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KOMPETENZ

„Ich würde wieder so entscheiden“

Ingrid Brings ist seit 2007 an Morbus Parkinson erkrankt. Als sie vor der Frage steht, auf die Behandlung mit einer Medikamentenpumpe zu wechseln, ist sie zunächst unsicher. Heute freut sie sich über ein Plus an Lebensqualität.

B eim Schreiben hing mein Arm manchmal förmlich in der Luft und wollte nicht so, wie ich wollte“, erinnert sich Ingrid Brings. „Der Verdacht auf Morbus Parkinson war für mich, als ob die Welt untergeht“, beschreibt die damals 69-Jährige. „Sechs Jahre ging alles noch recht gut“, berich- tet die Kölnerin. Dann nehmen ihre Beschwerden schleichend zu. „Ende 2013 traten die ersten so- genannten ‚Überbewegungen‘ auf. Manchmal war mein ganzer Ober- körper in Bewegung und die Arme schlenkerten unkontrolliert herum. An anderen Tagen waren meine

Muskeln so steif, dass ich keine Gabel halten konnte.“

absolviert, mit Übungen für Kraft, Körperhaltung, Gleichgewicht, Ge- schicklichkeit und sicheres Gehen. Vieles hat geklappt und manchmal war ich guten Mutes. Aber es gab auch dunkle Stunden.“ FRÜHZEITIG HANDELN: THERAPIEN BEI FORTGESCHRITTENEM PARKINSON Als die Tabletten nicht mehr zuver- lässig wirken, schlägt Dr. Pantea Pape, Ärztliche Leiterin des Neu- rologischen Therapiecentrums und Chefärztin der Klinik für Neuro­

Die folgenden Jahre sind geprägt von Therapieanpassungen, einem Arztwechsel, einer stationären Komplextherapie. Doch die Be- schwerden nehmen zu. Brings ist zunehmend weniger mobil, Schluckbeschwerden treten auf. Im Juni 2019 stürzt die heute 82-Jährige und zieht sich einen Oberschenkelhalsbruch zu. „Nach der Operation kam ich in das Neu- rologische Therapiecentrum des St. Marien-Hospitals. Dort habe ich ein strammes Therapieprogramm

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