Blickpunkt Schule 3/2022
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Grundschule Theater für ALLE!
Z iel des Programms ist es, stellendes Spiel als integrative Me- thode in allen Fächern und schuli- schen Bereichen einzusetzen. Zudem soll jede Schülerin/jeder Schüler die Möglichkeit bekommen, Theater als Spiel- und Kunstform zu entdecken. Gerade im Grundschulalter eröff- nen spielerische Herangehensweisen, die den ganzen Körper, Mimik, Gestik, Stimme und den Raum einbeziehen, Kindern die Möglichkeit, sich schuli- sche Lerninhalte leichter und mit mehr Freude zu erschließen. Dabei wird den Bedürfnissen der Kinder nach Bewe- gung, nach Eigenaktivität und -ver- antwortung, nach sozialer Interaktion – auch ohne Sprache – und einem ganzheitlichen Lernen mit allen Sin- nen in vielfältiger Weise entsprochen. • Darstellendes Spiel ist inklusiv , denn jede Schülerin und jeder Schüler kann, unabhängig von ih- rer/seiner Herkunft, von ihren/sei- nen Deutschkenntnissen und indivi- duellen Begabungen und Beein- trächtigungen aktiv teilhaben und sich einbringen. • Darstellendes Spiel ermöglicht in- dividuelle Förderung , denn es bie- tet unterschiedliche Zugangswei- sen zu Lerninhalten und bietet im Spektrum seiner unterschiedlichen Arbeitsfelder beste Voraussetzun- gen für binnendifferenzierten Un- terricht. • Darstellendes Spiel fördert die Persönlichkeitsbildung , denn die Grundschulen dazu zu moti- vieren und zu befähigen, Dar-
meinsam geplantem Unterricht und Projekten . Für alle teilnehmenden Schulen und deren Kollegien gibt es die Möglichkeit zur Vernetzung, zu ge- genseitigem Austausch und Hospita- tionen an anderen Schulen. Es findet ein jährliches 1,5-tägiges Fachforum statt, zu dem alle teilnehmenden Lehrkräfte und Schulleitungen ein- geladen sind. Zudem gibt es jährlich wechselnde Angebote von externen Kunstschaffenden, die an die Schulen gehen und dort Workshops und künstlerische Aktionen für Schülerin- nen und Schüler sowie für das Kolle- gium anbieten. Nach zwei Jahren erfolgt die Möglichkeit, sich durch das Hessische Kultusministerium als ’Theater für ALLE!’-Schule zertifizieren zu lassen. Zertifizierte Schulen verpflichten sich, auf drei Grundziele ihrer Schul- entwicklung hinzuarbeiten: • Jedes Kind kann in jedem Jahrgang selbst Theater spielen/tanzen. • Jedes Kind sieht mindestens einmal pro Jahr professionelles Theater/Tanz. • Jedes Kind erhält die Möglichkeit, auch im Unterricht der anderen Fä- cher mit Methoden aus den Dar- stellenden Künsten zu lernen. Die zertifizierten Schulen sind zudem bereit, als Referenzschulen für die Re- gion zurate gezogen zu werden. Sie erhalten für die Dauer von drei weite- ren Jahren Prozessbegleitung durch den/die Theatercoach sowie das An- gebot, weiterhin an den Fortbildungen teilzunehmen. Katja Pahn
Schülerinnen und Schüler können sich in verschiedenen Rollen und in ihrer gesamten Körperlichkeit er- proben und werden sich hierdurch »ihrer selbst bewusst«. • Darstellendes Spiel unterstützt den Spracherwerb , denn Sprache kann hier spielerisch in unter- schiedlichsten Situationen erprobt und eingeübt werden, begleitet von allen Formen des körperlichen Aus- drucks. • Darstellendes Spiel fördert Inte- gration , denn das gemeinsame Spiel eröffnet umfassende Mög- lichkeiten des sozialen Miteinan- ders , ermöglicht Freude durch ge- meinsame Erfolge, gibt Mut, auch das Scheitern in Kauf zu nehmen, um neue kreative Lösungsansätze zu finden. Es erweitert das Ver- ständnis für die Verschiedenheit der Perspektiven des Gegenübers und fördert Ausdauer und Durchhalte- vermögen mit Blick auf ein gemein- sames Ziel. Zudem werden im Dar- stellenden Spiel Grundwerte unse- rer Gesellschaft wie Freiheit, De- mokratie und Gleichberechtigung sowie die Übernahme von Verant- wortung exemplarisch vermittelt und intensiv eingeübt. Über einen Zeitraum von zwei Schul- jahren erhalten Grundschulen Hes- sens Unterstützung durch ihre/n ’Theatercoach’ in Form von Schul- entwicklungsberatung, Fortbildun- gen für das gesamte Kollegium, in- dividuelles Mentoring und Unter- richtsentwicklungsberatung mit ge-
Kulturelle Bildung – über den Tellerrand geschaut
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SCHULE
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