UPM-Biofore-Magazine-2-2014-DE

Die besten Jahre des chinesischen Wirtschafts­ wachstums sind passé, dennoch wächst Chinas Wirtschaft in beeindruckendem Tempo.

Landwirtschaft 10 %

Industrie 44 %

BIP- ZUSAMMEN­ SETZUNG

Dienstleistungen 46 %

2 013 wuchs Chinas Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 7,7 %, die Prognose für 2014 liegt bei etwas mehr als 7 %. Indes dürfte die Eurozone kaum einWachstum von 1 % erreichen. China macht bereits 15 % der Weltwirtschaft aus. „China ist dabei, die USA zu überholen und eine der weltgrößten Volkswirtschaften zu werden. Das wird dieWeltwirtschaft in den kommenden Jahrzehnten auf vielfältigeWeise beeinflussen“, meint Ali Malassu , Head of Strategy, UPM Paper Asia. China konzentriert sichmittlerweile

stärker auf nachhaltiges Wachstum als auf hoheWachstumsraten. Bisher kurbelten die Exportindustrie und große Infrastrukturprojekte dieWirtschaft an. Jetzt will China jedoch verstärkt auf Dienstleistungen setzen. „Durch die Urbanisierung steigt die Nachfrage nach Dienstleistungen, die wirtschaftliche Struktur wird ausgewo- gener“, soMalassu.

Verglichenmit demWesten ist die Sparquote in China relativ hoch. Chinesen legen häufig Geld für schlechte Zeiten zurück, da es imGegensatz zu vielen westlichen Ländern kein umfassendes Sozialsystem gibt. Das chinesische Haushalts-Registrierungssystem, Hùkoˇu, wird nun langsammodernisiert und würde in die Städte gezogenenWanderarbeitern beispielweise das Recht auf Gesundheitsversorgung und Bildung für ihre Kinder einräumen. „Das sich stetig verbessernde Sozialsystemdürfte positive Auswirkungen auf das Konsumverhalten haben“, soMalassu. China muss wettbewerbsfähiger werden Von Jahr zu Jahr sind die Gehälter in China gestiegen. Infolgedessen verlagerten einige Unternehmen die Ali Malassu

Neuer Schwerpunkt Große staatliche Unternehmen bilden seit jeher das Rückgrat der chinesischenWirtschaft. Diese sollen nun rationalisiert werden. Zudem sollen die Arbeits­ bedingungen von kleinen undmittleren Unternehmen verbessert werden, umdieWirtschaft zu diversifizieren. „Kontinuierliche Investitionen in die Infrastruktur sind erforderlich, damit das Wachstumnicht, wie in Indien, ausgebremst wird. So soll auch der Ausbau des Straßen- und Bahnnetzes sowie der U-Bahnsysteme fortgesetzt werden.“ „Ein weiteres wichtiges Ziel ist es, den Konsum der privaten Haushalte zu steigern“, ergänzt Malassu.

12 | BIOFORE

Made with FlippingBook flipbook maker