Cellitinnen 2_2019
Kultur | Freizeit
„Jeder Mensch ein König“ Ralf Knoblauch mit seinen ‚Königen‘ im Oman und in Dubai
Gotteshaus im Oman
brachte. „Viel später erst habe ich das Holz seelsorglich für mich wie- derentdeckt, und zwar als Arbeits- mittel für eine ‚Ora et Labora-Zeit‘, die ich seitdem regelmäßig anbie- te.“ Diese geistliche Auszeit ist bei vielen Menschen in seinemUmkreis sehr begehrt und findet in diesem Jahr zum fünfzehnten Mal statt. Und wann kam ihm die Idee mit den Königen? „Auf die Könige stieß ich, als ich im Urlaub ein Stück Treibholz be- arbeitete. Ich habe aus dem Holz einen König herausgeholt und bei diesem Thema bin ich dann hängen geblieben. Da steckt ein großes geistliches Thema drin: die Men- schenwürde. Das fasziniert mich seitdem“, erzählt Knoblauch. Seine
Der Bonner Diakon und Künstler Ralf Knoblauch eröffnet mir gleich beim ersten Satz, dass er mit der Stiftung der Cellitinnen zutiefst ver- traut ist. Er und seine Frau Anja haben jahrelang in Köln-Longerich als Pastorale Dienste gewirkt. „Da wir unsere Gespräche mit einer der Ordensschwestern immer im Besucherzimmer des Klosters der Cellitinnen zur hl. Maria führten, fühlten wir uns dort wie zuhause“, erzählt mir Knoblauch, als ich ihm das CellitinnenForum vorlege. Ursprünglich kommt Knoblauch aus Bottrop, was immer noch leicht durch sein Erzählen schwingt. Dort hat er auch die Tischlerlehre ge- macht, die ihn zum ersten Mal mit dem Werkstoff Holz in Verbindung
Arbeit mit den Königen hat kontem- plative Züge, wenn er jeden Morgen zwischen fünf und sechs Uhr – und nur dann! – in seine Werkstatt geht und amHolz arbeitet: „Ich sehe den König im Holz und muss ihn da heraus hauen. Meine Arbeit ist die des Bildhauers, nicht des Schnitzer und so entstehen meine Könige in groben Zügen, mit Rissen und Kanten, so wie Menschen eben sind.“ Es macht ihm Freude, hap- tisch zu arbeiten, und er arbeitet die pastoralen Erlebnisse des Vor- tages mit in die Könige ein. „Ge- sicht und Mimik entstehen zuletzt. Ich kann mir ja Zeit lassen, in der Werkstatt alles liegen lassen und am nächsten Tag weitermachen“, beschreibt Ralf Knoblauch seine Arbeitsweise.
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CellitinnenForum 2/2019
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