Kopenhagen

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DIE FRIEDENSBURG.

die ihrer schonen weissgeborenen Pferde wegen sehens- werth ist. Ausserhalb Danemarks soli man nur in Hanno­ ver diese Race finden. Diese herrlichen weissen Pferde tragen auch alle nordische Namen, als Odin, Baldur, Dan, Thor u. s. w. Durch schone W alder und iiber lachende Fluren ge~ langen w ir von Frederiksborg nach dem 2 Meilen davon entfernten Sclilosse Fredensborg (die Friedensburg) und dem Stadtchen gleichen Namens. Fredensborg liegt in einer der rom antischsten Gegenden der Insel Seeland in der Nahe des E s r o m - S e e ’s , der eine Meile langund fast eine halbe Meile breit ist. Das Schloss ist von Friedrich IV. im Jahre 1 720 erbaut, als er mit dem schwedischen Konige Carl XII. einen feierlichen Frieden schloss. Daher der Name und die ganze eigenthiimliche Bauart des Schlosses. Durch den Haupteingang des Gebåudes tritt man in eine grosse und hohe Halle ein, die durch alle Stockwerke geht und sich iiber dem Dache in einer Kuppel endigt. In der Mitte der Hohe dieser Halle ist eine Galerie, von der Corridors in die oberen Gemacher fiihren. Das Ganze ist im Style eines Concordien-Tempels gebaut; die Bildsaule der Friedens- gottin (freilich keine Thorwaldsen’sche Arbeit) ist auf dem Schlosshofe errichtet. Die Wande der Halle sind m it gros­ sen Gemalden, die sich auf jenen Friedensschluss beziehen, geschmiickt; auch das Portrait Carl’s XII. befindet sich hier. Einige Privatfamilien wohnen in dem Schlosse, sonst steht es leer und ode ; nur im Herbst zur Jagdzeit kommt m itunter der Hof auf einige Tage her, und das Jagdhorn und der Jager ,,Hallo — h o h" beleben dann die Gegend. Herrliche Aussichten geniesst man vom Schlosse aus. — Der grosse Park ist melancholisch-schon. Eine Abtheilung „N orm ansdalen" (das Norwegerthal) ist ein kleines ethno- graphisches Museum und Denkmal der gewesenen Grosse

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