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KOMPETENZ

Rheuma-Therapie im St. Marien-Hospital Etwa 20 Millionen Menschen in Deutschland leben mit rheumatischen Beschwerden. Das CellitinnenForum stellte fünf Fragen zu dieser Krankheit an Sektionsleiter und Oberarzt Sami Zeglam.

Herr Zeglam, was ist Rheuma? Entzündlich-rheumatische Erkrankun- gen sind eine Fehlfunktion des Immun- systems, deren Ursache nicht genau bekannt ist. Es bedeutet ziehender Schmerz und ist ein Oberbegriff für über 100 Erkrankungen am Bewegungs- apparat, die chronische Schmerzen ver- ursachen. Was sind die ersten Signale? Typische Symptome sind Abgeschla- genheit, Morgensteifigkeit der Gelen- ke, Schmerzen und Schwellungen an mehreren Finger- oder Zehengelenken (Rheumatoide Arthritis), Entzündungen an den Gelenken, Sehnenscheiden so- wie an der Wirbelsäule, Schuppenflechte

der Haut (Psoriasis Arthritis) sowie tief- sitzende Rückenschmerzen oder nächt­ liche Schmerzen (Morbus Bechterew). Spielt es eine Rolle, wann die Therapie beginnt? So früh wie möglich. Idealerweise inner- halb von drei Monaten nach Auftreten der Beschwerden. Oft dauert es jedoch bis zu 13 Monate, bis ein Patient erst- mals bei einem Rheumatologen vor­ stellig wird. Der multimodale Ansatz. Während eines zwei- bis dreiwöchigen Aufenthalts wer- den unterschiedliche Therapien ange- wendet. Neben der ärztlich-medikamen- tösen Therapie sind das Physio- und Ergotherapie sowie psychologische An- sätze zur Schmerzbewältigung. Sie und Ihr Team bekommen überdurchschnittlich gute Bewertungen. Was ist Ihre „Geheimwaffe“? Wir machen eine sehr gute Medizin! Aber das ist nicht alles. Ich habe ein hervorragend ausgebildetes und sehr engagiertes Team. Wir versuchen, den ganzen Patienten zu sehen. Wir behan- deln Menschen, nicht Krankheiten. Ich schätze, das merken die Leute. Was macht die Komplextherapie im St. Marien-Hospital aus?

Vielen Dank für das Gespräch! (N.H.)

Rheumatologe Sami Zeglam.

42 CellitinnenForum 01 | 2021

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