Engelberg Magazin No. 24

Auf dem Sofa sitzen die Männer während der Einkaufstour ihrer Frau gerne einen Moment hin – obwohl ja auch das Herrensor- timent sehr ansprechend ist. Men often take a break on this sofa when accompanying wives or girlfriends on shopping trips – but the appealing collection of men’s clothing usually gets them back up on their feet!

Der Elch über der Ladenthe- ke gehört zum Markenzei- chen des Geschäfts. The elk head over the sales counter is a distinctive part of the shop’s decor.

Geschäftmit Stil undPersönlichkeit Dedicated followers of fashion Text: Andrea Hurschler, Fotos: Westside Store

«Diesen Laden gibt es sowieso nicht lange», munkelten viele, als vor gut 30 Jahren der Westside Store eröffnet wurde. Nicht zuletzt deshalb, weil ihn zwei Männer als Hobby lancierten. Doch die Besitzer des Kleiderge- schäfts trafen den Geschmack – und dank Herzblut und Engagement der heutigen Ge- schäftsführerin und ihrem langjährigen Team, trotzt der Laden gar dem Onlinehandel. Es waren einmal zwei Männer, die waren begeisterte Mode Fans. In etwa so könnte die Geschichte des Westside Stores beginnen. Mit den zwei Männern sind die Nidwaldner Beat Imholz nach. Dennoch eröffneten sie aus Freude an der Mode eine Kleiderboutique. Sie richteten das Geschäft, das damals noch in der alten Villa Maria eingemietet war, selbst ein und gin- gen am Wochenende auf Einkauf. «Persönlich standen die zwei nie im Laden», erzählt Paula Krummenacher, die heutige Geschäftsführerin und Mitinhaberin, welche seit 21 Jahren dort arbeitet. Doch mit der Auswahl der Kleider trafen Imholz und Widmer den Nerv der Zeit. Auch ihr gefiel der Shop von Anfang an, weshalb sie davon träumte, einmal dort zu arbeiten. 1998 bewarb sich auf eine frei- werdende Stelle. «Die Inhaber liessen mich aber wissen, dass sie den Laden verkaufen wollen und ich eventuell nur die Wintersai- son machen könne. Den beiden wurde der Aufwand neben ihren Berufen zu viel, trotz Freude am Laden.» Sie stellten Paula Krumme- nacher ein, schenkten ihr vollstes Vertrauen und liessen sie alle Aufgaben im Hinter- grund selbst erledigen. Da die beiden Inhaber und Joerg Widmer gemeint. Sie unterrichteten in Engel- berg einst Skischule, gingen danach aber wieder ihren ursprünglichen Berufen

sich nicht mehr um die Boutique kümmern mussten, sahen sie von einem Verkauf ab. Der Westside Store blieb – ganz zur Freude der Kunden und den Mitarbeiterinnen. Er darf seit Anfang an auf eine treue Stamm- kundschaft zählen und wurde 2006 gar noch vergrössert. Am heutigen Standort an der Dorfstrasse 15 wurde ein heller, einladender Raum gestaltet. Er ist gross genug, um sogar ein Sofa darin zu platzieren. Ein Sofa, auf dem viele Männer begeistert Platz nehmen, wenn sie ihre Frau zum Shopping begleiten, obschon es

auch für Männer eine schö- ne Auswahl an Outfits gibt. «Ohne Stammkun- den gäbe es den Laden nicht mehr», sagt Paula Krumme- nacher. Zu diesen gehören Einheimische genauso wie

Das auserlesene Sortiment spricht eine bunt durchmischte Kundschaft an.

Ferienwohnungsbesitzer. Der Onlinehandel macht es, wie für viele Geschäfte, extrem schwierig und die Eurokrise war nicht einfach zu bewältigen. Während das Sortiment früher ausschliesslich aus weltbekannten Marken bestand, konzentriert sich Paula Krummena- cher bei der Auswahl heute auch auf kleine, spezielle, oftmals sogar Schweizer Marken, die mit viel Herzblut und fair produziert werden – und nicht oder kaum online erhältlich sind. Die Qualität müsse stimmen, dann sei der Kunde auch bereit, etwas mehr dafür zu bezahlen. Wer eine kompetente Beratung und den persönlichen Kontakt schätzt, ist im West- side Store ebenfalls am richtigen Ort. Die treuen Mitarbeiterinnen Anita Burch (seit 24 Jahren) und Andrea Schleiss (seit 12 Jah- ren) sorgen für Konstanz in der Boutique. «Mit vielen Kunden pf legen wir ein freundschaftliches Verhältnis. Wir wissen manchmal sogar, wie es dem Hund oder dem Grosi geht», sagt Krummenacher lachend.

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