Blickpunkt Schule 2/2021

SCHMITT: Es gibt sicherlich zahlreiche Stellschrauben zu drehen in unserem Schulsystem. Ich denke, dass die Schu- len mittlerweile ganz gut auf den Distanzunterricht einge- stellt sind. Diese Voraussetzungen hätten wir natürlich be- reits im vergangenen März gebraucht. Darüber hinaus würde ich mir wünschen, dass sich noch mehr vom 21. Jahrhundert in unserem Schulsystem wider- spiegelt. Dass weder Lehrer noch Schüler anfangs in der Lage waren, den Schalter auf ’Distanzunterricht’ umzule- gen, zeigt doch, dass weder die Schule noch die Lehreraus- bildung auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts vorbereiten. Man muss auch mal lieb gewonnene, alte Zöp- fe abschneiden, um Platz für Neues zu schaffen. Ein Bei- spiel ist die digitale Medienbildung: Im Prinzip bräuchten unsere Lernenden von Beginn an Informatikunterricht. Und Lehrerkräfte imVorbereitungsdienst sollten schon im Stu- dium darauf vorbereitet werden, dass digitalem Unterricht ganz andere didaktische und methodische Prinzipien zu- grunde gelegt werden müssen als dem herkömmlichen Unterricht. BOCK: Geeignete Infrastruktur, d.h. geeignete (!) Geräte und Internetanbindung • Plattformen zum Austausch und für Videokonferenzen, die dem Ansturm standhalten und datenschutzrechtlich unbedenklich sind • des datenschutzrechtlichen Schutzes der Lehrkräfte durch das Land Hessen als Dienstherr bei Verstößen ge- gen die geltenden Rechtsgrundsätze (’Recht am eigenen Bild’) • durch das Hessische Kultusministerium zentral organi- sierte, vielleicht sogar beauftragte Erstellung digitaler Lehrmaterialien mit Zugänglichmachung auf den Platt- formen • eines Hygienekonzepts, das nicht auf AHA+L beruht, sondern kostenlose persönliche Schutzausrüstung und Luftfilteranlagen einschließt GOTTA-LEGER: Die Vision einer Zeitmaschine, die alles auf null setzt, ist eine schöne Illusion. Ich möchte aber eher in die Zukunft blicken. Ich wünsche mir für die nächsten zwölf Monate, dass alle Kolleginnen und Kollegen, alle Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit erhalten, eine Kommunikations- und Lernplattform nutzen zu können, auf der ein reibungsloser Austausch im Distanz- und Prä- senzunterricht digital möglich ist. Dies sollte für Lehrkräfte mit Dienstgeräten erfolgen, die datenschutzkonform kon- figuriert sind, und gleichzeitig sollte sichergestellt werden, dass ein zentraler Support – der nicht von Mitgliedern der eignen Schule gestemmt werden muss – flächendeckend erfolgt. Unerlässlich ist hierfür eine stabile, leistungsstarke und flächendeckende Internetverbindung, damit zum Bei- spiel Videokonferenzen reibungslos durchgeführt und empfangen werden können. MEISS: Technisch aufrüsten, fortbilden und ein breiteres soziales Netz für Schülerschaft und Lehrerschaft aufbauen!

Impressum

72. Jahrgang | ISSN 0723-6182 Verleger: Hessischer Philologenverband e.V. Die Zeitschrift »BLICKPUNKT SCHULE« des hphv erscheint fünfmal im Jahr 2021.

Klartext

Der Hessische Philologenverband ist der Gesamtver- band der Lehrerinnen und Lehrer an den Gymnasien in Hessen sowie der an anderen Schulformen tätigen Philologen. Er ist der Fachverband im Deutschen Be- amtenbund, Landesbund Hessen (dbb), er ist dem Deutschen Lehrerverband Hessen (dlh) und durch den Deutschen Philologenverband (DPhV) dem Deut- schen Lehrerverband (DL) angeschlossen. Für den Inhalt verantwortlich: Der Vorstand des Hessischen Philologenverbandes.

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