Kopenhagen

LEBENSPHIL0S0PHIE.

deten Sitten d er alten D anen strahlen u n s diese Ziige in schonerK larheit entgegen. Doch selbst der H eide erkannte die Schw ache d er m enschlichen N atur, u n d trotz des Ge- fiihls seiner eigenen Kraft w ar er priifend u n d vorsichtig gegen Andere. Ein Jed er fiihlte sich den unsteten W ellen des Schicksals unterw orfen. D aher seine Lebensphiloso- phie : „ d ie Stunde zu nehm en w ie sie sei, den Augenblick zu n u tzen , sich nicht m it unnothigen Grillen zu plagen, Liebe gegen F reunde, Hass gegen Feinde offen zu zeigen, ab er vorsichtig gegen Alle zu s e in , au f sich selber bauen, n icht auf A n d ere." — ,,0 ft — so singen u n s die L ieder un d die alten „K ro n ik er" — oft w irst du das V ertrauen, w as du einem A ndern gezeigt, b itter beklagen ; — w as Drei w issen, w issen A lle." — „K en nst du die Sache dei- nes F reundes, so m ache sie zu d einer eigenen, gieb ab er dem Feinde keinen F ried en ." — ,,E in unkluger Mann v er- b ringt die N acht schlaflos u n d griibelt iiber A lles; w enn der Morgen k om m t, ist er m iide u n d schw ach, ab er die Sorgen sind so stark w ie zu v o r." — „E ignes Ilau s ist das Beste, w enn es auch klein; jed er ist H err zu H au se." K enntnisse und E rfahrung, so hoch sie geschatzt w a­ ren, so sehr w ird doch auch hierin V orsicht em pfohlen, „d am it nicht das Leben d u rch u nniitzes Griibeln seine Frische v erliere." — „W eise — heisst es — m u ss Jeder sein, K einer zu w e is e !" — Sein Schicksal darf N iem and im V oraus w issen wollen, dann h at er einen freien, frischen S in n ." Auf schone W eise tritt uns die H um anitat d er n o rd i­ schen Yolker in ih rer A chtung vor Frem de u n d in ih rer G astfreundschaft, sow ie in ih rer E h rfu rcht fiir das A lter entgegen; doch vor Allem tont aus Gesiingen u n d Sagen derW iederhall eines w ilden Kriegslebens. Hoch iiber Alles stellen sie u n s den W affenruhm , die T odesverachtung u n d die H errlichkeit eines ewigen N am en s: — ,,N ur auf dem

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