „Bernie“ wegen seiner grandiosen Leistung auf der PGA Tour Champions. Auch wenn sich Tiger über seinen künftigen Lebensstandard keine Sorgen machen muss. Anders ist es da schon bei „normalen“ Pros, die sich nach der aktiven Laufbahn schon entsprechende Alternativen aufbauen, wollen sie nicht bis an ihr Lebensende auf der Driving Range stehen.

„Anders ist es da schon bei ,normalen‘ Pros, die sich nach ihrer aktiven Laufbahn schon entsprechende Alternativen auf­ bauen, wollen sie nicht bis an ihr Lebensende auf der Driving Range stehen“

Marcel Siem, 38, hat jetzt einen ersten Schritt für die Zeit mit zwei Karrieren gemacht. Auch wenn dieser Sport weiterhin sein Leben bestimmen wird, so ist sein Start-up, die Generalvertretung für Huxley Golf in Deutschland und Österreich, ein erster und auch logischer Schritt zur Zukunfts- Absicherung. Gemeinsam mit seiner Frau Laura hat er die „Marcel Siem Golf Experience“ gegründet. Der vierfache European-Tour-Sieger ist glücklich, neben seiner noch aktiven Laufbahn mit Trainer

NEUES BUSINESS Laura und Marcel Siem beim Start-up ihrer „Golf Experience“

André Kruse und Caddie Yusuf „Jupp“ Kaya auch schon für seinen zweiten golferischen Lebensabschnitt ein passendes Team gefunden zu haben (lesen Sie bitte die Kolumne „Immer neue coole Typen“ auf Seite 40 und den Bericht „New Business“ auf Seite 92). Wir wünschen Marcel zu seinem Start-up alles Gute, viel Erfolg und weiterhin natürlich eine Menge Birdies – wo auch immer, Ihr

Oskar brunnthaler Chefredakteur

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In halt

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COvEr 22 Homestory: Zu Besuch bei LPGA Tour- Proette Sandra Gal in Florida. Im Interview erklärt sie, was sie auf und abseits des Platzes benötigt, um sich richtig wohlzufühlen. 28 31. BmW InternatIonal open: Über- raschungssieger Andrea Pavan schlug im Stechen Matthew Fitzpatrick. 32 IntervIeW: Allan John über den nicht ganz einfachen Weg zurück auf die Profi-Tour. PrODUKTE 34 roBotest: 15 Bälle der führenden Hersteller auf dem Prüfstand durch Mensch & Maschine. 40 neWs: Präsentation der neuesten Equipments auf dem deutschen Markt. CLUBS 48 DeutscHe puttlIga: In der sechsten Saison findet die beliebte Serie deutschlandweit in rund 100 Clubs statt. 50 after Work golf cup: Ein Blick auf die imposanten Zahlen und Fakten zu Deutsch- lands größter 9-Loch-Turnierserie. 52 Der ÖscHBergHof: Saisonstart zum Grand Opening anlässlich des 30-jährigen Jubiläums.

22 SaNdra gal Überglücklich am Strand von Sarasota, Florida, ihrem neuen Wohnsitz

die neuesten Modelle iM Härtetest ab seite 34 ROBOTEST BÄLLE

54 samsonIte golf cluB tour: Großes Finale im Constance Belle Mare Plage auf Mauritius.

28 31. BMW INT. OPEN Wie Andrea Pavan das Feld von hinten aufrollte

64 BrosIs cHallenge: Das

Geschwisterpaar Karolin und Moritz Lampert zum dritten Mal ungeschlagen.

