Kopenhagen

'J04

SPAZIERGANG DURCH DIE STADT.

ein, der K i r c h e d e s h e i l i g e n G e i s t e s vorbei, bis an „ G a m m e l t o r v “ (den alten Markt), Platz fiir den Ver- kauf der Producte der Bauern, als Fleisch, Speck, Kartof­ feln etc. Uns hier nmsehend, gewahren w ir: l i n k s d a s R a t h h a u s m it seiner schonen Saulenordnung, unschdn i n ‘einer Ecke des Platzes hingelegt; r e c h t s , iiber den auf dem Platze befindlichen S p r i n g b r u n n e n m it seinen vergoldeten Figuren, blicken wir in die „N orregade" (Nor- derstrasse) hinein, wo das Frontispice und der Thurm von der Frauenkirche, die Conturen des Universitatsgebåudes, so wie der Thurm der St. Petrikirche sich zeigen; g e r a d e a u s durch die „ F r e d e r i k s b e r g g a d e " kommen wir auf das W e s t e r t h o r , v o r dem r e c h t s das hassliche Hauschen „V esterports-V agt'‘ (die Wache des Wester- thors), l i n k s „ H a l m t o r v e t " (Strohmarkt) sich befin- den. Der Wall, der die ganze Stadt umzingelt, liegt hier vor uns und heisst hier, rechts bis nach dem Norderthore, links bis „ L a n g e b r o " (Langebriicke) , die nach Chri- stianshafen fiihrt, W e s t e r v o l d (Westerwall). — Begeben w ir uns w eiter, links iiber Halmtorvet, die Allee hinunter, die sich am Fusse des Walls befindet, und — ob nach den armen Leuten, die hier iiber das „Sein oder Nichtsein" philosophirend umhergehen? — den Na- men „Philosophengang" tragt. W ir gehen einem alten, rothgrauen, niedrigen Gebiiude vorbei, dem „ W a r t o u " , Sitz der Armendirection Kopenhagens und Local ihrer Comptoirs, so wie einer milden Stiftung fiir Arme, die ein kleines Gotteshaus in sich schliesst, wo der geniale, in dem Literaturgeschichtlichen dieses Buches erwahnte Grundt­ vig Prediger ist — und in die zweite Strasse von Wartou aus hinein, die „S to r m g a d e " (Sturmstrasse). Hier ha­ ben w ir zwei Vortheile : wir sind in der Strasse selbst auf historischem Boden — der Schwedenkonig Carl X., Gustaf, versuchte 1659 im W inter Kopenhagen m it Sturm zu neh-

Made with