Schloss Stolzenfels - Teaser

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1. Einleitende Bemerkungen

Prägende Erlebnisse des „künstlerisch hochbegabte[n] preußische[n] König[s] Friedrich Wilhelm IV [1795-1861]“ 1 kurz nach der Nieder- schlagung des napoleonischen Frankreichs waren es zu Beginn der zweiten Dekade des 19. Jahrhunderts, die der damals knapp 20jährige Kronprinz von seinen ersten Begegnungen mit der Antike und dem Mittelalter des Rheintals mit nach Preußen nahm. 2 Beein- flusst von romantischen Vorstellungen und unter dem Eindruck „dramatische[r] und geschichtsträchtige[r] Bauten“ 3 der Rheinlande wie der Basilika in Trier , der Porta Nigra , der römischen Villa Ot- rang , dem Königsstuhl in Rhens , der Matthiaskapelle über Kobern oder den Burgen Rheinstein , Sooneck oder Rheinfels zeigte sich die Euphorie des jungen Aristokraten nicht nur in Briefen, die er nach Berlin sandte und mit Äußerungen füllte 4 , dadurch die Begeisterung und Faszination für das Gesehene deutlich machte, auch formte sich bereits zu damaliger Zeit die Vorstellung darüber, den „Glanz und die Macht des Mittelalters [...als] Ansporn und Rechtfertigung seiner eigenen Königsherrschaft“ 5 heranzunehmen bzw. in seinem Sinne nutzbar zu machen 6 . 1 Landesamt für Denkmalpflege Rh.-Pf. [Hrsg.]. Preußische Facetten..., a.a.O., S. Umschlagtext, 7f 2 einige Eindrücke hierzu bei: Rathke, Ursula. Preußische..., München: Prestel- Verlag, 1979, S. 47, 23ff; bezüglich der Zitierweise : Zuerst wird die Seite angege- ben, dann die Zeile (hier: Seite 47, Zeile 23ff) 3 Landesamt für Denkmalpflege Rh.-Pf. [Hrsg.]. Preußische Facetten..., a.a.O., S. 7, 22f 4 Beispiele hierfür gut beschrieben bei. Rathke, Ursula. Preußische..., München: Prestel-Verlag, 1979, S. 10, 31ff; Briefauszüge bei: Rathke, Ursula. Preußi- sche..., München: Prestel-Verlag, 1979, S. 47, 24ff 5 Landesamt für Denkmalpflege Rh.-Pf. [Hrsg.]. Preußische Facetten..., a.a.O., S. 7, 33f 6 schön dargestellt auch bei: Rathke, Ursula. Preußische..., München: Prestel-Verlag, 1979, S. 10, 19ff, wobei die Bezeichnung „Zerstört von Franzosen, aufgebaut durch das preußische Königshaus“ recht sinnvoll genutzt werden konnte;

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