GOLF TIME 4/2016

»Ich habe mir eingestanden, dass die Konstanz, um langfristig un­

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Was war der Auslöser, diesen Schritt zu gehen? Günter (Kessler) wollte diese Verände- rung bei mir schon vor ca. 15 Jahren durchführen, aber ich habe es damals immer abgelehnt. Als ich jedoch nach meinen drei Siegen (Open de France, Trophée Hassan II., BMWMasters) und meiner guten Weltrang- listenposition trotzdem zweimal die Quali- fikation zur PGA Tour über die Web.com- Finalserie vermasselt habe, hat mich das ge- waltig genervt. Immerhin hatte ich die ganze Saison darauf ausgelegt und bin dafür große Risiken eingegangen. In einer ruhigen Minute habe ich alles nochmal Revue passieren lassen und mir eingestanden, dass die Konstanz, um langfristig unter den Top 50 der Welt zu spielen und regelmäßig in den Top 10 eines Turnierfelds mitmischen zu können, ein- fach nicht da war. Das war der auslösende Moment. Ich möchte unbedingt ein Global Player sein und halb in den USA, halb in Europa spielen. Dafür arbeite ich gerade. Ich habe mein Take-away immer mit einer Unterarm-Rotation gestartet, dadurch war das Schlägerblatt offen. Jetzt winkle ich sofort. Dadurch stelle ich das Schlägerblatt am höchsten Punkt square zur Ziellinie und kreuze den Schläger nicht mehr. Früher war das Schlägerblatt offen und ich musste die rechte Schulter reinnehmen. Dadurch kam ich etwas von außen an den Ball. Dank der optimierten Position kann ich bedenkenlos runterschwingen, ohne dass die rechte Schulter rüberkommen muss. Dadurch entsteht eine ideale Draw-Position. Knifflig für mich ist jedoch, dass ich immer noch eine Rotationstendenz im Treffmoment habe. Und dann ist das Schlägerblatt plötz- lich zu, was kombiniert mit der Schwung- richtung von innen im ungünstigsten Fall einen Pull-Draw ergibt. Die wilden Runden, wie bspw. in Indien, resultierten daraus. Ebenfalls neu und wichtig ist, dass ich nicht mehr ausschließlich über die linke Schulter aufdrehe und dadurch Gefahr laufe, in eine Kippbewegung zu geraten. Jetzt ver- Wie sieht die Umstellung technisch gesehen aus, was machst du anders?

ter den Top 50 der Welt mitzu­ spielen, einfach nicht da war«

lagere ich mein Gewicht im Rückschwung wirklich nach rechts. So richtig natürlich fühlt sich das alles jedoch noch lange nicht an, aber ich bin auf einem guten Weg. Ich hoffe, dass ich, sofern die Verletzungen schnell auskurieren und keine neuen hin- zukommen, spätestens im Winter 2016 voll- ständig im neuen Schwung angekommen bin. Es gab auch sonst einige Veränderungen: neuer trainer, neuer Caddie und der Zopf ist auch ab... Ich habe 26 Jahre mit Günter Kessler zusammengearbeitet. Er ist auch heute noch ein sehr guter Freund und Berater. Doch ich habe eine Veränderung und frische Ansätze gebraucht, die ich mit meinem neuen Trainer Damian Taylor gefunden habe. Mit meinem Caddie Guy Tilston habe ich drei Turniere gewonnen. Aber nach drei- einhalb Jahren und vor allem nach der schwierigen USA-Phase – in der es nur Miss- erfolge und kaum Preisgeld gab und man vier Wochen aufeinanderhing – kamen negative Gefühle auf. Da haben wir beschlossen, lieber weiterhin Freunde zu bleiben, aber uns an diesem Punkt zu trennen. Meinen neuen Caddie, den Iren Brian Mar- tin, hat mir mein Kumpel Nicolas Colsaerts bzw. sein Caddie Brian Nilsen empfohlen, der eng mit Brian (Martin) befreundet ist. Er ist übrigens ein hervorragender Golfer mit Handicap +4. Er hat früher mit Padraig Harrington Amateurgolf gespielt. Ich brauche vor allem jemanden, der lustig drauf ist und der mich mental bei der Stange halten kann. Es gibt Caddies, die wollen dir erzählen, wie man Golf spielen müsste. Das geht bei mir nicht, dazu bin ich ein viel zu kreativer Spieler. Nur wenn es total wild wird, darf er in mein Spiel eingreifen, sonst nicht. Was den Pferdeschwanz angeht, so waren meine Töchter begeistert davon, dass ich ihn abgeschnitten habe. So etwas tragen doch nur Mädchen, haben sie gesagt. Doch wahr- scheinlich wird er wieder zurückkommen, denn mit den kurzen Haaren fühle ich mich nicht wirklich wohl. Darum züchte ich gerade schon wieder. GT

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»Ich war mir bewusst, dass ich erst einmal ein paar Rückschläge erleben werde, wenn ich nach 26 Jahren meinen Schwung umstelle«

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