STANDArDS 5 Editor’s Intro / 8 Foto-TIME / 10 Go ask ... Dieter Thoma / 12 Countdown / News / 20 Tweet it / 65 Götz-Zitat / 91 Cartoon / 92 Tea-TIME / 95 Börsen-TIME / 96 Impressum / 98 TIME-OUT

60 STaNglWIrT

Golfness im Spa- und Wellness-Tempel am Wilden Kaiser

HOTEL 60 stanglWIrt: Golfen und Wellness am Fuße des Wilden Kaisers in Tirol. rEISE 66 tenerIffa: Ganzjähriges Golfparadies auf der größten Kanaren-Insel. 72 golf tIme tours: Mit unserem hauseigenen Golfreise-Veranstalter auf Reisen gehen. TrAINING 78 scHWungstuDIe: Danny Wilde über Tiger Woods’ angepassten Power-Swing. 80 tHe move acaDemy: Jonathan Taylor – was eine effiziente Beinbewegung mit einem Karussell zu tun hat.

82 profItIpp: Tour-Pro Maximilian Kieffer

erklärt, wie Sie am besten aus dem Bunker mit einer hohen Kante spielen.

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83 mattHIas scHWaB: Eisen 4 oder Hybrid – mit welchem Schläger der Amateur am besten zurechtkommt.

PrOdUkTE komplette Strecke quam nobis modit, non nonse- qu idebit lici coress PrOdUkTE Aktuelle Schläger, kompakte Trolleys und viel Interessantes mehr im Fokus

84 kagamI: Nie wieder slicen – die Lösung liegt im Abschwung.

86 kurt scHÖnWalD: Wie Sie mehr Putts entlang eines Breaks sicherer verwandeln.

87 Dr. norBert DeHoust: Kann die Hüfte jede Schwungempfehlung Ihres Pos mitmachen?

88 aaron leItmannstetter: Der Tour-Pro erklärt, wie Sie am besten die Rechts-Links- Kurve umsetzen. TEATIME 92 neW BusIness: Marcel Siem über sein Start-up, die „Marcel Siem Golf Experience“. 93 cHarIty: Spenden-Regen mit vielen Promis im GC St. Eurach und mit einem „jodelnden“ Club-Präsidenten Erhard Heck.

78 TIgEr WOOdS Danny Wilde analysiert den neuen Schwung

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TENErIffa Warum die größte Kanaren-Insel ein ganzjähriges Golf- Paradies ist

des 15-fachen Major-Siegers

fOTO TimE

ErST Mal gOlfEN Donald Trump und Shinzo Abe gehen im Mobara Country Club auf die Runde

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ZwEI GOLFFrEUNDE ... Sport stand im Fokus beim Staatsbesuch von U.S.-Präsident Donald Trump in Japan. Neben einem Besuch beim Sumo-Ringen ging es für Trump und Japans Minister- präsident Shinzo Abe auf den Platz des Mobara Country Clubs in Chiba südöstlich von Tokio. Es war bereits die fünfte Golf- runde, die die Golffreunde Trump und Abe miteinander bestritten haben. „Großartiger Morgen mit Golf mit Premierminister Shinzo Abe“, twitterte der leidenschaftliche Golfer Trump. Er kam dabei spielerisch

scheinbar mit ordentlich Rückenwind nach Japan. Nur kurze Zeit vorher erschien in seinem Profil die erste vorgabewirksame Runde des Jahres. Und was für eine: 68 Schläge. Unter Par. Auf einem Platz mit einem Slope von 139. Stolze 28 Schläge besser als die bisher letzte eingereichte Runde. Ging alles mit rechten Dingen zu? Angeberei? Fake News? Schnell war klar: Trumps Account wurde übernommen und ein falscher Post erstellt. Dieses Mal konnte der Präsident wirklich nichts dafür. Gt

Fotos: GettyImages (3), Twitter (2)

