MattPost 19 Dezember 2018

FOCUS

DAS DENKMAL ERSTRAHLT IN NEUEM GLANZ Der markante Wohnturm an der Luzernerstrasse 150 ist wieder fit für die kommenden Jahrzehnte. Die Sanierung war anspruchsvoll – nicht zuletzt, weil die Mieter während der Bauzeit in ihren Wohnungen bleiben durften.

A ls wäre es erst kürzlich gebaut worden: Das Hochhaus an der Luzernerstrasse 150 aus dem Jahr 1961 war in der Gestaltung seiner Zeit so weit voraus, dass es auch heute noch ganz und gar nicht wie ein Relikt aus dem vergangenen Jahrhundert wirkt. Und doch – das augenfällige Gebäude ist nach der Renovation nicht mehr das Gleiche wie zuvor, auch wenn man das nach Ent- fernung der Gerüste gar nicht sieht. Der wichtigs- te und kostspieligste Teil des Umbaus war die un- sichtbare Erdbebenertüchtigung, rund 1,5 Millionen Franken haben wir dafür investiert. Das sechseckige Gebäude hat drei Betonfassadenabschnitte, die im Gegensatz zu früher heute eine tragende Funkti- on übernehmen, also neu ein wichtiger statischer

Bestandteile des Hauses sind. Die neuen Fassaden wurden auf 51 Pfähle gestellt, die bis 17 Meter tief im Boden verankert sind. Die Fassade selber wurde danach nicht nur frisch betoniert und energetisch sowie wärmetechnisch auf den neuesten Stand ge- bracht, sondern sie bekam ein Stahlkorsett verpasst. Ohne dieses hätte sie dem Druck beim Betonieren gar nicht standgehalten. Dank diesem Stahlkorsett steht die Fassade nun völlig autonom und macht das Gebäude auch wesentlich sicherer gegen Erschütte- rungen. Für unsere Baugenossenschaft Matt war die Erdbebenertüchtigung von Anfang an ein wichtiges Anliegen, betont Präsident Markus Helfenstein. «Eine 100-prozentige Erdbebensicherheit gibt es zwar auch nach der Sanierung nicht. Für uns als Bauherrschaft

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