Kopenhagen

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LANDSCHAFTS-WECHSEL.

Was aber zur Abwechselung der Landschaften dient, sind die vielen Binnensee’n und kleinen Fliisschen, die oft pittoresken, grossen und kleinen Moorstrecken, so wie die iippigen Buchenwålder, — Gegenstande, die auch zugleich theils zur Fruchtbarkeit des Bodens und zur Erleichterung des Verkehrs beitragen, theils Brennmaterial an Torf und Holz liefern, und endlich Fischerei und Jagd gewahren. Die Fliisse konnen nur von Boten befahren w erd en , und haben fiir. den wichtigen Seehandel wenig B edeutung; aber von um so grosserem Belange sind hier die unzahligen grossen und kleinen Meerbusen, die an der Ostkiiste der Halbinsel und iiberall an den Inseln sich befmden, und oft meilenweit in das Land hineinschneiden; sie bringen Stadte und Platze, die sonst eine nu r anmuthige Fernsicht des Meeres haben, in taglichen, leichten Yerkehr m it ihm, und dadurch m it der iibrigenWelt. Ebbe undFluth beeintrach- tigen gar nicht die Schifffahrt an den danischen Ostseekii- sten. Die Ostsee hat iiberhaupt noch viel von dem Charak- ter eines Binnenmeeres (so z. B. enthalt ihr Gewasser nur ein Hunderttheil Salz, wahre.nd die Nordsee ein Dreissigtheil hat), aber schon die machtigen W asserstrassen, die sich zwischen den Inseln hinziehen, der Sund, der grosse Belt, kleine Belt und der Kattegat, namentlich der letztere, der die Ostkiiste Jiitlands bespiilt, tragen, wenn auch ungere- gelte, doch Spuren dieses Phanom ens, das erst in dem Sunde so unbedeutend wird, dass es nur einen, Unterschied von wenigen Zollen in dem W asserstande betragt. Nu r a n der W estkiiste Jiitlands dom inirt die Ebbe und Fluth der Nordsee, dieses Meeres von so gewaltsamem Charakter. Selbst im stillen Wetter, sowohl vor, als nach einem Stur- me, ist es oft so unruhig, dass sein dumpfes Brausen zwei bis drei Meilen von der Kiiste landeinwårts entfernt gehort werden kann. Und erhebt sich nun vollends einer der, in jenen nordlichen Gegenden Jiitlands so haufigen westlichen

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