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COUNTDOwN NEWS LEUTE hIGhLIGhTS

dein leben steht auf dem Spiel und es gilt, einen downhill-Putt mit star- kem Break aus drei Metern zu lochen. du darfst den Putt nicht ausführen – wen wählst du für diese aufgabe? Jeden anderen außer mir. Wie das, gibt es da etwa Handicaps? Wie beim Skispringen habe ich jetzt als Hobby-Golfer weite Abschläge, ähnlich meinen weiten Sprüngen. Allerdings beim kurzen Spiel und Putten habe ich so meine Schwächen, so wie einst beim Skispringen der Telemark mein Handicap war. auf welchen Sprung deiner karriere bist du besonders stolz? Da gibt es einige, aber emotional hat mich der Finalsprung bei den Olympischen Spielen 1994 geprägt, weil ich trotz vieler Widersprüche und Verletzungen die Umstellung auf den V-Stil erfolgreich geschafft hatte. Nur sehr wenige haben mir das zugetraut. Und beim golfen, gibt es da einen unvergesslichen Schlag? Meinen unglaublichen Longest Drive von 348 Meter bei der Kinsi-Trophy in Alcaidesa. Extremer Rückenwind und trockener Boden haben mir 100 Meter mehr geschenkt als üblich. rückenwind ist aber für Skispringer eher kontraproduktiv. Rückenwind ist absoluter Horror. Ähnlich wie bei Flugzeugen erhöht der Gegenwind den Auftrieb der Skispringer und verbessert die Flugeigenschaften.

Dieter Thoma beim Interview mit Oskar Brunnthaler im Constance Belle Mare Plage

Wie ist das Verhältnis zum Material, also zum Ski bzw. zum golfschläger? Man baut eine emotionale Bindung zum Gerät auf, weil das Material die erlernten Fähigkeiten bestmöglich ausführen sollte. Das gilt sowohl für den Ski als auch für den Golfschläger. Allerdings ist das Vertrauen zum Ski viel wichtiger, weil die Verletzungsgefahr beim Skispringen wesentlich höher ist. Was wärst du geworden, wenn nicht Skispringer? Ich habe zwei Berufe gelernt, aber wäre im Sport geblieben und hätte eventuell das Skizentrum-Thoma meines Vaters übernommen. Welche übernatürlichen kräfte hättest du gerne? Fliegen natürlich, wie Superman oder Ironman. Nein, eher wie ein Adler! Dass das Skispringen etwas ganz Besonderes ist, was keiner so leicht nachmachen kann. Und das Leben sich zwischen extremen Gefühlen und Überwindungen abspielt. Was wärst du lieber geworden: Skispringer oder golf-Profi? Schwierige Frage, ich liebe den Wintersport, das Skispringen und das Besondere. Aber mit ähnlichem Talent hätte mich Golf auf Weltklasseniveau im Nachhinein fast noch mehr gereizt. Was kannst du aus deiner lebens- erfahrung unseren lesern mitgeben? Es ist einfacher, sich selbst zu ändern als die vielen anderen. Wie bewertest du die jeweiligen Situationen im Leben für dich: subjektiv, positiv oder negativ? Das entscheidet über dein Handeln. Gt das Tollste am leben eines Skispringers?

Go Ask Dieter fun-talk Dieter Thoma blickt zurück auf ein hartes, abenteuerliches, aber auch spannendes „Up and Down“– die Basis für sein abwechslungsreiches Leben.

gibt es Sprünge, die du gerne wiederholen würdest?

Dieter Thoma, 49, war 1990 Skiflug-Weltmeister und Sieger der Vierschanzen- Tournee, Olympiasieger 1994, Weltmeister 1999 und ist seit

Ja, sehr viele, am eklatantesten war’s bei der WM 89 in Lahti, wo ich als Favo- rit meinem Servicemann aus Slowenien blind vertraute. Der Ski war viel zu langsam und ich hatte keine Chance auf weite Sprünge.

knapp 20 Jahren Hobby-Golfer (Hcp 8,9). Der Schwarzwälder war auf Mauritius der Star- gast des Finales der Samsonite Golf Club Tour, powered by GOLF TIME. Seine Lebens-Maxime: „Wer mit einer Hand an der Vergangen- heit festhält, hat nur eine für die Zukunft frei.“

gab’s da konsequenzen?

Ich habe gelernt, mich um wichtige Voraussetzungen für den Erfolg selbst zu kümmern.

