Blickpunkt Schule 3/2022

Kooperative Modelle und Projekte Für das Gelingen musikalischer

• Aufbau musikpädagogischer Beratergruppen an den Staatlichen Schulämtern (Musiklehrkräfte, Jugendkantoren der Kirchen, Früh- erzieherinnen der Musikschulen und Dirigenten der Musikvereine), • regelmäßige Landeskongresse der schulischen Musikpädagogik, bei denen gleichfalls die Kirchenmusik, die Musikschulen und die Musikver- eine integriert sind, • Einbeziehung engagierter Eltern, die im gemeinsamen Austausch die Elternschaften einer Schule zu neu- en musikalischen Impulsen anleiten sowie Brücken zwischen Elternhaus, Schule, Musikschule und Musikver- ein aufbauen. Schulische Ensemblepraxis Musikalische Ensemblepraxis und sinnerfülltes Musizieren in den Schulen könnten zukünftig noch notwendiger sein als je zuvor. In unserer immer schnelleren und aufdringlicheren Me- dienwelt mit ihren schier unendlichen, sich ständig multiplizierenden Mög- lichkeiten der Kommunikation, der Verbreitung und Präsentation, der Suggestion und Illusion, drohen indivi- duelles Sein, Denken, Fühlen und Han- deln sowie konkretes Miteinandersein zu verkümmern. Vielleicht liegt gerade darin eine besondere Chance für Mu- sikensembles, die als humanes Gegen- gewicht persönliche Nähe und freund- schaftliches Miteinander bieten, di Individualität und Gemeinschaft unter demDach der Musik zu beherbergen und reales Tun als Kontrapunkt zur Virtualiät sowie Kreativität als Kontra- punkt zumKonsum zu setzen.

Neuerscheinung

Grundbildung werden zukünftig ko- operative Modelle und Projekte eine noch größere Bedeutung erlangen. Vor allem ist eine noch engere Koope- ration mit den Grundschulen anzu- streben, von denen inzwischen erfreu- lich viele als Musikalische Grundschu- len zertifiziert sind und eine vorbildli- che musikalische Basisarbeit leisten. Hinsichtlich der schulischen Musik- praxis erscheint eine noch stärkere und institutionalisierte Kooperation aller Partner im gemeinsamen Kon- zert der Jugend notwendig zu sein. Das Musikmentorenmodell für Schü- ler wurde mittlerweile auch in Hessen erfolgreich umgesetzt. Die folgenden kooperativen Ideen dürften aber mu- sikpädagogische Zukunftsaufgaben des Netzwerks von Schulen, Musik- schulen, Kirchenmusik, Laienmusik, Konzert-/Festivalveranstaltern und Musiktheatern bleiben: • gemeinsame Planung und Durch- führung von Modellkonzerten, • gemeinsame Planung und Durch- führung von interaktiven Konzerten für Kinder und Eltern, • Aufbau eines Förderprogramms für gemeinsame Konzerte von Schule, Kirche und Laienmusik, • gemeinsame Dirigenten- bzw. Chorleiteraus- und -fortbildung von Schule, Kirche und Laienmusik, • gemeinsamer Aufbau einesWork- shopangebots mit jugenderfahrenen Dirigenten und Instrumentalisten,

Kulturelle Bildung

Ehrenforth, Karl Heinrich: Sich öffnen, damit die Musik Raum gewinnen kann – Auf der Suche nach einer musikalischen Bildungsidee. In: Neue Musikzeitung (nmz). März 2016. S. 4 ff. Lehberger, Reiner: Helmut Schmidt am Klavier. Ein Leben mit Musik. Hamburg 2021 Edelstein, Wolfgang: Wider die Leuchttürme. Ein Plädoyer für kulturelle Bildung mit Flächen- wirkung. In: Karin von Welck und Margarete Schweizer (Hrsg.): Kinder zum Olymp! Wege zur Kultur für Kinder und Jugendliche. Köln 2004. Tauchen Sie ein in die faszinierende Vielfalt schulischer Musikpraxis und folgen Sie denmöglich gewordenen Wegen von Chor und Orchester zu un- erwarteten Spielorten wie Gedächtnis- kirche Berlin, toskanischen Kathedra- len, KulturzentrumGaza, Zocalo Alva- rado, Weisses Haus oder Sängerstadion Tallinn. Rainer Böttcher: Klingende Schule Wege – Chancen – Perspektiven Christian-Rauch-Schule Bad Arolsen Das Buch zeigt am Beispiel eines nord- hessischen Gymnasiums Wege auf, wie Schulen zum Klingen gebracht werden können. Das Musikleben erregte dort schon seit den 1950er-Jahren Staunen und strahlte weit in die Region aus. Der Wandel zu einem klingenden Musik- unterricht für alle Lernenden in Verbin- dung mit Kooperationen, Workshops und Orchesterklassen ließ gar eigene Festivals entstehen: ’Internationales Jugendmusik-Festival’ und ’Barock- Festspiele’ in Bad Arolsen, ’Open-Air- Classic’ in Frankenberg. Das Buch wendet sich nicht nur an Ehemalige, die einige Wege mitgegan- gen sind, sondern auch an Leser mit Interesse an Jugendkultur und Regio- nalgeschichte. MusikkollegInnen bietet es einen Fundus inspirierender Ideen.

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• Stärkung der ganzheitlichen Verbindung von Musik, Tanz/ Bewegung, Szene und Bild,

SCHULE

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