Cellitinnen 2_2019

Idee | Einsatz

Keine Angst vor der OP Wie Tablets kleine Patienten in der St. Anna-Klinik vor dem Eingriff ablenken

einem örtlichen Betäubungsmittel auf die möglichen Punktionsstellen geklebt. Durch die Tablets sind die Kinder so sehr damit beschäftigt, was auf dem Bildschirm zu sehen ist, dass sie häufig von der Venen- punktion nichts mitbekommen. Die Kinder dürfen das Tablet be- halten, bis sie eingeschlafen sind. Die kurze Trennung von den Eltern bemerken die Kinder häufig nicht“, erklärt der Chefarzt. Natürlich dür- fen die Kinder auch ihr Lieblings- kuscheltier mit in den OP bringen. Häufig werden diese vorab noch mit Haube und Mundschutz aus- staffiert, denn auch so bauen sich nach der Erfahrung des Anästhe- sie-Teams Ängste ab. Nach dem Eingriff dürfen die Eltern direkt zu ihren Kindern in den Aufwachraum. Wenn die Kinder dann richtig wach sind, erhalten sie etwas zu trinken, Wassereis – und eine Tapferkeits- urkunde für zu Hause. Täglich werden bis zu sechs Kinder ab dem Kleinkindalter in der St. An- na-Klinik operiert. Dabei handelt es sich um Eingriffe im Hals-Na- sen- oder Ohrenbereich, wie zum Beispiel das Entfernen der Rachen- mandeln oder der sogenannten Polypen.

v. li. Tim Koke, Leitender Oberarzt der Anästhesie, mit Chefarzt Dr. Christian Adam

Wenn Kinder operiert werden müssen, ist das nicht nur für sie selbst, sondern auch für ihre Eltern sehr aufregend und oft beängsti- gend: Die Umgebung ist fremd, die Menschen auch, es passiert etwas Außergewöhnliches und manche Kinder leiden vor dem Eingriff unter Schmerzen. Dazu kommt häu- fig noch der Trennungsschmerz, wenn die Eltern ihre Kinder für den Eingriff in die Hände der Ärzte und der Pflegemitarbeiter geben müssen. Das Team der Klinik für Anästhe- sie, Intensiv- und Schmerztherapie um Chefarzt Dr. Christian Adam möchte den Kindern die Aufregung durch den Einsatz von Tablet-PCs

nehmen. „Wir haben die Tablets seit einigen Wochen in der St. Anna-Kli- nik im Einsatz und sind bisher sehr zufrieden mit dem Effekt“, so Adam. Kindgerechte Spiele und Filme wie ‚Die Sendung mit der Maus‘ lenken die Kinder von demGeschehen um sie herum ab. Die Tablets erhalten die kleinen Patienten, bevor ihnen schmerzfrei ein Venenzugang für die Narkose gelegt wird. Damit ihnen das Pieken nicht weh tut, werden schon vorab ‚Zauberpflaster‘ mit

Die Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde hat in den letzten Jahren am Türöffner-Tag der WDR-Maus teilgenommen. Das HNO-Team hat sich dann mit seinen kleinen Gästen auf eine Entdeckungsreise rund um Hals, Nase und Ohren begeben. Die Kinder lernten dabei unter anderem spie- lerisch, wie riechen und hören funktionieren. Auch in diesem Jahr wird sich die Klinik wieder um die Teilnahme an dem Aktionstag bewerben.

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