Cellitinnen 2_2019

Lehren | Lernen

Berufserfahrung gesammelt ha- ben, einen bestimmten Grad an Deutschkenntnissen nachweisen können und ein Visum vorliegen haben.“ Die Vorauswahl der Be- werber trifft eine erfahrene Perso- nalagentur vor Ort. Nach diesen, am Heimatort stattfindenden Vor- stellungsgesprächen kommen die potenziellen Kandidaten für eine einwöchige Hospitation nach Köln oder Wuppertal. Wer sich nach dieser Zeit für einen Umzug und Neustart in Deutsch- land entscheidet, wagt einen gro- ßen Schritt. So war es auch bei Nihada Celikovic, die heute Sta- tionsleitung im St. Vinzenz-Hospital in Köln ist. Im Februar 2015 kam sie aus ihrer Heimatstadt Odzak/ Bosnien-Herzegowina nach Köln zur Hospitation. Schnell stand fest, ‚dass es passt‘ und sie als Pflegehelferin sofort durchstarten konnte. Zum 1.1.2016 waren alle Anerkennungsformalitäten erledigt. Celikovic wurde als vollwertige Ge- sundheits- und Krankenpflegerin eingestuft. Schon fünf Monate später übernahm sie die Stelle der Stellvertretenden Stationsleitung. „Ich bin einfach toll aufgenommen worden und gut angekommen“, er- innert sich die 32-Jährige, die in der Folgezeit ihre Fachweiterbildungen zur Praxisanleiterin, zur Hygiene- beauftragten in der Pflege sowie zur Wundassistentin absolvierte und seit Juni 2017 Stationsleitung

ist. Das Schwierigste für sie war die lange Zeit, die sie zu Beginn der Berufstätigkeit in Deutschland von ihrer Familie und der damals zweijährigen Tochter getrennt war. Und dennoch sagt sie überzeugt: „Ich würde es immer wieder ma- chen und auch jedem empfeh- len, die Mühen der Anerkennung und der familiären Trennung in Kauf zu nehmen. Es lohnt sich einfach!“ Die Teilnahme an einem der Anpas- sungslehrgänge ist für die Absol- venten kostenfrei. Sie durchlaufen das Förderprogramm ‚Integration durch Qualifizierung (IQ)‘, das vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales und dem Europäischen Sozialfonds aufgesetzt wurde. Da der Anpassungslehrgang auch den Austausch untereinander sowie mit Lehrgänge

anderen Pflegekräften und Team- mitgliedern fördern soll, kann bei Bedarf auch ein Deutschkurs pa- rallel belegt werden. Hauptinhalte der Lehrgänge liegen in: Gesund- heits- und Krankenpflege, Pflege- und Gesundheitswissenschaften, Naturwissenschaften und Medizin, Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Recht, Politik und Wirtschaft. Die fachpraktische Ausbildung fin- det entweder in der Einrichtung statt, in der der Absolvent schon einen Arbeitsplatz gefunden hat, oder in einem der zahlreichen Part- nerkrankenhäuser in Köln, Wupper- tal und Umgebung. Die Louise von Marillac-Schule in Köln und die Akademie für Gesund- heitsberufe in Wuppertal sind zwei der insgesamt fünf Kooperations- partner für Anpassungslehrgänge in der Pflege im IQ-Landesnetzwerk Nordrhein-Westfalen.

Auswahlgespräche

Akademie für Gesundheitsberufe Vogelsangstraße 106 · 42109 Wuppertal www.afg-nrw.de Michael Berchtold · Tel 0202 2993723 E-Mail michael.berchtold@cellitinnen.de

Louise von Marillac-Schule Simon-Meister-Straße 46–50 · 50733 Köln www.krankenpflegeschule-koeln.de Beate Eschbach · Tel 0221 91246810 E-Mail b.eschbach@lvmschule.de

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CellitinnenForum 2/2019

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