Kopenhagen

LITERATUR. 87 Ein halbes Jahrhundert, bis auf die Regierung Fried- richsV., „ein mildes und humanes Regiment", ist Holberg fast der Einzige, dessen Schriften eben hier eine beson­ dere Erwahnung fordern konnen. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts wurden mehrere literarische Yereine zur Forderung der Wissenschaften und der Literatur gestiftet, und wie sich iiberhaupt eine allseitigere Behandlung und xnehrfache Bearbeitung der Wissenschaften in popultiren Schriften zeigte, so wurden namentlich liistorische, ma- thematische und physikalische, okonomische und natur- historische W erke, gliickliche Versuche in der hoheren Dichtkunst und der oratorischen Prosa herausgegeben. Eine edlere Sprache und Form kiindigte sich jetzt nebst einem besseren Geschmacke an, und die Muttersprache. die von Holberg wiedergeboren, und durch ihn und andere Schriftsteller bearbeitet und ausgebildet war , verdrangte endlich fast die lateinische ganz und stellte sich wesentlich so wie sie jetzt ist, nur dass sie noch an Reichthum und Biegsamkeit gewonnen. Beinahe in allen W issenschaften traten nun bedeu- tende Namen auf. L a n g e b e c k , S c h o n i n g u n d S u h m machten sich um die Bearbeitung der Geschichte des Nor­ dens sehr verdient, N y r u p und P. E. M u l l e r waren ih­ nen wlirdige Nachfolger. Als Theologen nennen w ir noch B a r t h o l i n , B a l l e , J e n s und R a s m u s M o l l e r , als Philologen O le W o r m und B a d e n , als Juristen Col - h i o r n s e n und S c h le g e l , als Aerzte T o d e , C al l i s - se n und W i n s l o w . Als Dichter traten auf T u l in , die Gebriider F r i - m a n n , S t o r m , P r a m und Z e t l i t z , vor Allen aber E w a l d (lyrisch und lyrisch-dramatisch), W e s s e l (episch und dramatisch-satyrisch) Verfasser der classischen Parodie ,,Kjarlighed uden Strom per" (Liebe ohneStriimpfe), S a m - soe und S a n d e r (tragisch-dram atisch), R a h b e c k als

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