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Wie unsere sensationellen, aber auch extrem teuren geschmiedeten 0311 Eisen stecken die neuen 0211 Eisen voller patentierter PXG-Technologie und einem akribischen Verarbeitungsprozess, der einzigartig für PXG ist. Das Resultat ist Performance, die einfach nur beeindruckend ist.

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JuBiläum! Ohne Mitgliedschaft eine Runde auf einem erstklassigen und hochwertigen 18-Loch-Platz zu spielen, ist mittlerweile keine große Sache mehr. Es gibt durchaus Optionen. Vor 25 Jahren war das anders. Denn bis zum 16. Oktober 1994 hatten es die clubfreien Golfer im Münchener Umland nicht so leicht. Dann kam der damalige Geschäftsführer August Heitmeier und packte an. 1992 wurde der renommierte Golfplatzarchitekt Peter Haradine beauftragt, in der Landschaft des Dachauer Mooses einen Golfplatz zu planen. Nachdem man sich mit den Grundstücks- besitzern geeinigt hatte, kam im Oktober 1993 die Baugenehmigung. Am 16. Oktober 1994 folgte die Einweihung des Platzes Eschen- hof, der ursprünglich den Projektnamen „Eschenried 2“ trug. Der erste öffentliche Golfplatz Münchens öffnete seine Pforten – ein historisches Datum. Die Jubiläumsfeierlichkeiten finden am 7. September 2019 im Rahmen eines Turniers statt. Diverse Aktionen begleiten den Eschenhof schon das ganze Jahr über.

Gary Woodland stand am Finalsonntag der U.S. Open auf dem 17. Grün des Pebble Beach Golf links und hatte eine selbst für tour-Profis unangenehme und nicht ganz alltägliche aufgabe zu bewältigen: Sein Ball kam auf der rechten Seite des Grüns zum liegen, dessen Form an eine acht erinnert. Der direkte Weg zur Fahne, die traditionell auf der von den Spielern aus gesehen linken Seite des Grüns gesteckt war, war versperrt. Woodland musste diese aufgabe unter maximalem Stress mit dem lob Wedge lösen.  Während der langen Geschichte der U.S. Open auf diesem Platz haben sich auf dieser Spielbahn legendäre Szenen abgespielt. Jack nicklaus kam am Finalsonntag der austragung 1972 mit einer Führung von einem Schlag ans tee, sein Eisen 1 traf den Flaggstock, nicklaus spielte das Birdie und konnte die 18 absolut stressfrei bestreiten.  auch Woodland hatte zwei Schläge Vorsprung nach 16 gespielten löchern, auch er fabrizierte einen Schlag, der in die Geschichte eingehen wird. Woodland spielte zwar kein Birdie, doch sein Chip ging fast ins loch. Ein Par mit der Folge, dass die 18 zwar nicht stressfrei zu bestreiten war, aber zumin- dest stressreduziert. Der amerikaner versenkte auf der 18 sogar noch zum Birdie.  Es war die Kür eines wahrlich harten arbeits-

Ach, hANk …

haney wurde vom Sender sus- pendiert und entschuldigte sich kleinlaut. Auch Ex-Schüler Tiger Woods schaltete sich ein: „Er hat gesagt, was er denkt und be- kommen, was er verdient.“ Gewonnen hat das Turnier am Ende übrigens Jeongeun Lee, der haney gratulierte: „Ich wusste, du würdest gewinnen.“

Er nehme einmal an, dass eine Koreanerin die U.S. Women’s Open gewinnen wird, prognos- tizierte Hank Haney , ehemaliger Trainer von Tiger Woods, in einer Radio Show vor dem Damen- Turnier. „Ich kann sowieso keine sechs Spielerinnen auf der LPGA Tour nennen. Bei dem Namen Lee hätte ich wahrscheinlich schon einen haufen, oder?“ Die Flutwelle der negativen

Resonanz ließ nicht lange auf sich warten. Die sozia- len Medien brodelten, unter anderem Michelle Wie äußerte sich bestürzt. Sie twitterte: „Rassismus und Sexismus sind ganz sicher nicht lustig.“

tages, an dessen Ende Gary Woodland seinen ersten Major-Pokal in Empfang nehmen durfte. Woodland bestand die nervenprobe mit etlichen Major- Siegern im nacken.

