Engelberg Magazin No. 24

Das «Mooskissen» von Yvonne Christen Vágner, welches sie für ein anderes Projekt erstellt hat. The artwork pictured here is “Mooskissen” (“Moss cushion”) by Yvonne Christen Vágner, which she created for a dif- ferent exhibition project.

Das Referenzbild von einer Installation von Niklas Göth zeigt, was man sich unter Land Art vorstellen darf. This picture of an installa- tion by Niklas Göth gives an idea of how land art can look.

Kunst inderNatur geniessen Art in nature Text: Nicole Eller-Risi, Fotos: Künster und Kultur Spuur

Der Weg entlang der Engelberger Aa zwischen Eienwäldli und Wasserfall ist beliebt bei Spaziergängern und Wanderern. Nicht von ungefähr fiel die Wahl für den Land Art Pfad mit dem Titel «An der Aa», den die Kulturvermittle- rin Claudia Häusler (KULTUR SPUUR) initiiert und organisiert hat, auf diesen gleichsam landschaftlich schönen, wie auch leicht zugäng- lichen Weg. An neun Standorten werden ausge- wählte Künstlerinnen und Künstler Installatio- nen und Objekte in die Landschaft einfügen, die ausschliesslich aus Naturmaterialien gefertigt werden. Land Art? Schon gehört? Land Art ist eine Kunstrich- aus dem musealen Raum aus, oftmals ist sie sper- rig, gross und verändert sich durch die Witterung ständig. Sie stellt keinen Anspruch auf Dauerhaf- tigkeit, sondern lebt von ihrer Vergänglichkeit. Dadurch unterscheidet sich das Projekt entlang der Engelberger Aa von anderen Skulpturwe- gen (z.B. Skulpturenweg Ennetbürgen). Diese bestehen aus fest installierten Objekten, die aus witterungsresistenten Materialien (Metall, Holz, Beton, Stein) bestehen. Land Art oder auch Natur-Kunst interveniert jedoch temporär mit einer Landschaft und entsteht entsprechend aus natürlichen Materialen. Aus Ästen, Steinen oder Moos formen die Künstlerinnen und Künstler ihre Naturkunstwerke. Auf einer Strecke von etwa eineinhalb Kilometern werden Kari Joller (Land Art Künstler Dierikon), Yvonne Christen Vágner (Bildende Künstlerin, Zürich), Vera Dzubi- ella (Land Art Künstlerin, Basel), Richard Zürcher (Land Art Künstler, Sursee), Niklas Göth (Land Art Künstler, Zürich), Hama Lohrmann (Land Art Künstler, Augsburg (D)), Matthias Maeder tung, die sich ihren Platz in der Natur sucht. Entstanden ist die Kunstbewegung in den 1960er Jahren in den USA. Sie bricht

(Bildender Künstler, Engelberg), Blumenladen Kloster, Floristik-Team (Floristik, Engelberg) und Stefano Devoti (Bildender und Land Art Künstler, Borgo Val di Taro (I)) in der Woche vom 20.-24. Mai 2019 ihre Werke in der Natur entlang der Engel- berger Aa aufbauen. Bereits die Einrichtungszeit ist bei Land Art ein Erlebnis, denn alle Objekte entstehen vor Ort. Es bietet sich die ausserordent- liche Möglichkeit, den Künstlerinnen und Künst- lern über die Schulter zu schauen und die Entste- hung bis zum fertigen Objekt mitzuverfolgen. Die Szenerie entlang der Engelberger Aa

ist einerseits attraktiv und die Ausblicke abwechslungs- reich; andererseits ist der Weg zwischen Eienwäldli und Wasserfall (Sandfang) auch leicht begehbar: er ist kinderwagen- und rollstuhl-

Der Land Art Pfad ist für Jung und Alt leicht begehbar.

gängig und an beiden Ausgangspunkten durch den Ortsbus erreichbar. Somit steht der Land Art Pfad «An der Aa» von Klein bis Gross allen offen! Die Kunstwerke laden die Besucherinnen und Besucher ein, in der Natur zu verweilen. Durch Beobachten und Hinschauen werden Be- ziehungen zwischen Werken und Landschaften erkennbar. Die Naturkunstwerke haben keinen Anspruch auf Dauerhaftigkeit – im Gegenteil; durch den natürlichen Verwitterungsprozess verändern sie sich laufend und werden zu Aus- stellungsende gänzlich aufgelöst. Informationen zu den einzelnen Objek- ten und deren Erschafferinnen und Erschaffern erfahren Sie zur Eröffnung hin aus einer sepa- raten Broschüre oder auf www.kultur.spuur.ch unter «Aktuell». An beiden Enden des Pfades können Besucherinnen und Besucher zudem mit einem Bucheintrag ihre Eindrücke fest- halten. Wer gern mehr über die Künstlerinnen und Künstler in Erfahrung bringen möchte, findet dort auch einige ihrer Publikationen.

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kultur | arts+culture

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