Kopenhagen

LANDBAU. 33 sen hat. Die Weber sind wiederum am zahlreichsten unter den Handwerkern vertreten, es koramt fast ein Weber auf jedes Hundert der ganzen Bevolkerung. Auf die a g r o n o m i s c h e n Verhaltnisse war, seit dem Jahre 1784 , die fortwahrende Aufmerksamkeit der dani- schen Regierung gelenkt, und hinsichtlich der Reformen in dieser Richtung wurde sie zum Theil bereitwillig auch von den Besitzern der grdsseren Giiter, wo die dahin gehoren- den Bauern zum Frohndienst pflichtig waren, unterstiitzt. Unzahliche der Pachtbauern dieser grdsseren Giiter, die sich namentlich auf den Inseln gebildet hatten, sind ver- schwunden und mehr und mehr geht der danische Bauer aus der Reihe der Pachter in die der Erbpachter und Ei- genthiimer tiber. Die flir den Landbau, wie uberhaupt fur Bildung und Wohlsein druckenden Verhaltnisse, unter de­ nen der Bauer friiher in Danemark leb te, haben bereits langst ihre Existenz eingebiisst; der Frohndienst w ar seit Ende des vorigen Jahrhunderts durch ein allgemeines Ge- setz geregelt und iiber alle W illkiir gestellt, er ist nach und nach durch freiwillige Gontracte oft zwischen den Bauern und den Besitzern ganzer Grafschaften und Baronien zum Theil in jahrliche Geld-Abgaben verwandelt w o rd en ; der kleine Rest dieser Natural-Abgabe w ird bald vor dem Hau- che des neuen Staats-Grundgesetzes fallen. Der Bauer ist, wie schon erw ahnt ward, der zahl- reichste Stand im Lande, derAckerbau die wichtigste Nah- rungsquelle. Wenn w ir also die m a t e r i e l l e C u l t u r des Landes betrachten und uns zuerst an die r o h e n S t o f fe wenden, so ist auch die G e t r e i d e-P rod uction hier die, welche obenan steht. Sie kann in Mitteljahren auf 6 1/. Mil­ lionen Tonnen von Weizen, Roggen, Gerste, Bucliweizen und Erbsen veranschlagt werden. Fiir das Jahr 1847, wel- ches etwas iiber ein Mitteljahr war, finden w ir sie folgen- dermassen calculirt: Weizen 600,000 Tonnen, Roggen

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