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Mal wieder Kuchar

MaTT kUCHar war in diesem Jahr bereits durch öffentliche Gehaltsdebatten mit einem mexikanischen Caddie sowie eine unglückliche Lochspiel- Situation mit Sergio García aufgefallen. Beim Memorial Tournament stand der Amerikaner wieder nicht wegen seines Golfspiels im Mittelpunkt. Kuchars Ball lag in Runde eins in einer Pitch- marke, eine straflose Erleich- terung durfte er aber nicht in Anspruch nehmen. Denn die Regel greift nur, wenn der Ball in der von ihm verursachten Pitch-Marke zur Ruhe kommt, und nicht – wie in Kuchars Fall – in einer alten.

Kuchar kannte die Regel, fragte dennoch nach einem Free Drop. Seine merkwürdige Argumen- tation: „Als ich die Zeitlupe sah, dachte ich, vielleicht hat der Ball beim Aufprall eine beste- hende Pitch-Marke, in der er zur Ruhe gekommen ist, weiter vergrößert, deshalb habe ich den Offiziellen gerufen. Ich dachte, vielleicht wäre das ein neu eingebetteter Ball.“ Der Offizielle glaubte nicht an dieses Szenario. Kuchar fand sich nach zehnminütiger Dis- kussion mit der Entscheidung des Regeloffiziellen ab. Schwach.

Fast vergessene sieger der BMW Open

1989 DavID feHerty

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COmEBaCk

1990 & 1991 paul azInger

BErNd WIESBErgEr hat sich eindrucksvoll auf der European Tour zurückgemeldet. Der zuletzt ein Jahr lang verletzte Österreicher fand bei der Made in Denmark zurück zur Stärke vergangener Tage und gewann seinen fünften European-Tour-Titel. Wiesberger war im vergangenen Jahr wegen einer Hand- gelenksverletzung sieben Monate ausgefallen und stemmt nun, bei seinem 13. Start seit seinem Comeback, wieder einen Pokal gen Himmel. „Ich habe es nicht kommen sehen“, erklärte er. „2018 war ein hartes Jahr. Gewinnen ist nie einfach. Es bedeutet mir wahnsinnig viel. Wenn man darüber nachdenkt, was im vergangenen Jahr vor sich ging. Ich hatte so viele großartige Leute, die mir geholfen haben, mich dorthin zurückzubringen, wo ich jetzt wieder bin. Ich hatte so viel Unterstützung, es war fantastisch,

titel und platzrekOrd! Die 79. Internationale Amateurmeister- schaft der Damen (IAM) sorgte im Hamburger GC Falkenstein für Spannung bis zum letzten Schlag. Mit vier Birdies in Serie und einem neuen Platzrekord holte sich Sarina Schmidt vom GC München Valley den Titel. „Dieser Titel bedeutet mir richtig, richtig viel, weil sich endlich auszahlt, was ich an Arbeit in der letzten Zeit investiert habe“, kommen- tierte Schmidt ihren bislang größten internationa- len Sieg.

1995 frank noBIlo

und ich bin stolz darauf, es auf diese Weise zurückzuzahlen. Ich muss mich bei vielen Menschen bedanken, die im letzten Jahr für mich da waren.“ Für den Sieg wandert ein Preis- geld in Höhe von 500.000 Euro auf sein Konto.

2001 JoHn Daly

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2009 nIck DougHerty

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der gOlfTesT George Coetzee, viermaliger sieger auf der tour, spricht im Golftest über die unangenehmsten erlebnisse seiner laufbahn.

Jemals mit Kater gespielt?

