Kopenhagen

CHARLOTTENLUND. 195 Riickkehr nach Kopenhagen den frtiher vom Schiffe aus gesehenen Villen vorbei an den Wald und das Schloss C harlottenlund. Das Schloss ist Sommerresidenz des Landgrafen Wilhelm (jetzt Thronerbe zu Hessen) und seiner Gemahlin Charlotte, nach welcher Letzteren es seinen friihe- ren Namen „Gyldenlund 1 ‘ m it dem jetzigen vertauscht hat. — Das G e h o l z C h a r l o t t e n l u n d ist den ganzen Som­ mer hindurch ein sehr beliebter Vergniigungsort der Ko- penhagener. Restaurationen und Zelte mit allerlei Erfri- schungen, Bankelsanger und-Sangerinnen haben hier auch ihre Sommerwohnung aufgeschlagen. Von Charlottenlund aus fiihrt uns der schone Strand- weg direct, dem „Sortesoe“ vorbei, durch das Osterthor in die Stadt zurtick. — W er aber nicht in seiner Zeit be- schrankt ist, verfolge den Weg durch das Geholz in die Allee hinein, welche nach dem L u s t s c l i l o s s e B e r n - s t o r f f fiihrt, dessen Erbauer der bertihmte Minister A. P. Bernstorff war. Das Schloss hat eine sehr hiibsche Lage; es ist im Sommer m itunter von dem Hofe bewohnt, nachdem die Gemahlin des Prinzen von Hessen, eine Toch- ter des russischen Kaisers Nicolaus, fiir die es neu einge- richtet ward, verstorben ist. Von hier aus durch das Ddrf- chen Ordrup m it seinem schonen Geholze voll herrlicher Baumgruppen, einer zweiten , ,F r e i h e i t s s a u I e “ vorbei, dem Grafen J. H. E. Bernstorff von den Bauern seines Gu­ tes errichtet, gelangen wir in das D o r f L y n g b y e , unge- fahr \ l/ 2 Meilen von Kopenhagen. — Lyngbye ist gleichsam das Centrum der Sommervergniigimgen und des Sommer- aufenthaltes der Kopenhagener. In einer Entfernung von gegen 3/* Meilen bilden der Thiergarten, die Eremitage, Klampenborg, Charlottenlund, Fortunen, Ordrup — die wir bereits kennen — das D o r f G j e n t o f t e mit seinem hub­ schen See, das D o r f J å g e r s b o r g , wo fruher ein konig- liches Schloss stand, — von dessen Zinnen noch vor 80 Jah- Kopenhagen. 4 3

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