Einmal während der BMW International Open in München. Ich bereue es bis heute. Ich war bei der Players’ Party und meine Frau hat irgendwann um 3 Uhr angerufen und gefragt, wo ich bin. Als ich gegen Mittag am Abschlag erschien, haben die Leute applaudiert und ich habe mir gedacht: Hört auf, das habe ich nicht verdient. Ich habe eine 70 (-2) geschossen, aber mein Golfschwung hat sich danach erst mal verabschiedet. Das habe ich noch nicht geschafft. Mein Bestwert ist eine 61 in einer Freizeitrunde und eine 62 in St. Andrews, was Platzrekord bedeutete. Leider hat Ross Fisher ihn vor zwei Jahren unterboten. Nein, aber ich habe bereits 9&7 verloren. Wir lagen zwei down nach einem Loch, weil ich 16 Schläger dabei hatte. Es müssten drei sein. Oder zwei? Ich kann mich an eine Privatrunde erinnern, als ein eher bescheiden getroffener Ball ins Loch ging. In Fancourt ist auch mal ein Ball ins Loch gegangen. In einem Turnier ist es mir noch nicht gelungen. Ich war in Bulgarien einmal nah dran, ich hätte einen Traktor gewonnen. Aber da ich keine Farm habe, hätte dieser mir eh nichts gebracht. Ja, auf der Sunshine Tour. Das Hotel war direkt neben einem Casino, in dem ich bis Mitternacht Poker gespielt habe. Meine Startzeit war 12.20 Uhr und ich bin 20 Minuten vorher aufgewacht und war zehn Minuten zu spät auf der Anlage. Zum Glück gab es eine Verzögerung. Das Lustige war, dass ich das Turnier gewonnen habe. In Florida habe ich meinen Ball ins Wasser ge- hauen. Der starke Wind hatte Wellen zur Folge. Der Ball steckte am Ufer fest, hat sich wegen der Wellen aber stetig bewegt. Der Offizielle meinte, er wäre spielbar. Lustige Geschichte: Ich hatte einen Albatross mit dem zweiten Abschlag. Meine Kumpels standen noch ums Grün, als der Ball aus gut 200 Metern ins Loch fiel. Natürlich habe ich ihnen nicht erzählt, dass ich meinen ersten Ball verloren hatte. Zwei Stunden habe ich die Lüge durchgezogen. Bei einem Jugendturnier hatte ich eine 9 auf der Karte. Gleich im Anschluss folgte ein Par 3, auf dem ein Eisen 9 der richtige Schläger war. Das war kein gutes Omen. Ich habe vier Bälle im Wasser versenkt und eine 14 fabriziert.

HOrder legt nacH

ergebnis birdie

Im GC München Valley im Süden der bayerischen Landes- hauptstadt gingen die Bayerischen Meisterschaften der Mädchen in den Altersklassen 12 bis 18 über die Bühne. Als besondere Belohnung gab’s für die Siegerinnen der AK 14, 16 und 18 Startplätze beim Pro-Am der BMW International Open. Großes Golf spielten bei den Mädchen der AK 18 vor allem die Mädchen aus dem austragenden Club. Mit einem Gesamtscore von 9 unter Par nutzte Chiara Horder , die amtierende deutsche Lochspielmeisterin, ihren Heimvorteil und sicherte sich verdient den Titel in der AK 18. Zusätzlich durften sich aline Brede, Magdalena Maier und Horder über einen der oben erwähnten Startplätze beim Pro-Am der BMW International Open freuen. Das nächste Highlight in München Valley folgt: Im GC München Valley findet im August die Offene Deutsche Meisterschaft statt.

Wie sieht es mit einer 59 aus?

ergebnis Par

Schon mal mit 10&8 verloren oder gewonnen? Wie viele Asse stehen in der Bilanz?

ergebnis Par

ergebnis Par

Schon mal die Startzeit verpasst?

ergebnis eagle

TOP-ergebnisse! 17 Nationen waren im GC St. Leon-Rot vertreten, um den Titel der 16. Auflage der allianz german Boys & girls Open zu erspielen. Bei den Jungs siegte der Ire luke O’Neill mit einem Gesamtergebnis von elf unter Par vor Philipp katich vom gastgebenden GC St. Leon-Rot. Bei den Damen gab es einen italienischen Doppelsieg. Emilie Paltrinieri siegte vor Benedetta Moresco , die sich gemeinsam mit lydia Volkmer aus dem G&LC Berlin Wannsee die Silbermedaille teilte. Jörg Schlockermann, Vor- stand Kommunikation des Deutschen Golf Verbandes (DGV), war beeindruckt von der Qualität und den Ergebnissen der

Der ungewöhn- lichste Ort, an dem du deinen Ball gefunden hast? Wie sieht die Albatross- Bilanz aus?

ergebnis birdie

ergebnis birdie

Jemals ein zweistelliges Ergebnis auf einem Loch ein- gefahren?

ergebnis birdie

Teilnehmer. „Dass wir so viele hervorragende Scores bestaunen durften, ist ein Zeichen für die Zugkraft dieses Turniers.“

5

TOTal -6

Ein starker Auftritt des Südafrikaners, der neben drei Sockets in diesem Jahr bereits drei Schläger zerbrochen hat.

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Esther Henseleit hat ihren ersten Profisieg eingetütet. Die 20-Jährige holte sich den Titel bei der Skafto Open der LET Access Series. Henseleit beendete das Finale mit 64 Schlägen (–5) und schraubte ihr Gesamtergebnis in Schweden nach der dritten und letzten Runde auf elf unter Par. „Der Pokal ist relativ schwer“, freute sich Henseleit über ihre erste Profi-Trophäe. „Es war ein guter Tag heute, vor allem mit dem Putter. Ich glaube, ich hatte 23 Putts oder so. Ich bin sehr froh, dass dieser Tag so endet. Es wird noch dauern, bis ich realisiere, dass ich gerade meinen ersten Profititel geholt habe.“ Henseleit, erst seit dem Saison- auftakt Profi, hatte in diesem Jahr mit sechs Top-10-Platzierungen, Platz drei in der Saisonwertung der Ladies European Tour und dem ge- schafften Cut bei der U.S. Women’s Open bereits für Furore gesorgt. DEBüT-SiEg

DREI FRAGEN AN… Rickie Fowler

dUSTIN JOHNSON hat sich von Trainer Claude Harmon III getrennt. Der Ame- rikaner hatte fünf Jahre lang mit den Harmons gearbeitet, zunächst mit Trai- nerlegende Butch Harmon, dann mit dessen Sohn Claude III. Im vergangenen Jahr hatte Butch, 75, entschieden, sich vom Tour-Geschehen zurückzuziehen. Claude übernahm die meisten Klienten. Johnson will aber in Zukunft nur noch mit Butch, dem er regelmäßig Videos schickt, kooperieren. Zusätzlich betreut ihn sein früherer Coach Allen Terrell, der ihn bereits seit mehr als 15 Jahren kennt. So ganz ohne Nebengeräusche verlief die Trennung nicht. Berichten zufolge war Harmon III überrascht davon, dass sich sein Schützling bereits vor der PGA Championship Rat von Terrell, der gleichzeitig Direktor der Dustin Johnson Golf School in South Carolina ist, geholt hatte. Seine Anrufe bei Johnson blieben unbeantwortet. trennung per sMs

du warst schon immer einer der favoriten für die jüngeren fans. Macht dich das besonders stolz? Es ist unglaublich. Es ist eine tolle Erfahrung, die besondere Unterstützung der Kids zu haben und eine Art Vorbild zu sein. Ich kann mich noch an meine Vorbilder erinnern und es macht mich stolz, jetzt selbst in diese Rolle zu schlüpfen. Ich sehe es als eine wichtige Aufgabe an, dazu beizutragen, dass Golf weiter wächst. Eure generation ist mit Tigers Erfolgen groß geworden. Ihr alle habt gesagt, dass es groß- artig wäre, sich mit ihm einmal zu messen. Hat sich daran seit seinem Masters-Sieg etwas geändert? Nein, es ist für alle Beteiligten großartig, dass Tiger zurück und gesund ist. Was er geleistet hat, ist für Golf allgemein unheimlich wichtig. Manchmal kritisiert man dich dafür, zu nett zu deinen kontrahenten zu sein. Hat das deiner Meinung nach negative auswirkungen auf die leistungen, wenn es darauf ankommt? Ich liebe denWettbewerb und ich liebe es umso mehr, mich mit den Besten der Welt zu messen und sie vielleicht sogar zu besiegen. Aber wenn meine Karte unterschrieben ist, habe ich alles in meiner Macht stehende gegeben. Dann ver- wandle ich mich zum Zuschauer. Wir sitzen zusammen, schauen uns das Geschehen an, fiebern mit, werfen uns lustige Sprüche um die Ohren. Das genieße ich sehr.

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Eine Textnachricht besie- gelte die Trennung. Harmon arbeitet nach wie vor auch mit Brooks Koepka, aktuell die Nummer eins der Welt, zusammen.

Justin Rose, Mark Fulcher

Irland noch versuchen wird, sich auf den letzten Drücker zu qua- lifizieren. Kaymer startet als einer von fünf Major-Siegern bei der

beendet. Ihn plagen Probleme am handgelenk. „Es ist sehr frust- rierend, aber ich habe noch eine lange Karriere vor mir“, erklärte Schwartzel, 34. iNTERNaTiONaL Ab dem 6. August findet im Golf- club heddesheim die International Match Play Trophy statt. Das Be- sondere am Turnier: Nach zwei Zählspielrunden geht es für

TRENNUNG Justin Rose hat sich von seinem langjährigen Caddie Mark Fulcher getrennt. Fulcher, seit elf Jahren mit Rose unterwegs, muss auf Empfehlung seiner Ärzte eine weitere Erholungsphase einlegen. Sein Nachfolger: Ex-Stenson-Caddie Gareth Lord. REKORD 57 Schläge (–15) benötigte College-Golfer Alex Ross am Wochenende beim Dog- wood Invitational. Am Morgen beendete er seine erste Runde des Tages übrigens mit einer 73 (+1).

QUaLifiziERT Bei der Canadian Open waren drei Tickets für die Open Championship zu vergeben. Eines davon sicherte sich Graeme McDowell. Für den Nordiren war das Ticket für das Major auf sei- nem heimplatz in Royal Portrush definitiv eines der großen Ziele

Irish Open. vERLETzT Für den Südafrikaner und Masters-Sieger Charl Schwartzel ist die Saison

in dieser Spielzeit. Noch nicht qualifiziert ist bei Redaktionsschluss hin- gegen Martin Kaymer, der unter anderem in

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die besten 32 Damen und herren im Lochspiel- Format weiter.

Graeme Mc Dowell

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Bernhard Langer über Erholung im fortgeschrittenen Alter, Marcel Siem und Thomas Müller über Golfen für einen guten Zweck und Kiwi schwer verliebt. TweeT iT!

Erholung ist wichtig: vor allem im fortgeschrit- tenen Golfer-Alter. Weiß auch Bernhard Langer.

Golfen für den guten Zweck: Marcel Siem und Bayern-Profi Thomas Müller beim Turnier der Nicolaidis YoungWings Stiftung.

Wir freuen uns beim kommenden Ryder Cup auf das Duell Eddie Pepperell gegen Matt Kuchar.

Autsch! Henrik Stenson schickt seinen Ball mit „Halb-Socket“ ins Publikum, trifft einen Zuschauer und posiert danach im Liegen.

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Drei Damen stürzen Woods! Der Superstar versuchte sich beim Pokern. Sagen wir mal so: Auf dem Golfplatz läuft es aktuell deutlich besser.

Kiwi in love. Wir gratulieren.

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